Es ist kaum vorstellbar und schrecklich zugleich: in nicht einmal mehr 35 Jahren könnte mehr Plastik im Meer schwimmen als Fische, warnt die Ellen MacArthur Stiftung. Soweit darf es nicht kommen und daher ist die Zeit reifer denn je, die Meere endlich vom schon vorhandenen Plastik zu befreien und natürlich auch unser Produktions- und Konsumverhalten zu überdenken.
RESET stellt hin und wieder innovative Projekte und Ideen vor, die sich der Befreiung der Meere vom Plastikmüll widmen. Heute stehen die beiden Meeres-CleanUp Systeme Ocean Phoenix Project aus Frankreich und SeaVax im Mittelpunkt.
Ocean Phoenix Project
Bei Ocean Phoenix handelt es sich um ein großes Fabrikschiff, welches u.a. im Nordpazifik seine Runden drehen und Plastikmüll aufsammeln soll. Auf der Ocean Phoenix soll dann der Müll soweit verarbeitet werden, sodass er an Land recycelt werden kann. Dabei spielt die Größe der Müllteile keine Rolle: sowohl Schiffscontainer als auch Mikroplastikteilchen kann das Schiff aufsammeln.
Die erste Phase des Projekts wird von der Firma SAS Ocean Phoenix realisiert. Das Schiff selbst ist ganze 360m lang und 115m breit.
Das Projekt kann auch unterstützt werden. Nicht über Spenden, sondern über den Kauf von Gold- und Silbermedaillen.
SeaVax und SeaNet
Auch das SeaVax-Schiff von Bluebird Marine System Ltd sammelt den Müll aus dem Meer ein. Der Unterschied zur Ocean Phoenix ist, dass es kleiner ist, solarbetrieben, unbemannt und es bringt das Gesammelte an Land zur Weiterverarbeitung. Alleine ist die SeaVax auch nur ein Schiff, das Plastik einsammelt – wie ein Staubsauger – aber in Verbindung mit SeaNet (Drohnen, die über Satelliten die SeaVax- Schiffe steuern) können pro Schiff im Jahr bis zu 22 Millionen kg Müll eingesammelt werden.
Um in die nächste Runde zu gehen, und aus dem kleinen Prototypen ein einsatzfähiges und sammel-bereites Schiff zu bauen, ist allerdings noch Geld nötig, welches über Crowdfunding auf Avaaz gesammelt wird.
Erster Runder Tisch gegen Meeresmüll
So viele Projekte es auch gibt – nützen werden sie erst, wenn wir endlich unseren Plastikverbrauch und die Produktion auf ein Minimum reduzieren.
So kam letzten Freitag zum ersten Mal der „Runde Tisch Meeresmüll“ zusammen, um gemeinsame Maßnahmen von Bund und Länder gegen Meeresmüll zu verstärken und zukünftig an einem Runden Tisch zu koordinieren. 50 Experten aus Fischerei und Schifffahrt, Kunststoffindustrie, Abwassermanagement, Umweltverbände uvm. wurden von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dazu eingeladen.
Die Ziele sind laut Bundesumweltministerin klar: „Wir wollen eine intakte Meeresumwelt. Dafür müssen wir verhindern, dass weitere Abfälle in die Meere gelangen und da, wo es möglich ist, müssen wir vorhandenen Müll aus dem Meer entfernen. Dabei darf der ökologische Schaden aber nicht größer als der Nutzen sein.“