Tansania: Nanofilter sollen Millionen Menschen sauberes Wasser ermöglichen

Immer noch haben Hunderte Millionen Menschen keine Zugang zu sauberem Wasser. Wasserfilter benötigen oft den Einsatz von Strom oder Chemikalien. Ein findiger Entrepreneur in Tansania entwickelte nun eine Alternative.

Autor*in Marius Hasenheit, 12.01.16

In Tansania hat die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser. An sich ist das überraschend, schließlich grenzt das ostafrikanische Land an die drei größten Seen des Kontinents und ist von vielen Flüssen durchzogen.

Doch viele Wasserquellen sind verschmutzt. Je nach Region gibt es unterschiedliche Giftstoffe im Wasser. Der Chemiker Askwar Hilonga entwickelte nun einen prämierten Wasserfilter, um mit den Giftstoffen fertig zu werden. Der Filter kann sowohl Schwermetalle wie Kupfer, Arsen, aber auch Bakterien, Viren und sogar in der Landwirtschaft eingesetzte Chemikalien herausfiltern. Das Besondere: Der Filter funktioniert gänzlich ohne den Einsatz von Chemikalien und Elektrizität.

Das Herzstück des Filters ist ein Nanofilter. Hilonga promovierte in Nanotechnologie, bevor er seine Tätigkeit als Universitätsdozent begann und nebenbei sein Unternehmen gründete. Wer sich für die genaue Funktionsweise und die Hintergründe von Hilongas Idee interessiert, kann sich dieses Video anschauen:

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