Vor allem auf der Südhalbkugel verschwinden täglich Waldflächen in der Größe von 35 Fussballfeldern – ihr Holz wird für die Dinge des täglichen Gebrauchs genutzt, auch wenn es für die meisten längst nachhaltige Alternativen gibt. Doch auch Umwelteinflüsse wie Abgase von Autos schaden den Wälder rund um den Globus. Auch der deutsche Wald kränkelt: Die heißen Sommer der letzten Jahre, Stickstoffeinlagerungen durch Landwirtschaft und Verkehr sind dafür verantwortlich, dass 70% der Bäume nicht gesund sind.
Doch wir sind auf die Wälder als die grüne Lunge unserer Erde angewiesen: die Bäume binden Stickstoff und sondern Sauerstoff ab. Lokal sorgen sie für eine Verbesserung des Mikroklimas, indem sie Luft und Wasser reinigen, global binden sie große Mengen an CO2.
Es spricht wenig gegen eine nachhaltige Bewirtschaftung ausgewiesener Wälder, wenn gleichzeitig auch mehr Schutzgebiete für den Wald und seine Bewohner errichtet werden. Holz ist eine umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff. Doch ein bewusster Umgang mit Holzprodukten ist dringend notwendig, um den Raubbau zu stoppen.
Wie kannst Du den Wald schützen?
Prinzipiell gilt: weniger ist mehr (Waldschutz)! Den Verbrauch von Papierprodukten einschränken ist dabei ganz wesentlich. Wir hätten da ein paar Anregungen:
- Statt Küchenrolle tut es auch ein feuchter Lappen
- Text reichen meist auch digital und man kann auf den Ausdruck verzichten
- 3000 Papiertaschentücher die wir im Schnitt pro Jahr verbrauchen, könnten gegen nur 10 waschbare Stofftaschentüchern ersetzt werden. Wenn man nicht gerade hochgradig erkältet ist, reichen sie vollkommen aus.
- Für Tee lieber Dauerfilter aus Stoff verwenden und der Kaffee aus der Espressomaschine mit eingebautem Kolbenfilter schmeckt sowieso viel besser!
- Pfandflaschen sind auf jeden Fall den Getränkekartons vorzuziehen – diese bestehen zu großen Teilen aus Papier.
- Fast-Food in Papierverpackungen meiden und das Croissant, das sowieso gleich gegessen wird, lieber direkt auf die Hand geben lassen.
- Auch Geschenkpapier ist vermeidbar, hier findest Du alternative Verpackungstipps.
- Ein Aufkleber auf dem Briefkasten „Bitte keine Werbung und kostenlose Zeitungen“ spart Unmengen an angelesenen Wurfmaterial! (Du hast Werbung im Briefkasten, mit deinem Namen drauf? Gegen den Handel mit Werbungs-Adressen kannst Du etwas unternehmen: lass Deine Adresse für fünf Jahre sperren, durch einen Eintrag in der sog. Robinson-Liste. Schreibe an: DDV Robinson-Liste, Postfach 1403, 71243 Ditzingen)
* Wenn Papierprodukte nötig sind, kannst Du auf Recyclingpapier achten, der blaue Engel hilft dabei! Mittlerweile gibt es von Klopapier über Druckerpapier bis zu Pappbechern alles.
* Beim Kauf von Holzprodukte bevorzuge die mit dem FSC-Siegel. Im Moment ist dies das einzige Siegel, dass Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern garantiert. Produkten mit dem FSC-Siegel immer den Vorzug vor Produkten mit anderen Siegeln oder gar keiner Zertifizierung zu geben. Frag beim Kauf von Holzprodukten im Baummarkt oder beim Möbelhändler aktiv nach FSC zertifizierten Produkten nach! Mehr zum FSC findest Du hier.
* Schränke Deinen Fleischkonsum ein! Nicht ganz so nahe liegend, aber trotzdem wesentlich an der Abholzung der Wälder beteiligt ist die Viehhaltung, für deren Weiden riesige Waldflächen gerodet werden – in den Regenwäldern genauso wie bei uns. Auch sorgen die Stickstoffbelastungen aus der Landwirtschaft für eine Übersäuerung der Böden, eine Hauptursache unserer kränkelnden Bäume.
* Produkte aus Plamöl vermeiden: Das Palmöl versteckt sich Pizzen, Tütensuppen, Waschmitteln, Kosmetika oder der Energieerzeugung, für seine Herstellung werden artenreiche Urwälder gerodet und Orang-Utans vertrieben. Eine Deklaration von Palmöl in unseren Lebensmitteln ist bisher nicht in unserer Gesetzgebung verbindlich vorgeschrieben, daher verestecken sie sich meist hinter der Bezeichnung „pflanzliche Fette“ oder „Pflanzenöl“. Hier findest Du Listen zu Palmöl-freien Produkten.
* Nutze Suchmaschinen, die den Regenwald schützen! Einen Artikel dazu findest Du hier: Grüne Suchmaschinen
* Werde Pate für die Vielfalt unserer Wälder, z.B. mit dem NABU: Der NABU engagiert sich sehr für den Schutz der Wälder, um bedrohten Tier- und Pflanzenarten das Überleben zu ermöglichen: im Dialog mit der Forstwirtschaft und mit eigenen Schutzprojekten im Wald.
* Waldaktie und Baumsparen: Geld verdienen und gleichzeitig einen Beitrag zum Waldschutz leisten? Mit einem BaumSparVertrag, WaldSparbuch oder als Eigentümer einer Waldparzelle kann jeder in nationale und internationale ökologisch nachhaltige Aufforstungsprojekte investieren und auch noch Rendite erzielen. Wie das funktioniert erfährst Du hier.
* Pflanzt Bäume! Ob in der Stadt oder auf dem Land, ob in Eigeninitiative, mit Plant for the Planet, WikiWoods oder als eine Aktion zum Jahr des Waldes 2011!