Wird in Deutschland irgendwo gewählt, bemühen zahlreiche Menschen den „Wahl-O-Mat“, um eine Hilfestellung bei der Parteiwahl zu bekommen. Das Projekt Engange hat dieses Konzept nun abgewandelt, um Nutzer*innen zur Partizipation hin zu einer Energiewende zu motivieren. Die Nutzung des Energiewende-O-Mat erfüllt dabei aber auch einen übergeordneten Zweck.
Worum geht es bei der Energiewende?
Um die Folgen des menschengemachten Klimawandels einzudämmen, sehen viele Expert*innen den dringenden Bedarf einer Wende in der Energiegewinnung. Denn auch im Jahr 2023 wird ein Großteil der Energie aus fossilen Energieträgern bezogen, die große Mengen an CO2 produzieren.
Zwar ist der Anteil an Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie am Stromverbrauch innerhalb der letzten 20 Jahre auf über 40 Prozent angestiegen, ausreichend ist dieser Anteil aber keineswegs. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist es daher, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Damit sich diese möglichst effizient nutzen lassen, gibt es zudem einen Bedarf an digitalen Lösungen wie einer effektiven Energiespeicherung oder Konzepten wie Energy-Sharing.
Ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Energiewende ist in der Gesellschaft angekommen. Laut Engage unterstützt die Mehrheit der Deutschen die Ziele der Energiewende und sieht diese als eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Beteiligung an der Umsetzung dieser Ziele sei aber noch immer zu gering. Und genau hier kommt der Energiewende-O-Mat ins Spiel.
Energiewende-O-Mat überträgt bekanntes Konzept
Das Online-Tool ist in seiner Funktionsweise an den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung angelehnt und führt Nutzer*innen durch einen Schritt-für-Schritt-Prozess. Am Ende dieses Prozesses stehen dann keine politischen Parteien, die die Interessen der Nutzer*innen am ehesten treffen. Stattdessen schlägt der Energiewende-O-Mat Projekte vor, an denen Nutzer*innen sich beteiligen können.
Das Ziel dabei ist es laut den Entwickler*innen, den Nutzenden die „mühsame Recherche“ abzunehmen und den Einsatz für die Energiewende möglichst umgehend starten zu können. Alternativ hierzu bietet Engage zudem eine Übersicht für alle Energiewende-Projekte aus ihrem Netzwerk. Eine Google-Maps-Integration hilft Interessierten dabei, Projekte in ihrem Umfeld zu finden.
Daten helfen dabei, weitere Projekte aufzubauen
Die Daten, die bei der Beantwortung und bei der Beteiligung an den Projekten entstehen, nutzt Engage für die weitere Arbeit. Das Projekt gibt diesbezüglich an, dass man die Forschungsergebnisse dazu verwendet, „um Partizipationspotenziale von sozialen Innovationen in der Energiwende zu nutzen und auszubauen“. Daran beteiligt sind unter anderem das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, gefördert wird Engage zudem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Das 1,5-Grad-Ziel ist ohne eine echte Transformation unseres Energiesystems unerreichbar. Aber wie kann sie gelingen? Was sind die Energiequellen der Zukunft? Welche digitalen Lösungen stehen bereit und wo sind Innovationen gefragt? Und wie kann die Transformation vorangetrieben werden?
Das RESET-Greenbook „Energiewende- Die Zukunft ist vernetzt“ stellt digitale, innovative Lösungen vor und beleuchtet die Hintergründe.