Genaue und aktuelle Informationen darüber, welche Art von Land es gibt - zum Beispiel, ob es mit Gras, Bäumen oder Wasser bedeckt ist - und wie es genutzt wird, sind eine wichtige Basis für den effektiven Umwelt- und Naturschutz. Daher stellten sich 2015 verschiedene Expert*innen auf einem Seminar in São Paulo die Frage, wie detailliertere Karten über Brasiliens Landnutzung und Bodenbedeckung erstellt werden könnten. Mit den damals zur Verfügung stehenden, sehr langsamen Methoden war die genaue Kartierung aller 8,5 Millionen Quadratkilometer des fünftgrößten Landes der Welt keine leichte Aufgabe. Auf der Suche nach einer einfacheren, schnelleren und günstigeren Möglichkeit entstand das Brazilian Annual Land Use and Land Cover Mapping Project - oder kurz MapBiomas.
Brasilien ist berühmt für seine Regenwälder und die außergewöhnlich hohe Artenvielfalt - aber auch für deren traurigen Rückgang durch die massive Abholzung. Aktivistinnen auf der ganzen Welt waren entsetzt, als der Klimawandelleugner Jair Bolsonaro 2019 zum Präsidenten des Landes gewählt wurde, denn seine Politik ist eine Katastrophe für die wertvollen Amazonas-Regenwälder, die oft als "Lungen des Planeten" bezeichnet werden. Trotzdem kämpfen Wissenschaftlerinnen und Umweltverbände im ganzen Land hart dafür, die Abholzungen und die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf Brasilien auszubremsen - wie auch MapBiomas.
MapBiomas ist ein gemeinsames Projekt von Biom-, Landnutzungs- und Fernerkundungsexpertinnen und Informatikerinnen. Für ihre Karten nutzen sie die Google-Earth-Engine-Plattform, die Satelliten- und Luftbilder unterschiedlicher Auflösung mit Geodaten überlagern und auf einem digitalen Höhenmodell der Erde anzeigen kann.
Bislang sind im Rahmen des Projekts Karten von 1985 bis heute entstanden, die jährlich aktualisiert werden sollen. Diese Informationen ermöglichen es Forschenden, Themen wie Entwaldung, Landverbrennung und landwirtschaftliche Ausdehnung besser zu verstehen - was wiederum Informationen für die Umweltpolitik, die Nahrungsmittelproduktion und die Raumplanung liefern kann. Sie könnten zum Beispiel auch bei der Planung und Durchführung groß angelegter Baumpflanzungsprojekte eingesetzt werden. Die detaillierten Karten der Initiative sind kostenlos und frei zugänglich.
Wir leben in einem Zeitalter der Daten; Satelliten, Sensoren und Flugzeuge sammeln permanent Informationen über unseren Planeten. Und wir verfügen über extrem leistungsfähige Möglichkeiten, um diese riesigen Datenmengen zu analysieren. MapBiomas hofft, dass uns die Informationen auf den detaillierten Karten helfen, bessere Entscheidungen über die Welt zu treffen. Die gesammelten Daten zeigen zum Beispiel, wie sich die Landnutzung auf Niederschlagsmuster, Treibhausgasemissionen oder die Landschaft auswirkt, wie viel Wald in Weideland umgewandelt wurde oder wo Mangroven abgeholzt wurden, um Platz für die sich immer weiter ausdehnenden Städte zu schaffen und geben damit Ansatzpunkte für Schutzmaßnahmen. Auf den ersten Karten des Projekts werden die Auswirkungen von Bränden in Brasilien deutlich: Seit 1985 ist in Brasilien jedes Jahr eine Fläche abgebrannt, die größer ist als die Fläche Englands. Das bedeutet, dass ein Fünftel Brasiliens in den letzten 36 Jahren von Bränden heimgesucht wurde.
