umwelt.info bündelt frei verfügbare Umweltdaten an einem Ort

© Screenshot umwelt.info

Was für Daten stehen zur Luftqualität in deutschen Städten zur Verfügung? Welche Studien gibt es zu Kunststoffen und deren Recycling? Das Portal umwelt.info will sämtliche offenen Daten und Informationen zu Umwelt- und Naturschutzthemen leicht zugänglich machen.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 17.02.25

Übersetzung Kezia Rice:

Forscher:innen und Verwaltungen, Schulklassen, zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine im Bereich Umwelt- und Naturschutz, Journalist:innen, die Wirtschaft und Industrie – sie alle sollen von dem neuen Informationsangebot umwelt.info profitieren. Die Idee dahinter: Sämtliche Informationen und Daten im Bereich Umwelt- und Naturschutz an einem Ort leicht auffindbar zu machen. Das soll die Transparenz von öffentlich verfügbaren Informationen verbessern.

Daten und Informationen sind eine wichtige Grundlage für nachhaltige Entwicklung

Sei es ein Projekt zum Schutz von Gewässern, eine Initiative zur Verbesserung der Luftqualität oder ein Startup, das neue Technologien entwickelt, sie alle sind auf eine gute Datenbasis angewiesen. Denn damit lassen sich spezifische Probleme besser verstehen und passende Lösungen entwickeln. Doch die Daten, die den Zustand von Natur und Umwelt erfassen, sind weit verstreut. Sie können sowohl bei Einzelpersonen, Vereinen, Unternehmen oder in der öffentlichen Hand liegen. Damit ist es nicht leicht, die jeweils gefragten umweltbezogenen Daten aus dem sehr heterogenen Pool zu fischen. Auch die Europäische Kommission hat diese Zersplitterung des Datenangebots in Deutschland bereits bemängelt.

Um den Zugang zu umweltrelevanten ⁠Daten und Informationen leichter zu gestalten, wurde 2023 daher am Umweltbundesamt das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen in Merseburg gegründet. Das Hauptanliegen des Teams ist der Aufbau und Betrieb des Daten- und Informationsportals umwelt.info.

Die Datenlandschaft in Deutschland erschließt sich das Team durch einen kuratierten Prozess mit datenhaltenden Stellen, wie zum Beispiel Bundes- oder Landesbehörden, wissenschaftlichen Einrichtungen und Vereinen. „Dazu treten wir mit den Stellen nach und nach direkt in Kontakt. Die Daten- und Informationsangebote werden katalogisiert und in der Suche von umwelt.info auffindbar gemacht. Die originären Daten und Informationen bleiben bei den Primärdatenquellen“, berichtet Anne Nicolay-Guckland von umwelt.info.

Wer eine Anfrage in die Suchmaske des Portals eingibt, erhält unmittelbar eine Vielzahl an Messdaten, Pressemitteilungen und Informationsseiten. Zu jedem Inhalt sind in dem Portal Metadaten hinterlegt, die den jeweiligen Inhalt näher beschreiben, wie einen Beschreibungstext, Orts- und Zeitbezug, sowie Angaben zur Lizenz, Quelle und dazugehörigen Schlagwörtern.

umwelt.info fördert Transparenz und die Teilhabe der Open-Source-Community

Neben der Bereitstellung der Informationen geht es dem Team aber auch darum, die Bereitstellung von Open-Data-Angeboten anzuregen. „Durch unseren Katalog bieten wir eine menschen- und maschinenlesbare Weiternutzung der gesamten deutschen Umwelt- und Naturschutzinformationslandschaft an. Die Eigenentwicklung des Katalogs ist auf der Plattform openCode frei zugänglich, um die digitale Souveränität in der öffentlichen Verwaltung zu stärken. Damit fördern wir die Transparenz und die Teilhabe der Open-Source-Community“, so Anne Nicolay-Guckland.

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Aktuell ist der erfasste Datensatz schon beachtlich – und soll weiter wachsen. Damit könnte die Suchmaschine für Umweltdaten zu einer wertvollen Informationsquelle für alle in diesem Bereich Wirkenden werden.

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