UN-Bericht schlägt Drohnen für den Frieden vor

Ein Bericht der Vereinten Nationen schlägt Drohnen oder unbemannte Luftfahrzeuge für friedenserhaltende Maßnahmen vor. Die Technologie soll für Schutz von Zivilisten sorgen und Konfliktausbrüche verhindern. Wie aus einer vermeintlichen Kampftechnik „gute Technologie“ wird, haben schon andere Beispiele in der Vergangenheit gezeigt.

Autor*in Laura Holzäpfel, 26.05.15

Der UN-Bericht wurde bereits im Februar von einem Expertengremium für Technologie und Innovation (geleitet von der Friedens- und Sicherheitsexpertin Jane Hotte Lule) veröffentlicht und fordert im Allgemeinen eine verbesserte technische Ausrüstung für Friedenssicherungsmissionen. Im Klartext sollen neue Missionen den UN-Sicherheitsrat mit aktuellen Satellitenbildern versorgen und so über evtl. aufkommende Krisen informieren.  Einen besonderen Schwerpunkt legt der Bericht auf den Einsatz von unbemannten Flugzeugen, um Konfliktzonen zu überwachen. Drohnen und Satelliten könnten somit einen gewichtigen Beitrag zu Friedensmissionen beitragen.

Bereits seit 2013 setzt die UNO unbemannte Drohnen in der Demokratischen Republik Kongo ein, um die bewaffneten Rebellengruppen im Osten des Landes zu beobachten. Drohnen und andere unbemannte Flugobjekte fungieren hier als direkte Helfer von UN-Blauhelmtruppen. Durch ihre Aufnahmen konnte im vergangenen Jahr beispielsweise ein Fährenunglück im Lake Kivu entdeckt und mit Hilfe von Helikoptern und Booten 15 Menschen gerettet werden.

Obwohl die Überwachung von Konfliktgebieten aus der Luft nichts Neues ist, merkt der nun erschienene Bericht an, dass die Ausstattung der Soldaten mit modernen Kommunikationsgeräten nur unzureichend ist. Dabei liegt in der Technologie viel Potenzial. Gerade deshalb drängt Hotte Lule den UN-Sicherheitsrat, eine Entscheidung über den Einsatz von Drohnen zu treffen. „Die Technologie ist so fortschrittlich, dass sie dem Sicherheitsrat zur Verfügung stehen muss“, sagt Hotte Lule.

Wie eine Zusammenarbeit von Satellit und Mensch aussehen kann, zeigt auch ein anderes Projekt: Das Satellite Sentinel Project von Schauspieler George Clooney und Aktivist John Prendergast etwa verwendet Satellitenbilder als eine Art Frühwarnsystem. Satellitenbilder  überwachen potenzielle Krisengebiete und Spannungsherde. Tut sich in der entsprechenden Region etwas, wird sofort die Weltöffentlichkeit aufmerksam gemacht. Die Folge: Potenzielle Gräueltaten könnten durch die öffentliche Wahrnehmung verhindert werden. Auch im Bereich Natur und Umwelt machen sich Drohnen bereits nützlich. Sie könnten in Zukunft zur Wiederaufforstung beitragen.

Wie eine verbesserte Ausrüstung mit neuer Drohnen-Technologie finanziert werden soll, lässt der UN-Bericht offen. Die Expertengruppe schlägt lediglich einen Zusammenschluss verschiedener Länder vor, der für die Ausrüstung mit moderner Technologie zuständig sein soll.

Den gesamten UN-Bericht gibt es hier im Original als PDF zum Download.

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