Vor kurzem hat MapBiomas Informationen veröffentlicht, die die Entwicklung des industriellen Bergbaus und der Bergbaugebiete von den 1980er Jahren bis heute darstellen. Aufgrund des Erfolgs ist geplant, die MapBiomas-Algorithmen auch auf andere Länder anzuwenden. Zusammen mit Forschenden aus Argentinien und Paraguay wurde bereits die vollständigste Serie jährlicher Landbedeckungs- und Landnutzungskarten des Mata Atlântica, einer tropischen Vegetationsform, die sich an der Ostküste Brasiliens bis nach Argentinien und Paraguay erstreckt, erstellt - mit der traurigen Erkenntnis, dass das Biotop in 20 Jahren fünf Prozent der einheimischer Vegetation verloren hat.
MapBiomas arbeitet mit zahlreichen Partnern in Brasilien und auf der ganzen Welt zusammen, unter anderem mit dem World Wildlife Fund (WWF). Zu den Geldgebern gehören das Instituto Arapyaú, die Gordon and Betty Moore Foundation und die Internationale Klima- und Waldinitiative Norwegens.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Sahra-Indra Jungblut und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.
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Eine brasilianische Organisation unterstützt eine kohlenstoffarme Wirtschaft im Amazonasgebiet und sensibilisiert gleichzeitig für indigene Gemeinschaften und ihre Geschichte – das alles mit Hilfe einer grünen Zertifizierung und eines QR-Codes.
Wälder unterstützen nicht nur die Biodiversität und verschiedene Lebensräume, sondern sind auch entscheidend für den Schutz von Wassereinzugsgebieten und die Regulierung des Wasserkreislaufs. Sie stabilisieren außerdem das Klima, reinigen die Luft und bereichern den Boden. Warum also holzen wir sie ab? Das Ökosystem des Amazonas wird oft als der beste Schutz der Natur gegen die globale Erwärmung betrachtet, seine Bäume absorbieren riesige Mengen an Kohlendioxid. Das Gebiet beherbergt darüber hinaus mehr als 3.000 Gemeinschaften von indigenen Völkern, deren Zahl jedoch jedes Jahr sinkt.
Der amtierende Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, leistet nicht gerade einen Beitrag, um das Gebiet zu schützen. Nicht nur hat seine Politik die Abholzungsraten im Amazonasgebiet erhöht, ihm wird außerdem vorgeworfen, „antiindigene“ Politik zu betreiben. Einer seiner ersten Schritte nach dem Amtsantritt war die Abschaffung der Regierungsstellen, die für die Bildung und Gesundheit der indigenen Bevölkerung zuständig sind. Im brasilianischen Amazonasgebiet leben derzeit rund 900.000 Menschen, die 305 verschiedenen Stämmen angehören. Boslonaro übertrug außerdem die Entscheidungen über indigenes Land dem Landwirtschaftsministerium, um zuvor geschützte Gebiete des Amazonas für die großflächige Landwirtschaft und den kommerziellen Bergbau zu öffnen.
Die brasilianische NGO Imaflora mit Sitz im Bundesstaat Sao Paulo wehrt sich dagegen und setzt sich für den Erhalt des Waldes ein, indem sie die dort lebenden indigenen Gemeinschaften durch eine Reihe von Projekten unterstützt. Eines der Projekte, Origens Brasil, ist eine Kombination aus Marke, Zertifikat und digitaler Plattform, die Käufer mit nachhaltigen lokalen Produzenten im Amazonasgebiet verbindet. Es ist gleichzeitig aber auch ein Multi-Sektoren-Netzwerk aus Produzenten, Unternehmen und Verbrauchern.
Das Projekt wurde 2016 in Zusammenarbeit mit dem Socio-Environmental Institute, ISA, gestartet und aus dem Fonds für nachhaltige Entwicklung Fundo Amazônia finanziert. Imaflora wurde kürzlich international ausgezeichnet: Für das Projekt Origens Brasil erhielt die Organisation den FAO-Preis für Innovation und Digitalisierung nachhaltiger Lebensmittelsysteme. Ziel dieser Auszeichnung ist es, Innovationen mit positiven Auswirkungen auf die Lieferketten zu würdigen und die Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern zu stärken.
