Wasser kaufen und dabei Wasser spenden: Die Trinkwasserinitiative Viva con Agua

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Die Initiative Viva con Agua verbessert die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern. Denn wer Wasser kauft, spendet auch welches. Ein mehr als sinnvolles Social Business.

Autor*in RESET , 15.10.10

Die Initiative Viva con Agua verbessert die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern. Denn wer Wasser kauft, spendet auch welches. Ein mehr als sinnvolles Social Business.

Ein Gastbeitrag zum Blog Action Day 2010 von Catharina Muuß, enorm magazin. Der Blog Action Day ist eine internationale Initiative der Plattform change.org, um Aufmerksamkeit auf ein globales Problem zu lenken – in diesem Jahr auf das Thema Wasser.

Wer auf St. Pauli oder auf der Schanze ein Wasser bestellt, bekommt immer öfter eine durchsichtige Flasche mit weißblauem Etikett. Hellblau ist das leise, also stille Wasser – dunkelblau das ,laute‘, also das mit Sprudel. Ob im Beachclub, beim Feiern oder auch in der Drogerie – in immer mehr Lokalen und Supermärkten gibt es das Wasser vom ehemaligen Kiezkicker Benjamin Adrion und seiner Trinkwasserinitiative Viva con Agua.

Eine der Aktionen, die bereits Festivalgängern bekannt sein dürfte: Der Fußballer ließ seine Mitstreiter Mülltonnen über Festivalgelände schleppen. Pfandbecher konnten dort hineingeworfen werden, das Pfand kassierte dann Viva con Agua ein. (Jeder, den ich kenne, wirft seinen Becher dort rein!).

Aber das reicht ja nicht: allein von Spenden und dem Wohlwollen anderer abhängig zu sein. Deshalb: Eine GmbH gründen. Mittlerweile kann man also auch Wasser für den guten Zweck kaufen und trinken. 60% des Gewinns „fließen“ in dauerhafte und konkrete Projekte der Trinkwasserinitiative.

In Anbetracht von gut einer Milliarde Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, vielleicht nur ein paar Quellwassertropfen auf dem heißem Stein – aber ein mehr als sinnvolles Social Business. Und darüber hinaus auch ökologisch und nicht nur sozial sinnstiftend. Denn für das Abfüllen werden lokale Brunnen (Husumer Quelle) genutzt, um lange Transportwege zu vermeiden und das Wasser ist überwiegend in Glasflaschen zu haben. „Wir werden für den ‚Unterwegskonsum‘ schnellstmöglich auf Biokunststoffe umstellen, sobald Alternativen zur herkömmlichen PET- Flasche verfügbar sind”, sagt John Schierhorn, Geschäftsführer der neuen GmbH. Parallel wird auch gerade die Viva-con-Agua-Stiftung gegründet, die nachhaltige Projekte der Welthungerhilfe unterstützt. Gründungsmitglieder sind unter anderem Bela B. von den Ärzten, Mark Tavassol (Wir sind Helden), sowie Renate und Marcel Eger vom FC St. Pauli.

Ach, und eine Augenweide ist es schon alleine, sich durch die Galerie „Menschen für Viva con Agua“ zu klicken. Kiezkicker, Fernsehköche, Moderatoren, Journalisten, Musiker – die Liste der Unterstützer ist lang. Da bekommt man Lust, auch Teil des Viva con Agua Netzwerkes zu werden.

Viva con Agua in Zahlen:

  • 5 Jahre professionelles Fundraising
  • 500.000 Euro für verschiedene Projekte der Welthungerhilfe
  • 55.000 Menschen konnten bislang mit sauberem, trinkbarem Wasser versorgt werden.

Falls ihr auch Viva con Agua Mitstreiter werden wollt, kauft die Shirts, Hoodies, das Wasser, sammelt Becher auf den Festivals, gründet eine Wasserzelle in eurer Stadt. Mehr dazu hier. Und bei RESET könnt Ihr auch direkt das Viva-con-Agua-Projekt „Trinkwasser für Kenia” unterstützen.

Und wer mal einen kleinen persönlichen Eindruck von Benjamin Adrion gewinnen will, der kann gerne einen Blick in die erste Ausgabe von enorm – Wirtschaft für den Menschen werfen!