Wenn Richter zu Umweltschützern werden

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Man würde seine Hoffnungen in Sachen Naturschutz vermutlich verlieren, gäbe es nicht immer wieder auch positive Meldungen. Bei zwei aktuellen Umweltbedrohungen haben nun Gerichte in Südamerika und Zentralafrika ein Machtwort gesprochen und zumindest vorläufig Schlimmeres verhindert.

Autor*in Frank Wichert, 30.09.11

Man würde seine Hoffnungen in Sachen Naturschutz vermutlich verlieren, gäbe es nicht immer wieder auch positive Meldungen. Bei zwei aktuellen Umweltbedrohungen haben nun Gerichte in Südamerika und Zentralafrika ein Machtwort gesprochen und zumindest vorläufig Schlimmeres verhindert.

Das erste Projekt, gegen welches lokale Einwohner und Aktivisten intensiv protestierten, ist der geplante Bau des Megastaudamms Belo Monte in Brasilien. Auch in Deutschland gab es eine umfangreiche Unterschriftenaktion durch den Verein Rettet den Regenwald e.V. Dieses Kraftwerksprojekt wurde nun erneut durch ein Gericht bis auf Weiteres gestoppt. Für die Entscheidung dürfte weniger der Schutz der Fischarten im Xingu ausschlaggebend gewesen sein, als vielmehr der Umstand, dass die Einwohner der Region vom Fischfang leben. Das Interesse dieser Menschen wurde somit über die wirtschaftlichen Interessen des Staates Brasilien gestellt.

Auch in Kamerun ist es einem Gericht zu verdanken, dass die Rodung von 30.000 Hektar Regenwald am Rande des Korup-Nationalparks durch den US-Investor Herakles-Kapital erst einmal ausgesetzt ist. Damit folgten die Richter der Forderung des Umweltanwalts, der im Auftrag von Regenwaldschutzorganisationen Klage eingereicht hatte. Anlass für die Waldzerstörung sind durch den Investor geplante Palmölplantagen und der beabsichtigte Verkauf der gefällten Bäume.

Aktionen in Deutschland tragen dazu bei, dass solche Themen Aufmerksamkeit bekommen. Je mehr Rückhalt die jeweiligen Aktivisten und Umweltschutzgruppen bei ihren Aktionen erfahren, desto besser. Über RESET kannst du ebenfalls Projekte zum Erhalt des Tropenwaldes und zum Schutz der Flussdelfine im Amazonas unterstützen.

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