Unabhängige Experten beraten Umweltministerium bei Fragen der nuklearen Entsorgung

© Uta Mühleis

Das Bundesumweltministerium setzt bei Fragen der nuklearen Entsorgung auf den Sachverstand von unabhängigen Experten aus dem In- und Ausland. Dazu hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel elf Wissenschaftler in die neue Entsorgungskommission (ESK) berufen. Heute fand die konstituierende Sitzung des Gremiums in Bonn statt.

Autor*in Julian Furtkamp, 30.06.08

Die ESK wird das Bundesumweltministerium in allen Angelegenheiten der nuklearen Entsorgung beraten. Sie tritt damit neben die bereits seit Jahren bestehende Reaktorsicherheitskommission (RSK) und die Strahlenschutzkommission (SSK). Themen der ESK sind insbesondere die Behandlung und Zwischenlagerung radioaktiver Abfällen und bestrahlter Brennelemente, die Stilllegung kerntechnischer Einrichtungen und die Endlagerung aller Arten von radioaktiven Abfällen. Eine der aktuell dringendsten Aufgaben wird die Beratung des Bundesumweltministeriums bei sicherheitstechnischen Fragestellungen sein, welche die Stilllegung der Schachtanlage Asse betreffen.

Bisher wurden sicherheitstechnische Fragestellungen der Entsorgung in einem Ausschuss der Reaktorsicherheitskommission behandelt. Wegen der zunehmenden Bedeutung dieser Fragen hat Bundesumweltminister Gabriel entschieden, die Entsorgungsfragen in einer eigenständigen Kommission beraten zu lassen.

Die Mitglieder der Kommission sind unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Sie repräsentieren ein breites Spektrum der nach dem Stand von Wissenschaft und Technik vertretenen Positionen. Internationale Erfahrungen und Vorgehensweisen sollen in die Arbeit der Kommissiom einbezogen werden. Deshalb wurden ein Mitglied der französischen Groupe Permanent Chargé des Déchets (GPD, Ständiges Entsorgungsgremium), die die französische Autorité de Sûreté Nucléaire (ASN, Nukleare Sicherheitsbehörde) berät, und ein Mitarbeiter der schweizerischen Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) in das Gremium berufen.

Bundesumweltminister Gabriel hat folgende Experten in die ESK berufen:

  • Dr. Detlef Appel, PanGeo – geowissenschaftliches Büro GbR, Hannover,
  • Dipl.-Ing. Holger Bröskamp, Sprecher der Geschäftsführung der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH, Essen,
  • Dr. Heinz-Walter Drotleff, Abteilungsleiter Strahlenschutz und Entsorgung des TÜV NORD EnSys, Hannover,
  • Prof. Dr. Gerhard Jentzsch, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Geophysik des Instituts für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena,
  • Dipl.-Ing. (BA) Beate Kallenbach-Herbert, Gruppenleiterin Entsorgung und Rückbau des Öko-Instituts e. V., Darmstadt,
  • Dr. Horst Pitterich, Leiter des Projektbereichs Entsorgung des Projektträgers Wassertechnologie und Entsorgung (PTKA-WTE) im Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen,
  • Dr. Meinert Rahn, Leiter der Sektion Geologische Tiefenlagerung der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen, Villigen-HSK, Schweiz,
  • Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig, Universitätsprofessor für Endlagersysteme im Institut für Endlagerforschung der Technischen Universität Clausthal, Clausthal-Zellerfeld,
  • Dipl.-Ing. Dieter Rittscher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Energiewerke Nord GmbH, Lubmin,
  • Arsène Saas, ManosqueArsène Saas, Manosque, Frankreich und
  • Dipl.-Ing. Michael Sailer, stellvertretender Geschäftsführer des Öko-Instituts e. V. und Koordinator des Fachbereichs Nukleartechnik und Anlagensicherheit, Darmstadt.
Essbare Elektronik: Mit verdaulichen Robotern und nahrhaften Drohnen Elektroschrott reduzieren

Schon mal von essbarer Elektronik gehört? Klingt nach einem Widerspruch, könnte aber - neben anderen Vorteilen - eine Lösung gegen Elektroschrott sein.

Der digitale Supermarkt Greenspoon ermöglicht nachhaltiges Einkaufen in Kenia

Das kenianische Lebensmittelunternehmen Greenspoon bietet über seine Website und eine mobile App nachhaltige Produkte an und legt deren Herkunft offen.

Nachhaltige Software: Wie freie Lizenzen helfen, unsere Ressourcen zu erhalten

Software ist eine systemrelevante Ressource unserer Gesellschaft geworden. Freie Lizenzen garantieren ihre langfristige Verfügbarkeit. Darüber hinaus kann der Einsatz freier Software auch direkt und indirekt natürliche Ressourcen schonen.

©
Wie OpenOlitor der Landwirtschaft hilft: Per Open-Source gegen die Big-Player

OpenOlitor ist ein Verwaltungs-Tool für die Solidarische Landwirtschaft, das dank Open-Source komplett kostenlos funktioniert. Gleichzeitig ist es besonders flexibel, einfach einsetzbar und macht Großkonzernen einen Strich durch die Rechnung.

Wie viel Geld fließt tatsächlich in Klimamaßnahmen? Ein neues Modell gibt Antworten

ETH-Forschende haben ein neues Modell vorgestellt, das mithilfe von maschinellem Lernen Ungenauigkeiten in der globalen Klimafinanzierung aufdeckt.

NFTs: Der Hype, die Klimakosten und eine grünere Zukunft

So schnell, wie NFTs die Kunstszene gestürmt haben, so schnell wurde auch die Kritik an ihrem ökologischen Fußabdruck laut. Aber geht Blockchain-Technologie und digitale Kunst auch in nachhaltig?

fairphone iFixit
Quelle: Fairphone
iFixit-Analyse lobt nachhaltiges Smartphone: Dieses Problem sehen wir trotzdem

Die IT-Expert*innen von iFixit geben dem Fairphone 5 in puncto Reparierbarkeit die höchste Punktzahl. Im Sinne einer besseren Nachhaltigkeit bleibt ein Problem jedoch bestehen, findet RESET.

Torge Peters
Neue RESET-Podcastfolge: Mit digitalen Tools zum klimaneutralen Gebäudesektor

Gebäude sind über ihren gesamten Lebenszyklus CO2-Schwergewichte. Das muss sich dringend ändern. Digitale Tools und Technologien können helfen, den Gebäudesektor zu transformieren. Hört selbst in Folge #9 von RESET Radio!