Die Produkte, die im Rahmen des Origens Brasil-Projekts verkauft werden, sind auf einer digitalen Plattform registriert und mit einem QR-Code versehen, der es sowohl Käufern als auch Verbrauchern ermöglicht, die Herkunft und Geschichte des Produkts zu verfolgen. Dies erhöht die Transparenz und hilft den Verbrauchern, Unternehmen und Produkte zu identifizieren, die in ihren Geschäftspraktiken die einheimische Bevölkerung und ihre Gebiete wertschätzen und respektieren. Neben der Öffnung der einheimischen Produkte für neue Märkte und der Förderung der wirtschaftlichen Beteiligung von Frauen und Jugendlichen werden auch ethische Handelsbeziehungen auf der Grundlage von Dialog, Transparenz und Ausgewogenheit sowie der Achtung der Vielfalt der traditionellen Lebensweisen der indigenen Bevölkerung unterstützt.
Durch das Scannen des QR-Codes (auch im Logo von Origens Brasil) erhält der Verbraucher Informationen über den Ursprung des Produkts, die Geschichte seiner Produzenten, Informationen über die Region, die Strecke, auf der die Produkte transportiert werden, und sogar, für welche Summe die Händler die Produkte gekauft haben.
Derzeit gibt es mehr als 40 verschiedene Produkte aus dem Origens Brasil-Portfolio. Die Produktpalette umfasst Lebensmittel, aber auch traditionelles Handwerk: Schokolade, Öle, Paranüsse, Pfeffer und Honig, traditionelle Webkörbe, Schuhe und bemalte Stoffe. Diesen kunsthandwerklichen Produkten wohnen naturgemäß eine Vielzahl von ökologischen Werten inne: Sie sind die Früchte einer nachhaltigen, traditionellen Rohstoffproduktion mit geringem Einfluss auf die natürlichen Ressourcen.
Origens Brasil ist derzeit in 36 Schutzgebieten tätig und arbeitet derzeit mit mehr als 1.500 Produzenten aus 34 verschiedenen ethnischen Gruppen, 14 Unternehmen und 40 Organisationen und lokalen Gemeinschaften zusammen.
Das Projekt wird hoffentlich in Zukunft weiter wachsen und noch mehr Communities positiv beeinflussen können – trotz der aktuellen politischen Situation des Landes. Allerdings hat die brasilianische Regierung kürzlich angekündigt, dass sie die Arbeitsweise von Fundo Amazônia (der Finanzierungsquelle des Projekts) ändern will. Die beiden europäischen Nationen, die das meiste Geld dafür spenden, Norwegen und Deutschland, reagierten mit der Ankündigung, dass sie, wenn sie mit den Änderungen unzufrieden sein sollten, keine Spenden mehr leisten oder sogar ungenutztes Geld zurücknehmen könnten. Insofern bleibt also zu hoffen, dass der Fonds auch in Zukunft solche Projekte unterstützen kann, die gegen den politischen Strich gehen und die natürliche Biodiversität des Amazonas und der dort lebenden Menschen schätzen.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania. Das Original erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.
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Alle zwei Sekunden wird ein Waldgebiet von der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt – ein großer Teil davon ist Regenwald und wird illegal gerodet. Ein System aus Solarpanelen und alten Handys soll hier helfen.
20 bis 40 Prozent des weltweit gehandelten Holzbestands stammt laut der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen aus illegalen Quellen. Leider ist die Quote der illegalen Waldrodung im Regenwald besonders hoch: Bis zu 90 Prozent der Abholzungen in tropischen Regenwälder sind illegal, schätzt die INTERPOL. Was uns das angeht? Die Regenwälder sind ein über Jahrtausende gewachsenes Ökosystem, das nicht nur die Lebensgrundlage für viele Tiere, Pflanzen und indigene Völker darstellt, es ist auch eine der Hauptsäulen des uns bekannten gemäßigten Erdklimas. Ihr sattes Grün verstoffwechselt über die Photsynthese nicht nur einen wichtigen Teil des Kohlendioxidausstoßes der Welt zu Glucose und Sauerstoff. Über den riesigen Waldflächen bilden sich außerdem Wolken aus Wasserdampf, die bis weit in die Atmosphäre aufsteigen und dort – ähnlich wie Eis- und Schneedecken in der Arktis – die Sonnenstrahlung nach außen reflektieren und so die Erde vor zu starker Erwärmung schützen. Schätzungen zufolge sind inzwischen so große Teile des Regenwaldes abgeholzt, dass dieser Verlust für rund 20 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich ist - vor allem, weil auf den abgeholzten Flächen statt neuem Wald Straßen entstehen.
