Bus, U-Bahn, Tram. Die Möglichkeiten an öffentlichen Transportmitteln, vor allem in den größeren Städten Europas sind vielfältig. Dies ist jedoch nicht überall auf der Welt so. In Ugandas Hauptstadt Kampala, sind zum Beispiel Motorrad-Taxis, sogenannte Boda-Bodas, eine beliebte und häufig genutzte Art der Fortbewegung. In einer Küstenstadt der Elfenbeinküste, Jacqueville, wird gerade eine neue, ökologische Form des öffentlichen Transports getestet: Solartaxis, also Elektrofahrzeuge, die mit einem Solarpanel versehen sind.
Die Stadt am Atlantik, die von Lagunen und dem Ozean umgeben ist, gleicht fast schon einer Insel und war lange Zeit nahezu isoliert. Seit der Eröffnung einer Brücke zum Festland im Jahr 2015 hat die Stadt jedoch an Beliebtheit gewonnen und verzeichnet einen wachsenden Tourismus. In weniger als einer Stunde erreicht man nun das Wirtschaftszentrum der Elfenbeinküste, Abidjan. Zuvor konnte die Stadt nur mit einer Fähre erreicht werden. In dieser Gegend liegt auch ein Großteil des Ölvorkommens der Elfenbeinküste. Erdöl und -gas stellen die Hauptquelle der Energieproduktion dar, gefolgt von Wasserkraft. Andere erneuerbare Energien wie Solar- oder Windkraft sind so gut wie nicht vorhanden. Das soll sich jedoch ändern. Bis 2020 will das westafrikanische Land 150 Megawatt durch Solarenergie erzeugen – das entspricht etwa sieben Prozent der momentanen nationalen Energieerzeugung.
Für den Geschäftsmann Balla Konaté in Jacqueville geht das aber noch nicht schnell genug. Er hat in Anlehnung an Taxis, die er bei einem Besuch in China sah, selbst die Initiative ergriffen. Dabei will er dem Transportsektor in der Kleinstadt einen Schub in die richtige Richtung geben. Konaté und seine Mitarbeiter statten Kleinwagen und dreirädrige Autos mit Solarpanelen aus. Mit dem Solarpanel alleine kommen die Solartaxis aber nur etwa 30 Kilometer weit – nicht genug für den öffentlichen Transport. Deshalb sind in den Gefährten mehrere Batterien eingebaut, die regelmäßig aufgeladen werden – ebenfalls mit Solarenergie.
Sechs Batterien erlauben den Solartaxis eine Reichweite von etwa 140 Kilometern. Die nachhaltigen Fortbewegungsmittel erfreuen sich bereits großer Beliebtheit in der Küstenstadt. Der Preis für eine Fahrt im Solar-Taxi sind nämlich durch die kostenlose Energie der Sonne günstiger als der von herkömmlichen Verbrennungsmotor-Taxis. Eine Win-Win-Situation also für die Bewohner Jacquevilles und für unser Klima!