Update: Der Service der Post wurde leider zum Januar 2019 eingestellt.
Du hast dir ein neues Smartphone gekauft? Aber während du dich noch mit deinem neuen Gerät und seinen Features vertraut machst, ist es wahrscheinlich schon nicht mehr up to date, weil es schon wieder eine neue, (vermeintlich) noch bessere Version gibt. Dass elektronische Geräte so schnell veraltet sind, ist ein Schlüsselfaktor dafür, dass sich immer mehr Elektroschrott auftürmt. In Europa wächst dieser Abfallberg jährlich um drei bis fünf Prozent.
„Elektro- und Elektronik-Altgeräte wie Computer, Fernseher, Kühlschränke und Mobiltelefone gehören zu den am schnellsten anwachsenden Abfallströmen in der EU; 2005 betrug die Menge noch etwa 9 Millionen Tonnen, bis 2020 wird ein Anstieg auf mehr als 12 Millionen Tonnen erwartet“, so die Europäische Kommission.
Es gibt vielfältige Maßnahmen, um dieses Thema anzugehen, unter anderem die WEEE-Richtlinie der EU (engl.: Waste of Electrical and Electronic Equipment) sowie eine Reihe innovativer Bottom-up-Lösungen. Einige dieser Initiativen kombinieren umweltpolitische mit sozioökonomischen Zielstellungen, wie zum Beispiel die Non-Profit-Organisation Retr3D, die aus Elektroschrott 3D-Drucker baut und diese Technologie über eine freie Software für Menschen in Entwicklungsländern zugänglich macht. Andere Projekte wollen z.B. durch Reparaturservices dagegen steuern, dass beschädigte Mobiltelefone zu schnell in den Müll wandern und dadurch den Elektroschrottberg noch weiter vergrößern.
So wichtig und notwendig solche Initiativen auch sind – damit alleine können wir mit der Menge von Elektroschrott, die wir produzieren, nicht Schritt halten: In Europa werden nur 30 Prozent der Elektro-(Alt-)Geräte tatsächlich recycelt.
Nicht in den Hausmüll, nicht auf die Straße – sondern zur Post!
In Deutschland ist die Entsorgung von Elektroschrott mit dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) geregelt. Danach müssen Hersteller und Händler Elektroaltgeräte zurücknehmen und nach bestimmten ökologischen Standards entsorgen, wobei die Geräte möglichst wiederverwendet bzw. recycelt werden.
Verbraucher hingegen dürfen ausgediente Elektrogeräte nicht im Hausmüll entsorgen, sondern müssen diese bei den Abfallsammelstellen der Kommunen abgeben. Da diese sich oft nicht für jeden bequem um die Ecke befinden, neigen einige Leute dazu, kleine Sammlungen von Elektrogeräten bei sich zu Hause anzulegen, andere stellen sie in der Hoffnung auf die Straße, dass noch jemand etwas mit ihnen anfangen kann. All zu oft landen die Geräte trotzdem einfach im Hausmüll. Nichts davon ist eine Lösung. Mit Electroreturn gibt es einen einfachen und bequemen Weg, wie man alte oder kaputte Elektrogeräte loswerden kann.
Wie funktioniert Electroreturn?
Das Ganze ist ein deutschlandweiter Versand- und Recycling-Service der Deutschen Post für Elektroschrott. Die Voraussetzung dafür ist, dass das Gerät in einen Umschlag à 35x25x5cm passt und nicht mehr als ein Kilo wiegt. In diesem Fall kann man als Verbraucher seinen Elektroschrott kostenlos und klimaneutral mit Electroreturn einschicken. Das Päckchen landet dann zum Beispiel beim Elektronikrecycling-Spezialisten ALBA Electronics Recycling GmbH, einem Partner der Deutschen Post.
Dort werden Metalle und Rohstoffe (wie z.B. Gold, Kupfer und Coltan) für die Wiederverwendung extrahiert und der Industrie wieder zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise werden zugleich die Entsorgungskosten sowie der Bedarf an neuen Rohstoffen reduziert.
Alte Mobiltelefone oder Smartphones, Digitalkameras, MP3-Player, leere Druckerpatronen, kleinere Computerbauteile, Lautsprecher, Festplatten, elektrische Rasierer und Zahnbürsten – all diese Dinge können mit dem Service von Electroreturn fürs Recycling eingeschickt werden. Das Ganze ist für Privatkunden kostenlos. Hersteller oder Händler können den Dienst ebenfalls nutzen, für sie entstehen allerdings Kosten.
Als Privatkunde muss man lediglich eine Versandmarke von der Electroreturn-Website downloaden, ausdrucken und auf den Umschlag kleben. Maximal zwei Gegenstände dürfen in einem Umschlag verschickt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Geräte sicher verpackt sind, damit das Päckchen nicht zerreißt oder der Inhalt herausfällt. Die Sendung kann in jeden Briefkasten der Post eingeworfen werden – und voilà: Schon ist dein Elektroschrott ist auf dem Weg zu einer sinnvollen Wiederverwendung.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Website.