Smartphone-Akku leer? Dann setz‘ dich einfach auf die Parkbank!

Die Soofa-Bank ermöglicht das Aufladen USB-fähiger Geräte - bis zu zehn Stunden täglich.

Das Bostoner Startup Soofa hat eine smarte Bank entwickelt, mit der du deine Mobilgeräte über Solarenergie aufladen kannst – und freies WiFi bietet die Bank auch.

Autor*in Annalisa Dorigo:

Übersetzung Annalisa Dorigo, 26.06.17

An mehreren öffentlichen Orten in Nordamerika wird der urbane Raum von einem ganz besonderen Sitzmöbel erobert: Soofa Bench ist eine solarbetriebene Sitzbank aus nachhaltig hergestellten Materialien. Die smarte Bank ermöglicht nicht nur das Aufladen von Smartphones oder anderen USB-gestützten Geräten, sondern sie bietet auch Zugang zu WiFi und stellt öffentlichen Behörden wichtige Informationen darüber zur Verfügung, wie öffentliche Einrichtungen genutzt werden.

Soofa wurde 2014 in Boston als Spin-off des MIT gelauncht. Mit seiner Technologie leistet das Unternehmen einen Beitrag zu der rasant wachsende Infrastruktur heutiger Smart Cities. Die Soofa-Bank, auf der bis zu drei Personen Platz nehmen können, ist einfach mit dem Boden verschraubt, benötigt keine zusätzlichen Leitungen oder sonstigen Vorrichtungen und kann mit Solarenergie bis zu zwei Geräte gleichzeitig aufladen.

Familien, Touristen oder Geschäftsleute – jeder im urbanen Raum kann davon profitieren, auf der smarten Bank zu sitzen, sein Telefon zu laden und sich mit dem Internet zu verbinden. Bushaltestellen, Parks und Erholungsgebiete haben sich bereits als sinnvolle Einsatzorte für die Soofa-Bänke erwiesen. Die Technologie könnte darüber hinaus öffentlichen Einrichtungen wie Parkanlagen oder Schwimmbädern eingesetzt werden.

Soofa sammelt Big Data zur Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen

Es gibt zwei Versionen der smarten Bank: Soofa Basic ermöglicht das freie Aufladen von Mobilgeräten bis zu zehn Stunden am Tag über Solarenergie; die Pro-Version ist zusätzlich in der Lage, WiFi-Konnektivität anzubieten und sammelt Informationen darüber, wie öffentliche Räume genutzt werden. Das geschieht über integrierte Sensoren, die WiFi-fähige Geräte im Umkreis von etwa 45 Metern passiv erkennen. Dadurch bekommen Behörden konkrete Daten und damit ein besseres Verständnis dafür, wie öffentliche Orte genutzt werden, wie sich Investitionen rentieren und welche Bedarfe darüber hinaus bestehen.

Beispielsweise werden Daten zum Fußgängerverkehr an verschiedenen Orten erfasst und so vergleichbar gemacht; außerdem werden Daten zu Besucherzahlen bei Veranstaltungen übermittelt und das Nutzungsverhalten und die -entwicklung herausgestellt. Die wesentlichen Vorteile für Gemeinden liegt somit in einer besseren Ressourcenplanung und -verteilung sowie einem verbesserten Management. (Hier findest du ein Beispiel dazu, wie Oak Park Illinois die Soofa-Bänke nutzt.)

Aktuell sind hunderte von Soofa-Bänken in 65 Städten in den USA sowie  Kanada installiert. Und immer mehr Städte werden smart – es ist also wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch in deiner Stadt ein Soofa steht…

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.

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