Fipronil wird in etwa 70 Ländern auf mehr als 100 Pflanzenarten als Insektizid eingesetzt – zumindest im EU-Raum soll jetzt damit SChluß sein, weil die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) das Mittel als „hoch akutes Risiko“ für Honigbienen gekennzeichnet hat.
Und da Bienen und andere Bestäuber wie Schmetterlinge für das Wachstum von etwa drei Vierteln der Pflanzen weltweit verantwortlich sind, wird mit einem großen Bienensterben ein großes Pflanzensterben einhergehen, was sich wiederum katastrophal auf die Lebensmittelversorgung der Menschen auswirken würde. In den USA sind manche Gegenden schon von einem 80-prozentigen Bienenschwund betroffen.
Die Hautursache für das Aussterben der westlichen Honigbiene sind nachweislich neben der Varromilbe die von Bauern eingesetzten Pestizide der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide. Anscheinend kommen jetzt noch die sogenannten Phenylpyrazole, zu denen Fipronil gehört, hinzu. Das scheint zwar einige EU-Länder nicht zu stören – Spanien und Rumänien stimmten gegen ein Anti-Fipronil-Gesetz, und Großbritannien, die Slowakei und die Tschechische Republik enthielten sich der Stimme – aber die große Mehrheit, nämlich 19 der 27 EU-Staaten, stimmten dafür.
Fipronil, welches auch von Kammerjägern gegen Kakerlaken, Termiten und Ameisen eingesetzt wird, wird seit 2003 vom deutschen Chemieriesen BASF vertrieben. Ein Sprecher des Unternehmens, Jürgen Oldeweme, wies schon im Mai den Vorwurf des Zusammenhangs zwischen Bienensterben und Fipronil von sich und sagte, dass die Tests und Studien der EU zum Verschwinden der westlichen Honigbiene nicht fundiert seien, und die wahre Ursache für das Sterben noch nicht gefunden worden sei. Wie dem auch sei: ab dem 31. Dezember 2013 tritt die Regelung in Kraft: Ab dann darf Fipronil nur noch auf Pflanzen, die vor ihrer Blüte geerntet werden – wie Zwiebeln und Lauch – eingesetzt werden.