Das Problem von Rangern und Waldschützern: Der Regenwald ist so groß, dass es schwierig wird, den Dieben das Handwerk zu legen. Hier setzte die Idee Topher Whites an, seines Zeichens Entrepreneur und Regenwaldliebhaber: Um die illegale Rodung zu stoppen, muss man erst einmal herausfinden, wo sie stattfindet!
Mit seiner Idee „Rainforest Connect“ schlägt Topher gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Er verbaut ausrangierte Handys – in den USA, dem Konsumland Nummer 1, eher Überfluss als Mangelware – mit Photovoltaik-Elementen und hochsensiblen Mikrofonen. Die blumenförmigen Gebilde, die nun ähnlich wie ein Walky-Talky funktionieren, werden in die Baumkronen gehängt und empfangen Geräusche aus über einem Kilometer Umkreis.
Die Audiodaten werden dann zur Echtzeit-Analyse an eine Cloud geschickt, wo sie mittels künstlicher Intelligenz in Echtzeit analysiert werden. Bei einem verdächtigen Geräusch, also Kettensägen, Motorengeräuschen oder ähnlichem, wird ein Alarm an einen Waldwächter vor Ort ausgesandt, der den Holzdieben das Handwerk legen kann. Das Projekt wird bereits erfolgreich in Waldgebieten in Indonesien, Afrika und Equador eingesetzt und soll zukünftig auch Rangern in Brasilien und den USA beim Aufspüren illegaler Holzdiebe helfen.
Wie genau das Projekt funktioniert und was Topher zu seiner Idee inspiriert hat, verrät er in diesem TED-Talk:
Übrigens: Seit dem ersten Einsatz im Jahr 2014 wurden die Einsatzmöglichkeiten von Rainforest Connect weiter ausgelotet. In Ecuador wird die Technik beispielsweise außerdem eingesetzt, um bedrohte Tierarten zu orten und so ihren Schutz effektiver zu gestalten. Zudem hilft die mittlerweile gut gefüllte Datenbank des Start-ups, der Wissenschaft ein umfassendes Bild der Geräusche und somit Geschehnisse im Regenwald zu liefern.
Wenn du selbst einmal in den Regenwald hineinhören möchtest: Die Rainforest Connection App transportiert ihre User mitten hinein in die Geräusche des Dschungels. Spenden für das Projekt können auf der Seite der Initiative abgegeben werden.
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Mit Investments in Wälder macht ForestFinance vor, wie nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis aussieht. Wir sprachen mit Gründer Harry Assenmacher über Innovationen in der Forstwirtschaft und die soziale Verantwortung von ForestFinance.
Um den Wald als Rohstoff-Pool gibt es weltweit heftige Auseinandersetzungen. Täglich fallen tausende Bäume, um den begehrten Rohstoff Holz verfügbar zu machen und landwirtschaftlichen Flächen Platz zu schaffen. Und dort, wo Wälder zur Holzgewinnung bewirtschaftet werden, stehen in den meisten Fällen Monokultur mit "Turbo"Bäumen.
Ein alternatives Modell verfolgt ForestFinance. Seit über 20 Jahren setzt sich die Unternehmensgruppe für eine ökologische, nachhaltige Forstwirtschaft ein. Mit Waldinvestments hat ForestFinance zum Ziel, ein Wald-Wirtschaftssystem zu entwickeln, das allen Beteiligten Vorteile bringt. Seit Mitte der 90er Jahre forstet ForestFinance ökologische Mischforste in Panama auf, seit einigen Jahren auch in Vietnam, Kolumbien und Peru und verwandelt den Wert dieser zertifizierten nachhaltig angelegten Wälder in ökonomische und ökologische Investitionsprodukte.
