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Wenn alles, was du zum täglichen Leben brauchst, direkt um die Ecke liegt, kann das ziemlich bequem sein. Fallen lange Weg weg, spart das viel Zeit. Und wenn für die wenigen Meter zum Supermarkt, Arzt oder Büro kein Auto bewegt werden muss, dann gehen auch die verkehrsbedingten CO2-Emissionen runter. Genau das sind einige der Grundideen der 15-Minuten-Stadt. Der Ansatz, der erstmals von Carlos Moreno von der Pariser Universität Pantheon Sorbonne vorgestellt wurde, stellt die Zeit, die Menschen zu den verschiedenen Knotenpunkten benötigen, bei der Stadtplanung in den Vordergrund. Nur so könnten menschliche Aspekte wie Sozialisierung, Selbstverwirklichung, kulturelle Bedürfnisse und Gesundheit entsprechend berücksichtigt werden, so Moreno. Daher müssten städtische Einrichtungen und Infrastrukturen so platziert werden, dass sie für alle Bewohner*innen eines bestimmten Quartiers bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar sind – eben innerhalb von höchstens 15 Minuten.

Aus Nachhaltigkeitsperspektive entscheidend ist, dass so weniger Pkws für die Fortbewegung in der Stadt benötigt werden und Platz für Geh- und Radwege frei wird. Das Konzept der 15-Minuten-Stadt ist damit ein weitreichender Paradigmenwechsel, denn in den Stadtplanungsmodellen der letzten Jahrzehnte – und leider auch noch heute – hat ein flüssiger Verkehr oberste Priorität. Das Ergebnis kennen wir alle: Mit Pkws verstopfte Straßen, eine in den meisten Städten noch immer schlechte Infrastruktur für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen und hohe CO2-Emissionen. Von einer echten Mobilitätswende sind damit noch weit entfernt.

Die Vorteile der 15-Minuten-Stadt für Klima und Lebensqualität liegen daher auf der Hand - und in Städten wie Barcelona und Wien wird bereits daran gearbeitet, das neuartige Stadtkonzept umzusetzen.

Das Superblock-Konzept in Barcelona

Das Superblock-Konzept aus Barcelona ist das meist zitierte Beispiel, wie die 15-Minuten-Stadt Realität werden könnte. Innerhalb ausgewählter Stadtblöcke werden in der spanischen Stadt im Rahmen des Konzepts ein Drittel der Straßen in fußgängerorientierte, verkehrsberuhigte Bereiche mit zusätzlichen Grünflächen sowie Raum für soziale Interaktion, Spiel und Freizeit umgewandelt. Durch die Neuaufteilung des Straßenraums will die Stadt die Lebensqualität ihren Bewohner*innen erhöhen und gleichzeitig den Weg zu einer klimaangepassten, gesunden und widerstandsfähigen Stadt ebnen.

Im österreichischen Projekt TuneOurBlock geht es vor allem darum, praktische Schritte für die internationale Umsetzung des Superblock-Konzepts zu entwickelt. Dazu wird erforscht, wie neue Strategien für die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen und konkrete Schritte für die Umsetzung aussehen, die dann in ganz Europa getestet und validiert werden sollen.

Digitale Werkzeuge als Teil des Konzepts

Obwohl die Digitalisierung ursprünglich nicht zu den Kernprinzipien der 15-Minuten-Stadt gehörte, können Smart-City-Technologien eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung spielen.

Tools wie Ride-Sharing-Apps und Bike-Sharing-Dienste zum Beispiel erleichtern als Teil neuer Mobilitätskonzepte die Zugänglichkeit zu verschiedenen Teilen der Stadt. Und Dienste wie das Cargobike-Sharing können dazu beitragen, dass auch Transporte über mittelgroße Entfernungen in 15 Minuten mit dem Fahrrad möglich sind.

Gleichzeitig können Technologien wie das Internet der Dinge und geografische Informationssysteme (GIS) Planer*innen Zugang zu Echtzeitinformationen bieten. Die von diesen Technologien gesammelten und zum Beispiel mit Techniken des maschinellen Lernens verarbeiteten Daten können neue Muster zum Verständnis der Merkmale städtischer Strukturen aufdecken. Außerdem könnte damit auch und eine aktivere Beteiligung der Bürger*innen an der Planung und Entscheidungsfindung gefördert werden.

