Neigt sich das Zeitalter der Plastikwasserflasche dem Ende zu? Wohl kaum, wenn man Vorhersagen glauben darf. Nach Angaben des Guardian werden jede Minute eine Million Plastikflaschen rund um den Globus verkauft. Und der jährliche Verbrauch soll bis 2021 auf eine halbe Billion ansteigen.
Doch es gibt mehrere Initiativen, die – wie klein sie auch sind – Schritte in die richtige Richtung unternehmen. Wie die Umsonst-Trinkwasser-Initiativen in Berlin und Bristol, die Erfindung des Liters Licht, bei dem gebrauchte Plastikflaschen in Solar-Lampen umgewandelt werden, oder gar futuristische Wasser-„Blobs“, die aus Algen bestehen und vollständig essbar sind.
VeganBottle ist eine zu hundert Prozent biologisch abbaubare Flasche aus Zuckerrohr, die von der französischen Verpackungsfirma Lyspackaging hergestellt wird. Nicolas Moufflet, der Ingenieur hinter diesem Projekt und Unternehmenspräsident, hat mehrere Jahre Arbeit investiert, die Technologie zu entwickeln, die zur Herstellung einer Kunststoffflasche notwendig ist – wobei jede einzelne Komponente, einschließlich des Deckels und des Etiketts, biologisch abbaubar ist.
Seine Lösung kombiniert Zuckerrohrbagasse (die faserigen Überreste der Zuckerfabrikation, die nach der Extraktion des Zuckerrohrsaftes übrig bleiben) mit anderen pflanzlichen Produkten (die genaue patentierte Formel ist geheim), um das Material zu produzieren, das nicht nur zum Fassen von Wasser geeignet ist, sondern auch anderer Flüssigkeiten – zum Beispiel Öl, Bier oder sogar Parfüm.
Die Herstellung der VeganBottles kann sogar so geändert werden, dass die Flasche zu den Flüssigkeiten passt, die sie später enthalten werden. Flaschen für Olivenöl können dann zum Beispiel mit Olivenkernextrakt hergestellt wird.
Das Palais de Tokyo, renommiertes Zentrum für zeitgenössische Kunst in Paris, hat bereits 100.000 VeganBottles geordert. Und Lyspackaging, das derzeit hauptsächlich traditionelle Kunststoffflaschen herstellt, plant, die Hälfte seiner Produktion auf die biologisch abbaubare Alternative zu verlegen, um bis 2020 80% der Produktion zu erreichen.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Julian Furtkamp und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.