TransFair-Jahresbericht zeigt: immer mehr Deutsche kaufen fair!

Immer mehr fair: der Jahresberichtvon TransFair zeigt ein Plus im fairen Handel

Fair? Aber bitte sehr! Das scheinen viele Deutsche zu sagen, wenn es um´s Einkaufen und Essen geht. Das zumindest zeigt der nun veröffentlichte Jahresbericht von Fairtrade Deutschland. Fazit: der Faire Handel ist nicht zu bremsen.

Autor*in Laura Holzäpfel, 21.05.15

Uns Deutschen wird nachgesagt, dass wir insbesondere in Sachen Ernährung besonders knauserig wären. Herrscht an deutschen Tischen etwa der Sparfuchs? Einen Anhaltspunkt, dass sich dieser Umstand zumindest langsam wandelt, gibt der jetzt erschienene Jahresbericht von Fairtrade Deutschland. Klares Signal: Im vergangenen Jahr verzeichneten die Verkäufe Fairtrade-zertifizierter Produkte das stärkste absolute Wachstum seit Bestehen des Siegels: Insgesamt 827 Mio. Euro  gaben Verbraucher und Verbraucherinnen 2014 für Fairtrade-Waren aus, 173 Mio. mehr als im Vorjahr. Ein Plus von 26 %.

„Der deutsche Fairtrade-Markt entwickelt sich sehr dynamisch. Die absatzstärksten Produkte Kaffee, Bananen, Blumen und Kakao legen weiter kräftig zu“, so TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath. Und damit kaufen nicht nur wir uns etwas Gutes, denn wer fair kauft, beteiligt sich auch an der Finanzierung von Produzentenorganisationen. Diese erhalten neben einem stabilen Mindestpreis eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Sie stieg durch die Verkäufe auf dem deutschen Markt um 30 Prozent auf 12,3 Mio. Euro.

Licensed under: All Rights reserved TransFair Grafik aus dem TransFair-Jahresbericht 2014/2015: Hier gingen die Fairtrade-Prämien hin

Auch wenn immer mehr fair gekauft wird, bis zum einem nachhaltigen Konsumverhalten ist es noch ein langer Weg, der nicht nur vom Endverbraucher gegangen werden muss. „Nachhaltige Entwicklung ist ein komplexer Prozess, der Zeit braucht und auch von vielen externen Faktoren abhängt. Der Diskurs mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist daher ein wichtiger Arbeitszweig von Fairtrade, um die Erfahrungen aus dem Fairen Handel auch in die Politik einzubringen“, sagte TransFair-Vorstandsvorsitzender Heinz Fuchs.

Insbesondere die angesprochenen Waren wie Kaffee, Blumen und Kakao sind besonders kritisch, wenn es um faire Produktion und die Vermeidung von Kinderarbeit geht. Um diese Produkte herzustellen benötigen wir außerdem eine Menge Wasser, welches oft Mangelware ist. Mit unserer morgendlichen Dusche und dem anschließenden Tässchen Kaffee haben wir so schon kurz nach dem Aufstehen einen beträchtlichen „Wasser-Fußabdruck“ hinterlassen.

Neben dem bekannten Fairtrade-Siegel gibt es noch andere Siegel, auf die man beim Einkaufen achten sollte. In unserem RESET-Handelnartikel Fair Kaufen haben wir euch einen Pfad durch den Siegel-Dschungel gelegt. Für unterwegs könnt ihr euch übrigens mit der App von siegelklarheit.de den Weg bahnen.

MARKIERT MIT
Sag´s durch die Blume: die Fairtrade Rosenaktion

Ob zum Geburtstag oder Jahrestag – wir Deutschen lassen gern Blumen für uns sprechen. Nicht zu Wort kommen dabei diejenigen, die ihre Gesundheit dafür opfern, dass wir Rosen und Co. zum Schnäppchenpreis kaufen können. Um die faire Produktion von Schnittblumen zu unterstützen, hat Fairtrade Deutschland die Rosenaktion gestartet.

Fair Kaufen

Es ist nur fair, wenn ein Produzent für sein Produkt einen angemessenen Preis erhält und damit ein menschenwürdiges Leben finanzieren kann. Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen man fair gehandelte Produkte nur in Weltläden kaufen konnte. Wo du faire Produkte bekommst und auf welche Siegel du achten kannst erfährst du hier.