Schon heute sind geografische Informationssysteme ein wichtiges Element der nachhaltigen Stadtplanung – und können auch bei der Umsetzung von 15-Minuten-Städten helfen. Stadtplaner*innen und Entscheidungsträger*innen können diese Informationen zum Beispiel dafür nutzen, um die Erreichbarkeit von Dienstleistungen in der Nachbarschaft zu bewerten und die Stadtplanung entsprechend anzupassen.

Allerdings kann es für die Akteur*innen im Bereich Mobilität und Verkehr herausfordernd sein, den nachhaltigen Mobilitätsangebote eines Ortes zu bestimmen und Verbesserungsbereiche zu ermitteln. Ein Beispiel: Will ich Daten über die Infrastruktur für Fußgänger*innen oder Radfahren*innen in einem bestimmten Gebiet finden, gibt es in den seltensten Fällen eine einzelne Datenbank, die diese sammelt, sondern ich muss diese Informationen aus den verschiedensten Quellen - Ämtern, privaten Unternehmen sowie Open-Data-Quellen - zusammentragen. Ähnlich ist es mit Informationen über die Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel oder überregional verfügbare Dienste für Mitfahrgelegenheiten. Dazu kommt: Auch wenn ich die für mich wesentlichen Informationen gesammelt habe, heißt das nicht unbedingt, dass die Daten einheitlich und dadurch vergleichbar sind.

Das Projekt NaMix des DLR-Instituts für Verkehrsforschung zielt daher darauf ab, einen standardisierten Index für nachhaltige Mobilität an verschiedenen Orten zu erstellen, indem vorhandene Daten und frühere Analysen verknüpft werden. Dabei werden Faktoren wie „Bikeability“, also die Fahrradfreundlichkeit eines Viertels, die Fahrzeit zum Stadtzentrum oder die Anzahl der nahe gelegenen Supermärkte berücksichtigt. Zu jedem Standort soll so eine Punktzahl bzw. die Zuordnung zu den Kategorien von A bis G (wie bei Energiebewertungen) ermittelt werden. Diese Bewertung soll dann Städte und Kommunen dabei unterstützen, Angebote und Maßnahmen für eine sozial gerechte, umweltschonende Mobilität zu planen.

Kartierungs- und Planungswerkzeuge

Ein weiteres Planungswerkzeug, dass die Umsetzung von 15-Minuten-Städten unterstützen könnte, ist GOAT. Bereits seit 2017 arbeitet eine aktive Community an dem Open-Source-Projekt, das Erreichbarkeitsanalysen mit verschiedenen Verkehrsmitteln erstellt. Mit dem Planungswerkzeug GOAT 3.0 soll es dann möglich sein zu analysieren, wie gut bestimmte Orte mit dem öffentlichen Nahverkehr, dem Auto oder für On-Demand-Verkehr erreichbar sind und ob intermodale Wegeketten – also die nahtlose Verknüpfung von zum Beispiel Rad, Auto und Bahn – möglich sind. Außerdem sollen verschiedene Indikatoren entwickelt werden, beispielsweise ein 15-Minuten-Stadt-Indikator und Analyseoptionen für die Planung von Grün- und Freiräumen.

Die Analysen werden über eine einfach zu bedienende Weboberfläche auf verschiedenen räumlichen Ebenen und zu verschiedenen Zielen - zum Beispiel Bildungseinrichtungen, Grünflächen zur Erholung - integriert. Nach dem Abschluss des Projekts, das im Rahmen der mFUND Förderlinie gefördert wird, soll ein vollumfängliches und interaktives Erreichbarkeits-Instrument vorliegen, über dessen einfache Nutzeroberfläche effizient und effektiv Mobilität und Räume von Morgen geplant, entworfen und bewertet werden können.

Herausforderungen und Beschränkungen

Neben GOAT 3.0 oder NAMix gibt es noch viele weitere datengestützte Smart-City-Ansätze, die bei der Planung und Umsetzung von 15-Minuten-Städten unterstützen können. Auch beispielsweise Digital-Twin-Ansätze könnten hilfreich sein, indem in einem digitalen Abbild der realen Umgebung verschiedene Maßnahmen und deren Auswirkung simuliert werden.

Für die Projekte selbst ist es wesentlich, dass Echtzeitdaten und andere Datenquellen von verschiedenen städtischen Strukturen leicht verfügbar sind, weshalb Projekten wie NAMix eine wichtige Basis stellen.

