Von der Natur inspirierte Lösungen für Klima und Umwelt

Sensoren, die von Löwenzahnsamen inspiriert sind, und Sensoren, die auf den Köpfen von Robben neue Erkenntnisse über unsere Ozeane liefern - die Natur selbst inspiriert moderne Umwelttechnologien.

Autor Mark Newton:

Übersetzung Lara Sophie Sander, 02.05.22

Wenn es darum geht, die nächste Generation von Lösungen für den Klimawandel zu entwickeln, ist uns die Natur oft voraus – um mehrere Millionen Jahre. Pflanzen und Tiere haben sich über Jahrtausende hinweg so entwickelt, dass sie in Harmonie mit ihren Lebensräumen existieren und Herausforderungen meistern können. Einige dieser Herausforderungen werden jetzt auch von Forschenden angegangen. In den vergangenen Wochen hat RESET mehrere Projekte beleuchtet, die sich von der Natur inspirieren ließen, um daraus Lösungen für das 21. Jahrhundert zu entwickeln.

Von Pusteblumen inspirierte Sensoren könnten Umweltmonitoring erleichtern

Umweltsensoren, die Variablen wie Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen, sind heute ein unverzichtbares Instrument für Forschende. Die Installation von ganzen Netzwerken aus Sensoren über ein großes Gebiet ist jedoch teuer und zeitaufwendig. Eine US-amerikanische Universität hat jedoch eine neue, leichtgewichtige Art von Sensoren entwickeln, die mit dem Wind über große Entfernungen fliegen können – nach dem Vorbild von Pusteblumen.

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Wie tierische Experten der Ozeane bei der antarktischen Klimaforschung helfen

Wie wäre es, wenn wir uns nicht nur von der Natur inspirieren lassen, sondern diese selbst in die Forschung mit einbeziehen? Die Untersuchung der eisigen Gewässer der Antarktis ist für den Menschen mit einer Reihe von logistischen, sicherheitstechnischen und finanziellen Problemen verbunden. Für Robben hingegen ist die Antarktis dagegen einfach ein Zuhause. Ein Projekt nutzt die Meeresbewohner als lebende Plattform für wissenschaftliche Sensoren.

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Biomason: Kann Zement aus Bakterien das Baugewerbe aufmischen?

Herkömmlicher Portlandzement ist ein ziemlich schmutziges Produkt. Er benötigt nicht nur große Mengen an Energie, sondern durch das Erhitzen von Kalkstein zur Herstellung von Zement wird dem Gemisch zudem weiteres Kohlendioxid hinzugefügt. Das Startup Biomason hat sich von Korallen und Muscheln inspirieren lassen und nutzt nun natürliche Bakterien zur Herstellung von „Biozement“.

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AeroSHARK: Mit „Haifischhaut“ überzogene Flugzeuge sollen die Emissionen im Luftverkehr reduzieren

Die Auswirkungen des weltweiten Flugverkehrs auf die CO2-Emissionen sind in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Ingenieure suchen deshalb nach Möglichkeiten, die Energieeffizienz von Flugzeugen zu steigern. Ein Projekt der Lufthansa hat eine neue „Haifischhaut“ für Flugzeuge entwickelt, die den Luftstrom verbessern und damit Emissionen verringern soll.


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Bürger*innen engagieren sich für eine bessere Luft – mit Sensoren an Balkonen und Hauswänden

Die Luft in unseren Städten ist schadstoffbelastet. Mit Sensoren können Bürger*innen Messwerte erheben - und so Quellen aufdecken und Druck auf die Politik aufbauen.

© MIT
Ultradünne Nadelsensoren könnten die Präzisionslandwirtschaft der Zukunft unterstützen

Agrarforschende haben sich von der Medizin inspirieren lassen, um Mikronadeln zu entwickeln, die die Gesundheit von Pflanzen überwachen.

Künstlicher Walkot soll den natürlichen Rhythmus der Meere wiederherstellen

Walkot ist der Ausgangspunkt vieler Nahrungsketten im Meer. Forschende versuchen nun, Exkremente aus dem Labor als Dünger einzusetzen – und damit auch die CO2-Speicherung in den Ozeanen zu erhöhen.

Könnten Maisabfälle in der Tiefsee das CO2-Problem lösen?

Getreideballen auf Feldern sind ein gewohntes Bild, aber könnten sie bald auch ein vertrauter Anblick auf dem Meeresboden werden?

Drohnen schützen Nashörner und Elefanten vor Wilderei

In den weiten afrikanischen Savannen sind gefährdete Arten besonders von Wilderei bedroht, flächendeckende Kontrollen sind schwierig. Die Initiative Air Shepherd setzt Drohnen ein, um Elefanten und Nashörner zu schützen.

Heart Aerospace: 2026 soll ein vollständig elektrisches, emissionsfreies Flugzeug abheben

Schwere Düsenjets benötigen große Mengen an Treibstoff, um zu starten und den Flug aufrechtzuerhalten – was sie zur mit Abstand am wenigsten nachhaltigen Form des Reisens macht. Ein schwedisches Startup will jetzt vollelektrisches Fliegen auf kurzen Strecken möglich machen.

Bauen, aber nachhaltig: Kann ein digital-gestütztes Wiederaufforstungsprojekt den Bausektor umstrukturieren?

Beton, Aluminium und Stahl sind wenig nachhaltige Baustoffe – insbesondere in feucht-warmen Klimaregionen. Ein Aufforstungsprojekt will nun die ökologische, ökonomische und soziale Komponente von Nachhaltigkeit im Bausektor kombinieren.

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17 Ziele – Für eine nachhaltige und gerechte Zukunft

Die von den Vereinten Nationen verabschiedeten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sollen unsere Welt transformieren und eine lebenswerte Zukunft für alle ermöglichen.