Vor zehn Jahren wurde in Deutschland das Dosenpfand eingeführt. Gegen den Widerstand diverser Getränke- und Handelskonzerne setzte sich die damalige rot-grüne Bundesregierung durch – wenn auch mit Zugeständnissen. Jetzt gilt es, das System zu optimieren, damit Mehrweg bei alkoholfreien Getränken die Regel wird.
Seit der 2003 eingeführten Pfandpflicht gibt es nicht nur für Mehrwegflaschen Geld zurück, sondern auch für Einwegflaschen und Dosen mit Wasser, Bier oder Limonade. In der Folge der Verordnung gingen die Verkaufszahlen von Getränkedosen rapide zurück. Das ist ein deutlicher Erfolg. Allerdings wird inzwischen fast die Hälfte der Getränke in Einweg-PET-Flaschen verkauft. Als Grund hierfür vermutet das Bundesumweltministerium die unklare Kennzeichnung. Für Verbraucher ist eine Unterscheidung von Mehrweg- und Einwegflasche erschwert, vermutet Minister Altmaier. Vielleicht ist aber auch vielen Verbrauchern der Umweltaspekt gar nicht so wichtig.
Die Deutsche Umwelthilfe zieht eine überwiegend positive Bilanz bzgl. Dosenpfand:
Heute landen über 97 % der bepfandeten Verpackungen in den jeweiligen Sammelsystemen für Einweg- bzw. Mehrwegverpackungen. Gleichzeitig verlangsamte bzw. stoppte das Einwegpfand den Niedergang der Mehrwegquote bei den nun mit einem Pflichtpfand belegten Getränkegruppen Wasser, CO2-haltige Getränke und Bier. … Im Zuge einer dringend notwendigen Reform des Pflichtpfandes müssen endlich auch die bisher ausgenommenen alkoholfreien Getränke wie Fruchtsäfte bepfandet werden. Ebenso ist die Aufhebung der Pfandbefreiung von Getränkekartons überfällig.
Auch eine eindeutige Kennzeichnung als Einweg oder Mehrweg stehe noch aus.
Zur Deckung des eigenen Trinkwasserbedarfs gibt es natürlich außerdem die Möglichkeit, Leitungswasser statt Flaschenwasser zu trinken.