Allerdings werden viele der Projekte vor allem im Zusammenhang mit dem Datenschutz nicht immer unkritisch betrachtet, da sie ja darauf basieren, Daten zu sammeln, speichern, analysieren und verwalten. Die Bedenken werden dadurch verstärkt, dass oft gewinnorientierten, privaten Unternehmen der Umgang mit städtischen Daten überlassen wird. Eine Möglichkeit, diese Bedenken auszuräumen, ist es, die lokalen Behörden zu stärken und, wie im Projekt GOAT 3.0, mit Open-Data-Ansätzen zu arbeiten. Gleichzeitig gilt es auf stadtpolitischer Ebene, den Akteur*innen neuer digitaler Lösungen für die nachhaltige Stadt wichtige Daten zugänglich zu machen - ohne den Datenschutz zu vernachlässigen.

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An Straßenrändern von Innenstädten konkurrieren Autos, Lieferdienste, Fußgänger*innen, Radfahrende um den begrenzten Platz. Das US-Unternehmen Coord will diesen Raum effektiver gestalten: Die Bereiche werden mithilfe von Machine Learning digital visualisiert und auf einer offenen Plattform zugänglich gemacht.

Der öffentliche Raum unserer Innenstädte ist hart umkämpft, sichtbar wird das vor allem am Straßenrand: Neue Sharing-Mobilitätskonzepte, Paket- und Lieferdienste, öffentliche Verkehrsmittel, parkende Autos und Fußgänger konkurrieren um den begrenzten Platz. Der Wettbewerb wird zunehmend härter und auch gefährlicher: Taxis und Lieferdienste weichen schnell auf Fuß- und Fahrradwege aus, wobei die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen gefährdet werden. Eine sorgfältig geplante und effektive Nutzung von Straßenrändern ist daher für alle Nutzer*innen wichtig.

Das US-amerikanisches Startup Coord will hier Abhilfe schaffen: Im April 2019 ging die Open-Access-Plattform „Open Curbs“ online. Das Tool gibt den genauen Standort von Hydranten, Parkzonen, Einfahrten oder Bushaltestellen an. Zuvor mussten Stadtplaner, Mobilitätsunternehmen und andere Nutzende des Raums am Straßenrand selbst aufwändige Beobachtungen durchführen. Mit Open Curbs sind diese Daten nun digitalisiert und als offene API frei zugänglich.

Mit der Plattform soll eine Informationslücke geschlossen werden; sowohl der öffentliche als auch der private Sektor sollen von den Daten profitieren. Reguliert wird  die Nutzung der Straßenränder von Stadtplanern und öffentlichen Ämtern. Hier kann Open Curbs wichtige Informationen liefern und die Regulierungen können auf die ortsspezifische Nutzung zugeschnitten werden. So kann beispielsweise der öffentliche Nahverkehr verbessert werden. Private Anbieter von Sharing-Mobilitäts-Services oder sonstigem Personentransport können ihre Angebote mithilfe der Plattform an das Straßenbild anpassen und so deutlich effektiver funktionieren. Außerdem greifen Forschungsprojekte bezüglich Routing-Effizienz von Staus, Lieferunternehmen oder Parking-Apps auf die Daten zurück. Coord schreibt in einer Pressemitteilung, dass mit seiner Plattform eine „gemeinsame Sprache für die Bordsteinkante“ („shared language for the curb“) geschaffen wurde und so eine Zusammenarbeit aller Nutzer*innen ermöglicht wird. „Wir erhöhen den Wasserstand, damit alle Boote schwimmen können“, so Coord-CEO Stephen Smyth.

Coord ist ein Spin-off von Alphabet (Googles Muttergesellschaft) und sammelt die Daten für Open Curbs vor allem durch die eigene App „Surveyor“. Hier können Nutzende ein Foto schießen und sich dann mithilfe von Augmented Reality auf einer Karte positionieren. Diese Informationen werden mit Daten aus bestehenden Plattformen wie Google Street View kombiniert. Mithilfe von maschinellem Lernen kann die App mittlerweile einen Block innerhalb von durchschnittlich drei Minuten digital visualisieren.

