Bill Gates hat es schon probiert, das Wasser, das seine neue Riesenmaschine ausspuckt. Sein Urteil: „Es ist Wasser.“ Und geschmacklich wohl genauso gut wie jedes andere Wasser aus der Flasche. Aber was verbirgt sich denn nun hinter dem Wunder?
Gibt man in das Wasserwerk, das so gross ist wie zwei Schulbusse, Fäkalien, werden diese zu Wasser, Strom und Dünger umgewandelt. Dazu wird der Fäkalienschlamm aufgekocht und dabei das feste Material von dem Wasser getrennt. In einem nächsten Schritt wird die Trockensubstanz verbrannt. Der entstehende Hochdruckdampf treibt einen Stromgenerator an, wobei der Wasserdampf gleichzeitig durch verschiedene Filter und Membranen von Schmutzpartikeln befreit wird und dann in der Kondensationsanlage zu Wasser wird. Fertig ist das Trinkwasser!
Der Omni-Processor schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe: nach Angaben der WHO verfügen noch immer mehr als 2,5 Milliarden Menschen nicht einmal über eine einfache Latrine und eine Milliarde hat nach wie vor keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser. Daran etwas zu ändern hat sich die Bill-Gates-Stiftung schon lange auf die Fahnen geschrieben.
Doch ob die neue Wundermaschine wirklich eine gute Lösung ist bleibt offen. Bisher gibt es erst einen Prototyp, aber schon dieses Jahr soll eine Maschine in den Senegal verschifft werden und dort den Fäkalienabfall von 100 000 Menschen in mehr als 86 000 Liter Trinkwasser pro Tag verwandeln. Fraglich bleibt, wie finanzierbar der Omni-Processor für arme Länder sein wird. Und der Schweizer Experte Christian Zurbrügg, Leiter der Abteilung Wasser und Siedlungshygiene in Entwicklungsländern an der Eawag, sieht eine Schwäche in der Grösse und Komplexität der technischen Anlage. Oft würden ähnliche Anlagen wie diese nicht richtig betrieben und unterhalten, da es an gut ausgebildetem Personal und an Ersatzteilen fehle, so Zubrügg. Aber vielleicht findet sich hierfür ja auch eine Lösung.