Nicht alle Kinder gehen gerne zur Schule. Aber wenn ein Kind kurzsichtig ist und überhaupt nicht erkennen kann, was eigentlich auf der Tafel steht, dann ist der Unterricht ohne Brille bestenfalls eine Herausforderung.
Leider können viele Kinder in Uganda nicht mal eben so zum Optiker gehen, um dort eine Brille zu bekommen. Ein einfacher Sehtest und eine Behandlung können mehr als 100 US-Dollar kosten. Und diese Summe können sich die wenigsten Menschen in Uganda – einem der ärmsten Länder weltweit – leisten
Brenda Katwesigye hat das Startup Wazi Vision gegründet, nachdem ihre eigene Familie darum kämpfen musste, eine Brille für sie und ihre kleine Schwester bezahlen zu können. Trotz ihrer anfänglichen Schwierigkeiten bei der Beschaffung finanzieller Mittel konnte sie ein innovatives Startup schaffen, das auch auf internationaler Ebene Aufmerksamkeit erhält.
Wazi Vision untersucht Kinder für nur einen US-Dollar – mithilfe einer Smartphone-App und einigen einfach zu transportierenden Geräten. Diese „mobile Klinik“ ist somit auch in der Lage, Kinder in abgelegenen Gegenden zu erreichen.
Wenn der Sehtest abgeschlossen ist, speichert die App die Werte des Kindes und sendet sie an die Designer des Teams. Diese fertigen ein Brillengestell aus recycelten Kunststoffen an. Die Brille wird dann zum Wohnhaus des Kindes geschickt – das nun endlich klar sehen kann. Daher leitet sich übrigens auch der Name des Startups ab – „Wazi“ bedeutet „klar“ in Swahili.
Das Jungunternehmen schafft es durch seine Methode, die Kosten für Sehtest, Brille etc. um beeindruckende 80 Prozent zu reduzieren. Gleichzeitig will Wazi Vision auch Frauen ermächtigen – und stellt diese daher bevorzugt in seinem Designer-Team ein und schult sie, damit sie die Sehtests in der mobilen Klinik vornehmen können.
Brenda Katwesigye will mit ihrem Startup auch international expandieren. Sie plant, erschwingliche Sehhilfen bis Ende 2017 auch für Kinder in verschiedenen anderen ostafrikanischen Ländern zu ermöglichen.
Hier stellt sich Wazi Vision im Video vor:
Ein ganz ähnliches Konzept verfolgen auch die EinDollarBrille oder Eyejusters – beide Projekte wollen Sehhilfen für Menschen in Entwicklungsländern erschwinglich machen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite, geschrieben wurde er von Terri Kafyeke.