Kostenlos und leicht verständlich

Zuvor waren das Sammeln und Pflegen solcher Daten für einzelne Städte sehr teuer und mühsam. „Ursprünglich wurden wir durch die Bemühungen vieler Städte um offene Datenportale inspiriert“, berichtet Sara Wiedenhaefer, Marketing Manager von Coord, gegenüber RESET. Die Städte New York und Seattle stellten Coord bereits früh verschiedene Daten über die Nutzung der Straßenränder zu Verfügung. „Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, diese Daten an andere Städte weiterzuleiten“, so Wiedenhaefer weiter. Da die einzelnen Städte unterschiedliche Formate nutzten, wurde ein gemeinsamer Standard für die offenen Daten geschaffen. Mithilfe der Plattform können die Informationen nun zwischen Städten geteilt werden, indem sie gesammelt, standardisiert und frei zugänglich gemacht werden.

Coord setzt das Konzept mittlerweile schon in mehreren Ländern um: Neben vielen US-amerikanischen Metropolen (Santa Monica, Denver, Los Angeles, San Francisco, San Diego, Miami, Washington D.C., Austin und Philadelphia) konnten auch in den europäischen Städten Paris und Mailand bereits genaue Beobachtungsdaten gesammelt werden, die nun über Open Curbs zugänglich sind.

Mit Open Curbs stellt Coord eine Plattform zur Verfügung, die helfen kann, dem Verkehrschaos in unseren Innenstädten entgegen zu arbeiten. Der interdisziplinäre Ansatz der Idee und die Vernetzung verschiedener Akteure bergen großes Potenzial. Mittlerweile gibt es verschiedenen Mitbewerber, z.B. curbFlow oder Passport, die an ähnlichen Projekten arbeiten. Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung der Daten ist sicherlich, dass Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor an einem Strang ziehen. Um die Straßenränder zu entlasten und effektiver nutzen zu können, müssen Kompromisse eingegangen werden und es bedarf einer gemeinsamen Planung. Die Open-Curbs-Plattform kann hierbei durchaus ein wichtiges Informationsmedium sein.

Dennoch bleibt der Raum am Straßenrand auch bei sehr guter Vernetzung begrenzt und kann natürlich nicht von unendlich vielen Fahrzeugen genutzt werden. Wichtig ist daher, dass weiter an Lösungen und Strategien gearbeitet wird, die dazu beitragen, dass möglichst wenige Fahrzeuge unsere Innenstädte verstopfen und aus Klimaschutz- und Gesundheitsaspekten CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Ein Beispiel, über das wir bei RESET bereits berichtet haben, ist u.a. die Zurücklegung der sogenannten „letzten Meile“ mithilfe von E-Fahrradkurieren und Lastenrädern.

Wie kann KI im Umwelt- und Klimaschutz wirkungsvoll eingesetzt werden? Welche spannenden Projekte gibt es? Was sind die sozial-ökologischen Risiken der Technologie und wie sehen Löungen aus? Antworten und konkrete Handlungsempfehlungen geben wir in unserem Greenbook(1) „KI und Nachhaltigkeit – Können wir mit Rechenleistung den Planeten retten?“.

Dieser Artikel ist Teil des Dosssiers „Künstliche Intelligenz – Können wir mit Rechenleistung unseren Planeten retten?“. Alle Artikel des Dossiers findest du hier: Dossier KI

Das Dossier ist Teil der Projekt-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in deren Rahmen wir vier Dossiers über zwei Jahre zum Thema „Chancen und Potenziale der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung“ erstellen.


Mehr Informationen hier.

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Das französische Startup ForCity will mit dynamischen 4D-Modellen Stadtplanern zu mehr Effizienz verhelfen. In Echtzeit-Simulationen sollen speziell zugeschnittene Szenarien die lokalen Herausforderungen optimieren.

Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt. Mit der Jahrtausendwende lebten zum ersten Mal mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Laut einem UN-Bericht werden 2050 rund zwei Drittel der Menschheit in Städten zuhause sein. Waren es 2015 noch vier Milliarden Menschen, wird voraussichtlich bereits 2030 eine weitere Milliarde Menschen in die Städten wohnen. Aus vielen Städten werden so immer größere Megacities. Bessere Arbeitsbedingungen, höherer Lebensstandards und soziale Vernetzung veranlassen die meisten Menschen zur Landflucht. Spitzenreiter in Deutschland sind Freiburg und Dresden. Innerhalb von 16 Jahren (im Zeitraum von 2000 bis 2016) wuchs die Bevölkerung in Freiburg um zehn und in Dresden gar um 16 Prozent.