Im Interview mit Harry Assenmacher, dem Gründer von ForestFinance, sprachen wir darüber, wie moderne, nachhaltige Forstwirtschaft aussieht, über das eigene Label RootProof und die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort.
RESET: Herr Assenmacher, Sie betonen, dass eine Geldanlage bei ForestFinance keine Investition in „nur“ Holz ist, sondern in Wald. Welchen Mehrwert haben ihre Wälder für das Ökosystem? Wie stellen Sie das sicher?
Assenmacher: Wir machen Wald und zwar standortgerechten Mischwald. Unser Produkt ist nicht Holz, sondern Wald und all die Werte, die dieser zur Verfügung stellt. Wald ist Grundlage für Biodiversität, speichert Wasser, CO2 und schützt Böden vor Erosion. Und Wald produziert auch Holz oder andere Rohstoffe – wie z. B. Kakao. Während der Laufzeit entstehen Werte, die nicht mit einer Schlussernte wieder verschwinden, denn wir ernten gezielt einzelne Bäume oder andere Produkte des Waldes, ohne das System selbst zu zerstören. Das ist der wichtigste Unterschied zu Monokulturen, die eine Ertragsmaximierung zum Ziel haben, aber nicht das Entstehen von Wald.
Alle Wald-Investmentprodukte aus unserem Hause beruhen auf nachhaltiger Waldwirtschaft und der Grundidee, dass solche Investments mit hohem ökologischen Anspruch für alle Beteiligten – Natur und Mensch – profitabel sein können und sich positiv auf sie auswirken.
Und wir prüfen diese Effekte, bzw. lassen diese überprüfen. Dafür arbeiten wir eng mit vielen internationalen Forschungseinrichtungen zusammen. Die positiven Effekte unserer Wälder auf die Biodiversität belegen unter anderem Studien der TU München sowie der Universität von Panama. Mehr als 20 Prozent unserer Wälder sind reine Schutzwälder, die wir komplett aus der Bewirtschaftung genommen haben.
Darüber hinaus lassen wir unsere Projektflächen regelmäßig von unabhängigen dritten Organisationen prüfen und validieren. Dafür greifen wir unter anderem auf drei international anerkannte Qualitätsstandards für Waldprojekte zurück: Forest Steward Council (FSC) Standard, UTZ Certified und Goldstandard.
Wie sieht moderne, nachhaltige Forstwirtschaft bei ForestFinance aus? Mit welchen innovativen Technologien arbeiten Sie?
Fortschrittliches und nachhaltiges Forstmanagement steht bei ForestFinance im Fokus. Das beginnt bei Arbeitssicherheitsschulungen sowie dem konsequenten Einsatz von Schutzkleidung und -geräten und geht bis zur Nutzung von innovativen Werkzeugen zur effizienten Holzernte und -bearbeitung. Unsere Forstingenieure arbeiten unterwegs mit mobilen Datenverarbeitungs-Systemen, die eine exakte Datenerfassung erlauben. Wir arbeiten an unseren Projektstandorten mit digitalen Karten und Luftaufnahmen, um den Fortschritt unserer Aufforstungsaktivitäten zu überwachen und zu dokumentieren.
Zu den eingeführten forsttechnischen Neuerungen gehören unter anderem: Digitales Monitoring über Satellitenbilder, Permanentparzellen im Forst-Monitoring, Mischwaldstruktur im kleinflächigen Mosaiksystem, Vervielfältigung von eigenem Pflanzmaterial aus den Baumschulen, um neue Quellen für die Bereitstellung von einheimischen Setzlingen für den lokalen Markt zu gewährleisten, Holztrocknungsverfahren und Schutzvorkehrung für das gefällte Holz, Einführung von Agroforst-Komponenten in kommerziellen Plantagen (Kakao, Feldfrüchte, Cashew etc.),
Umwandlung von Monokulturen zu Mischkulturen mit höherer Biodiversität und Stabilität.
