Wenn es darum geht, die nächste Generation von Lösungen für den Klimawandel zu entwickeln, ist uns die Natur oft voraus – um mehrere Millionen Jahre. Pflanzen und Tiere haben sich über Jahrtausende hinweg so entwickelt, dass sie in Harmonie mit ihren Lebensräumen existieren und Herausforderungen meistern können. Einige dieser Herausforderungen werden jetzt auch von Forschenden angegangen. In den vergangenen Wochen hat RESET mehrere Projekte beleuchtet, die sich von der Natur inspirieren ließen, um daraus Lösungen für das 21. Jahrhundert zu entwickeln.
Von Pusteblumen inspirierte Sensoren könnten Umweltmonitoring erleichtern
Umweltsensoren, die Variablen wie Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen, sind heute ein unverzichtbares Instrument für Forschende. Die Installation von ganzen Netzwerken aus Sensoren über ein großes Gebiet ist jedoch teuer und zeitaufwendig. Eine US-amerikanische Universität hat jedoch eine neue, leichtgewichtige Art von Sensoren entwickeln, die mit dem Wind über große Entfernungen fliegen können – nach dem Vorbild von Pusteblumen.
Wie tierische Experten der Ozeane bei der antarktischen Klimaforschung helfen
Wie wäre es, wenn wir uns nicht nur von der Natur inspirieren lassen, sondern diese selbst in die Forschung mit einbeziehen? Die Untersuchung der eisigen Gewässer der Antarktis ist für den Menschen mit einer Reihe von logistischen, sicherheitstechnischen und finanziellen Problemen verbunden. Für Robben hingegen ist die Antarktis dagegen einfach ein Zuhause. Ein Projekt nutzt die Meeresbewohner als lebende Plattform für wissenschaftliche Sensoren.
Biomason: Kann Zement aus Bakterien das Baugewerbe aufmischen?
Herkömmlicher Portlandzement ist ein ziemlich schmutziges Produkt. Er benötigt nicht nur große Mengen an Energie, sondern durch das Erhitzen von Kalkstein zur Herstellung von Zement wird dem Gemisch zudem weiteres Kohlendioxid hinzugefügt. Das Startup Biomason hat sich von Korallen und Muscheln inspirieren lassen und nutzt nun natürliche Bakterien zur Herstellung von „Biozement“.
AeroSHARK: Mit „Haifischhaut“ überzogene Flugzeuge sollen die Emissionen im Luftverkehr reduzieren
Die Auswirkungen des weltweiten Flugverkehrs auf die CO2-Emissionen sind in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Ingenieure suchen deshalb nach Möglichkeiten, die Energieeffizienz von Flugzeugen zu steigern. Ein Projekt der Lufthansa hat eine neue „Haifischhaut“ für Flugzeuge entwickelt, die den Luftstrom verbessern und damit Emissionen verringern soll.