Doch der enorme Zuwachs der Städte birgt auch etliche Herausforderungen. Stadtgrenzen verschieben sich, Energie- und Mobilitätskonzepte (Lösungen könnten bspw. Sharing-Modelle sein) müssen neu angepasst werden und der Bau von Wohnungen lässt ganze Stadtteile entstehen oder verändert die Infrastruktur bestehender Viertel (eine Lösung könnte bspw. eine futuristische Hochbahn sein). Anpassungsfähigkeit wird immer wichtiger – nicht nur für die Bewohner, sondern auch im Bereich der Stadtplanung. Insbesondere, da Städte als hochkomplexe Gebilde völlig unterschiedlich und nicht miteinander vergleichbar sind. Topographie, Geographie oder der Charakter der Stadt sind dabei nur einige Beispiele, die bei der Stadtplanung berücksichtigt werden müssen und somit keine einheitliche übertragbare Lösung zulassen.

Spielerisch die Städte planen

Zwar werden immer mehr Daten kombiniert und führen im urbanen Raum zu smarten Projekten, doch werden vor allem nur Teilbereiche abgedeckt. Das französische Startup ForCity will dies ändern. Mit einer Software-Plattform, die detailgetreue Stadtpläne in 4D-Modellen nachbauen lässt, können dynamische Zeitabläufe der nächsten 20 oder 30 Jahre simuliert werden. So können künftige Herausforderungen nachgestellt und abgebildet werden, beispielsweise angepasste und variable Routen von Buslinien, Schwächen im Versorgungsnetz oder der Zuwachs der Bevölkerung in ausgewählten Gebieten. Was sich wie eine Computerspiel-Simulation anhört, könnte sich vielmehr als Basis für stadtplanerische Entscheidungen entwickeln oder das frühzeitige Agieren bei Engpässen ermöglichen. Das benutzerfreundliche Interface verspricht, dass die Software auch von Stadtplanern und interessierten Menschen ohne (Computer-)Fachwissen verwendet werden kann. Die Chance, die eigenen Pläne und Simulationen mit einer Crowd zu sharen, ermöglicht zudem ein thematischen Austausch.

Mit dem 4D-Simulationsmodell scheint das 2014 gegründete Unternehmen ins Schwarze getroffen zu haben. 82 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile in den Büros in Lyon, Rennes und Paris. Zum Kundenstamm gehören neben Wasserwerken ebenso Architekturbüros oder Immobilienfirmen. Zudem kamen bei einem Investitionsaufruf Anfang 2018 innerhalb kürzester Zeit rund acht Millionen Euro zusammen und ForCity wurde kürzlich in der Kategorie „Intelligente Netze und Plattform“ mit dem SET-Award ausgezeichnet, für den sich rund 400 nachhaltige Unternehmen beworben hatten. Ob die Juroren in ihrer Jugend SimCity-Spieler waren, wurde bei der Laudatio allerdings nicht verraten.

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Euch liegt kreative Stadtentwicklung am Herzen? Ihr wollt dies selbst in die Hand nehmen? Wenn Ihr Ideen habt, die Berlin lebenswerter machen oder gerade an einem Projekt arbeitet und noch Hilfe oder Unterstützer braucht, dann bewerbt euch mit eurem Projekt für die “Players of Change” Konferenz am 10. Oktober auf dem Holzmarktgelände im Herzen der Hauptstadt.

Die „Players of Change” Konferenz ist eine Plattform, auf der sich ungewöhnliche urbane Projekte für Berlin präsentieren und wichtige Fragen zu deren Umsetzung mit Fachleuten, Kreativen und der Öffentlichkeit diskutiert werden können. Das Programm wird gefördert durch das Europe for Citizens Programm der Europäischen Kommission und gesucht werden Visionäre, Projektinitiatoren oder Querdenker mit spannenden Ideen, die in der Hauptstadt umgesetzt werden sollen.

Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Vorhaben, die eine Nachbarschaft, einen Kiez oder die Stadt interessanter, schöner oder lebenswerter machen. 

Findet Gleichgesinnte und lasst euch inspirieren

Als Teilnehmer von “Players of Change” habt ihr die Möglichkeit, eure Ideen und Projekte einem breiten Publikum vorzustellen und euch mit Experten, Praktikern und Wissensträgern aus den relevanten Bereichen auszutauschen und zu vernetzen.

