Es ist kein Geheimnis: Wer umweltbewusst reisen möchte, sollte auf Fahrrad oder Bahn setzen, statt ins Flugzeug zu steigen. Flugzeuge verbrauchen große Mengen an Kerosin, welches hauptbestandteilig zu etwa zwei Dritteln aus Kohlenstoff und zu einem Drittel aus Wasserstoff besteht. Bei der Verbrennung verbindet sich der Kohlenstoff mit dem Sauerstoff aus der Luft und große Mengen CO2 werden frei. Zusätzlich trägt die Förderung und der Transport von Erdöl, welches der Ausgangsstoff für den Treibstoff ist, wesentlich zur Verschmutzung von Gewässern bei: Nur ein Liter ins Wasser gelangtes Erdöl vergiftet eine Million Liter kostbares Trinkwasser.
Die Fluggesellschaft British Airways will etwas gegen das negative ökologische Image seines Wirtschaftszweiges tun und hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Ein Schritt auf dem Weg in diese Richtung: In Kooperation mit der auf erneuerbare Kraftstoffe spezialisierten Firma „Velocys“ soll ein Teil des für die Flotte genutzten Treibstoffs aus dem Abfall britischer Haushalte hergestellt werden.
Kraftstoff aus Haushaltsmüll
Für dieses Vorhaben soll sauberer, nachhaltiger Kraftstoff verwendet werden, den Velocys in einem chemischen Verfahren aus geeignetem geeigneten Hausmüll, wie beispielsweise Windeln, Plastikbehälter und -verpackungen, herstellt. So soll nicht nur weniger erdölbasiertes Kerosin verbrannt werden, sondern auch Teile der rund 22 Millionen Tonnen Müll, die jährlich in Großbritannien anfallen, sollen sinnvoll wiederverwertet werden.
Für die Herstellung des nachhaltigen Treibstoffs soll ein eigenes Kraftwerk entstehen, in dem so viel Müll zu Treibstoff umgewandelt werden soll, dass künftig alle British Airways Flüge von London nach San Jose und New Orleans in den USA mit Biodiesel betankt werden können. Obwohl das Projekt in der Größenordnung überschaubar klingt, könnten so bereits jährlich 60.000 Tonnen CO2 eingespart werden, denn das Biodiesel verursacht rund 60 Prozent weniger CO2-Emissionen als herkömmliches Kerosin.
Sollte das Projekt erfolgreich anlaufen, könnte dieser erste Schritt von British Airways ein guter Anfang auf dem Weg zum Umstieg auf erneuerbare Treibstoffquellen sein.