Die Konferenz wird in Form eines Pitch Camps stattfinden. Das heißt, ihr stellt euer Projekt inklusive eurer offenen Fragen in drei Minuten vor. Danach finden sich die Teilnehmer in Kleingruppen mit euch zusammen, um in weiteren Pitches an euren Fragen zu arbeiten. So wird jedem Teilnehmer ermöglicht, mit unterschiedlichen Teilnehmern und Wissensträgern über das Konzept zu diskutieren. Im Anschluss werden die Ergebnisse dem Plenum präsentiert und in einer Podiumsdiskussion erörtert.

Gute Idee? Jetzt Bewerben!

Bewerben kann sich jeder: Egal ob ihr noch in der Findungsphase seid, euer Projekt bereits realisiert wurde oder ihr konkrete Fragen habt, bei denen ihr nicht weiter kommt. Noch bis zum 20. September könnt ihr euch und euer Projekt auf einer A4 Seite vorstellen und eure Bewerbung an pitch@gukeg.de senden. Hier gibt´s weitere Details zur Bewerbung.

Über die Auswahl der Projekte und Ideen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern der Projektinitiatoren und Kompetenzpartner der Veranstaltung zusammensetzt. Dabei sein werden Kristien Ring (AA Projects), Henrik Flor (Stifung Bürgermut), Janna Schlender (Mörchenpark e.V.), Uta Mühleis (reset.org/Holzmarkt/Eckwerk), Anke Wetzel (Urban Future Group/Eckwerk) und Ania Pilipenko (GuK/Holzmarkt).

Zu den Auswahlkriterien zählen Partizipation, Nachhaltigkeit sowie faires Wirtschaften. Es werden ausschließlich Projekte gesucht, die der Stadt Berlin und ihrer Bevölkerung zugute kommen und deren wirtschaftliche Umsetzung auf fairen Kriterien basiert. Zudem steht die Nachhaltigkeit der Vorhaben im Mittelpunkt. Dabei ist die ökologische Nachhaltigkeit ebenso bedeutsam wie die soziale und die wirtschaftliche.

Da viele internationale Teilnehmer erwartet werden, findet die Konferenz in englischer Sprache statt. Für Gäste ist die Teilnahme an der Konferenz kostenlos und ihr könnt euch hier registrieren.

Die Konferenz wir von der Genossenschaft für urbane Kreativität und dem Mörchenpark e.V. veranstaltet. Sie findet in Kooperation mit dem Pakhuis de Zwijger (Amsterdam) im Rahmen von New Europe – Cities in Transition statt.

Alle Infos zur „Players of Change” Konferenz findet ihr unter www.gukeg.de und facebook.com/playersofchange.

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Euch liegt kreative Stadtentwicklung am Herzen? Ihr wollt dies selbst in die Hand nehmen? Wenn Ihr Ideen habt, die Berlin lebenswerter machen oder gerade an einem Projekt arbeitet und noch Hilfe oder Unterstützer braucht, dann bewerbt euch mit eurem Projekt für die “Players of Change” Konferenz am 10. Oktober auf dem Holzmarktgelände im Herzen der Hauptstadt.

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Wenn alles, was du zum täglichen Leben brauchst, direkt um die Ecke liegt, kann das ziemlich bequem sein. Fallen lange Weg weg, spart das viel Zeit. Und wenn für die wenigen Meter zum Supermarkt, Arzt oder Büro kein Auto bewegt werden muss, dann gehen auch die verkehrsbedingten CO2-Emissionen runter. Genau das sind einige der Grundideen der 15-Minuten-Stadt. Der Ansatz, der erstmals von Carlos Moreno von der Pariser Universität Pantheon Sorbonne vorgestellt wurde, stellt die Zeit, die Menschen zu den verschiedenen Knotenpunkten benötigen, bei der Stadtplanung in den Vordergrund. Nur so könnten menschliche Aspekte wie Sozialisierung, Selbstverwirklichung, kulturelle Bedürfnisse und Gesundheit entsprechend berücksichtigt werden, so Moreno. Daher müssten städtische Einrichtungen und Infrastrukturen so platziert werden, dass sie für alle Bewohner*innen eines bestimmten Quartiers bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar sind – eben innerhalb von höchstens 15 Minuten.

Aus Nachhaltigkeitsperspektive entscheidend ist, dass so weniger Pkws für die Fortbewegung in der Stadt benötigt werden und Platz für Geh- und Radwege frei wird. Das Konzept der 15-Minuten-Stadt ist damit ein weitreichender Paradigmenwechsel, denn in den Stadtplanungsmodellen der letzten Jahrzehnte – und leider auch noch heute – hat ein flüssiger Verkehr oberste Priorität. Das Ergebnis kennen wir alle: Mit Pkws verstopfte Straßen, eine in den meisten Städten noch immer schlechte Infrastruktur für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen und hohe CO2-Emissionen. Von einer echten Mobilitätswende sind damit noch weit entfernt.

Die Vorteile der 15-Minuten-Stadt für Klima und Lebensqualität liegen daher auf der Hand - und in Städten wie Barcelona und Wien wird bereits daran gearbeitet, das neuartige Stadtkonzept umzusetzen.

Das Superblock-Konzept in Barcelona

Das Superblock-Konzept aus Barcelona ist das meist zitierte Beispiel, wie die 15-Minuten-Stadt Realität werden könnte. Innerhalb ausgewählter Stadtblöcke werden in der spanischen Stadt im Rahmen des Konzepts ein Drittel der Straßen in fußgängerorientierte, verkehrsberuhigte Bereiche mit zusätzlichen Grünflächen sowie Raum für soziale Interaktion, Spiel und Freizeit umgewandelt. Durch die Neuaufteilung des Straßenraums will die Stadt die Lebensqualität ihren Bewohner*innen erhöhen und gleichzeitig den Weg zu einer klimaangepassten, gesunden und widerstandsfähigen Stadt ebnen.

Im österreichischen Projekt TuneOurBlock geht es vor allem darum, praktische Schritte für die internationale Umsetzung des Superblock-Konzepts zu entwickelt. Dazu wird erforscht, wie neue Strategien für die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen und konkrete Schritte für die Umsetzung aussehen, die dann in ganz Europa getestet und validiert werden sollen.

Digitale Werkzeuge als Teil des Konzepts

Obwohl die Digitalisierung ursprünglich nicht zu den Kernprinzipien der 15-Minuten-Stadt gehörte, können Smart-City-Technologien eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung spielen.

Tools wie Ride-Sharing-Apps und Bike-Sharing-Dienste zum Beispiel erleichtern als Teil neuer Mobilitätskonzepte die Zugänglichkeit zu verschiedenen Teilen der Stadt. Und Dienste wie das Cargobike-Sharing können dazu beitragen, dass auch Transporte über mittelgroße Entfernungen in 15 Minuten mit dem Fahrrad möglich sind.

Gleichzeitig können Technologien wie das Internet der Dinge und geografische Informationssysteme (GIS) Planer*innen Zugang zu Echtzeitinformationen bieten. Die von diesen Technologien gesammelten und zum Beispiel mit Techniken des maschinellen Lernens verarbeiteten Daten können neue Muster zum Verständnis der Merkmale städtischer Strukturen aufdecken. Außerdem könnte damit auch und eine aktivere Beteiligung der Bürger*innen an der Planung und Entscheidungsfindung gefördert werden.

Schon heute sind geografische Informationssysteme ein wichtiges Element der nachhaltigen Stadtplanung – und können auch bei der Umsetzung von 15-Minuten-Städten helfen. Stadtplaner*innen und Entscheidungsträger*innen können diese Informationen zum Beispiel dafür nutzen, um die Erreichbarkeit von Dienstleistungen in der Nachbarschaft zu bewerten und die Stadtplanung entsprechend anzupassen.

Allerdings kann es für die Akteur*innen im Bereich Mobilität und Verkehr herausfordernd sein, den nachhaltigen Mobilitätsangebote eines Ortes zu bestimmen und Verbesserungsbereiche zu ermitteln. Ein Beispiel: Will ich Daten über die Infrastruktur für Fußgänger*innen oder Radfahren*innen in einem bestimmten Gebiet finden, gibt es in den seltensten Fällen eine einzelne Datenbank, die diese sammelt, sondern ich muss diese Informationen aus den verschiedensten Quellen - Ämtern, privaten Unternehmen sowie Open-Data-Quellen - zusammentragen. Ähnlich ist es mit Informationen über die Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel oder überregional verfügbare Dienste für Mitfahrgelegenheiten. Dazu kommt: Auch wenn ich die für mich wesentlichen Informationen gesammelt habe, heißt das nicht unbedingt, dass die Daten einheitlich und dadurch vergleichbar sind.

Das Projekt NaMix des DLR-Instituts für Verkehrsforschung zielt daher darauf ab, einen standardisierten Index für nachhaltige Mobilität an verschiedenen Orten zu erstellen, indem vorhandene Daten und frühere Analysen verknüpft werden. Dabei werden Faktoren wie „Bikeability“, also die Fahrradfreundlichkeit eines Viertels, die Fahrzeit zum Stadtzentrum oder die Anzahl der nahe gelegenen Supermärkte berücksichtigt. Zu jedem Standort soll so eine Punktzahl bzw. die Zuordnung zu den Kategorien von A bis G (wie bei Energiebewertungen) ermittelt werden. Diese Bewertung soll dann Städte und Kommunen dabei unterstützen, Angebote und Maßnahmen für eine sozial gerechte, umweltschonende Mobilität zu planen.

Kartierungs- und Planungswerkzeuge

Ein weiteres Planungswerkzeug, dass die Umsetzung von 15-Minuten-Städten unterstützen könnte, ist GOAT. Bereits seit 2017 arbeitet eine aktive Community an dem Open-Source-Projekt, das Erreichbarkeitsanalysen mit verschiedenen Verkehrsmitteln erstellt. Mit dem Planungswerkzeug GOAT 3.0 soll es dann möglich sein zu analysieren, wie gut bestimmte Orte mit dem öffentlichen Nahverkehr, dem Auto oder für On-Demand-Verkehr erreichbar sind und ob intermodale Wegeketten – also die nahtlose Verknüpfung von zum Beispiel Rad, Auto und Bahn – möglich sind. Außerdem sollen verschiedene Indikatoren entwickelt werden, beispielsweise ein 15-Minuten-Stadt-Indikator und Analyseoptionen für die Planung von Grün- und Freiräumen.

Die Analysen werden über eine einfach zu bedienende Weboberfläche auf verschiedenen räumlichen Ebenen und zu verschiedenen Zielen - zum Beispiel Bildungseinrichtungen, Grünflächen zur Erholung - integriert. Nach dem Abschluss des Projekts, das im Rahmen der mFUND Förderlinie gefördert wird, soll ein vollumfängliches und interaktives Erreichbarkeits-Instrument vorliegen, über dessen einfache Nutzeroberfläche effizient und effektiv Mobilität und Räume von Morgen geplant, entworfen und bewertet werden können.

Herausforderungen und Beschränkungen

Neben GOAT 3.0 oder NAMix gibt es noch viele weitere datengestützte Smart-City-Ansätze, die bei der Planung und Umsetzung von 15-Minuten-Städten unterstützen können. Auch beispielsweise Digital-Twin-Ansätze könnten hilfreich sein, indem in einem digitalen Abbild der realen Umgebung verschiedene Maßnahmen und deren Auswirkung simuliert werden.

Für die Projekte selbst ist es wesentlich, dass Echtzeitdaten und andere Datenquellen von verschiedenen städtischen Strukturen leicht verfügbar sind, weshalb Projekten wie NAMix eine wichtige Basis stellen.

Allerdings werden viele der Projekte vor allem im Zusammenhang mit dem Datenschutz nicht immer unkritisch betrachtet, da sie ja darauf basieren, Daten zu sammeln, speichern, analysieren und verwalten. Die Bedenken werden dadurch verstärkt, dass oft gewinnorientierten, privaten Unternehmen der Umgang mit städtischen Daten überlassen wird. Eine Möglichkeit, diese Bedenken auszuräumen, ist es, die lokalen Behörden zu stärken und, wie im Projekt GOAT 3.0, mit Open-Data-Ansätzen zu arbeiten. Gleichzeitig gilt es auf stadtpolitischer Ebene, den Akteur*innen neuer digitaler Lösungen für die nachhaltige Stadt wichtige Daten zugänglich zu machen - ohne den Datenschutz zu vernachlässigen.

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Inhalte zu: Stadtplanung

Die 15-Minuten-Stadt: In der nachhaltigen Stadt der Zukunft ist alles um die Ecke

Wie können wir digitale Technologien nutzen, um nachhaltigere und besser zugängliche städtische Räume zu schaffen? Vielleicht sind 15-Minuten-Städte die Antwort.

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