Es existieren zudem enge Kooperationen mit Universitäten, die besonders aktiv im Bereich Forstwirtschaft sind (Technische Universität München, Universität Hamburg sowie die Hochschule Rosenheim) und Organisationen wie der GIZ.
Wir versuchen uns ständig weiterzuentwickeln und auf dem neuesten Stand. Dabei fungieren wir oftmals auch als Forstpartner von anderen Organisationen und Firmen. Ein Beispiel: In Ägypten erarbeiten wir derzeit in Kooperation mit der TU München und den ansässigen Universitäten ein Projekt zur Nutzung von Abwässern zur Bewirtschaftung von brachstehenden Flächen und Wüstenregionen.
Sie versprechen fair produzierte Ware mit Herkunftsnachweis. Wie machen Sie dies transparent?
Transparenz ist bei uns ein zentrales Thema. Dafür erstellen wir regelmäßig Berichte und informieren unsere Kunden und Interessenten mithilfe zahlreicher Medien über den Fortgang.
Und natürlich wissen wir nicht nur, woher genau die Rohstoffe aus unseren Projekten stammen, wir kennen auch die Geschichten zu den Menschen, die im betreffenden Projekt arbeiten und wir kennen die Bedingungen, unter denen das Holz entstanden ist oder der Kakao getrocknet wird. Dieses Wissen können wir weitergeben. Wenn also ein Honiglöffel aus Akazienholz in unserem TreeShop verkauft wird, können wir dem Kunden genau sagen, wo das Holz herstammt und was drum herum passiert ist. Das signalisieren wir mit dem RootProof-Logo und erzählen über unsere Website die Geschichte zum Produkt. Mit diesem Label garantieren wir, dass die Rohstoffe und Produkte nachhaltig und fair erzeugt wurden.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort aus? Geben Sie ihr Wissen zur Verbesserung bestehender Plantagen oder zu deren Aufbau weiter?
Wir arbeiten tatsächlich sehr eng mit der Bevölkerung vor Ort zusammen. In Las Lajas – unserem ersten Forstgebiet in Panama – ist ForestFinance einer der größeren Arbeitgeber. Allein in Panama beschäftigen wir aktuell 150 Mitarbeiter dauerhaft in Aufforstungsprojekten – viele dieser Menschen sind Angehörige der lokalen indigenen Bevölkerung (Ngöbe-Buglé).
Aber gerade das Wie dieser Zusammenarbeit ist uns wichtig: Deshalb fördern wir nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in den Projektländern ein offenes Miteinander, das auf die Motivation und Mitwirkung jedes einzelnen Mitarbeiters baut. Unsere Mitarbeiter sind die Basis unseres Unternehmenserfolges und letztendlich auch unserer Produkte. Genau aus diesem Grund investieren wir stetig in ihre Aus- und Weiterbildung und bemühen uns, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Damit unsere Philosophie aufgeht, stehen die nachhaltige lokale Entwicklung und eine permanenter Wissensaustausch zwischen allen Ländern immer im Fokus – dabei geht es nicht nur darum, Wissen an unsere Arbeiter in den Aufforstungsgebieten weiterzugeben, sondern auch von ihrem Wissen zu profitieren. Denn sie kennen die Bedingungen vor Ort meist am besten.
Weitere entscheidende Punkte sind die verantwortungsvolle Landsuche und -nutzung. Nur in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ist es möglich, langfristig und erfolgreich echten Wald mit ökologischem Mehrwert zu schaffen und keine raschen Profit versprechenden Plantagen.
Außerdem sind wir der festen Überzeugung, dass Tropenwaldschutz nur dann wirklich effektiv sein kann, wenn die lokale Bevölkerung von Anfang an eingebunden wird. Von Anfang an bedeutet für uns auch, dass wir uns vor Ort stark mit verschiedenen Maßnahmen in Sachen Umweltbildung an Schulen engagieren, um schon die Kleinsten mit dem Thema Natur- und Umweltschutz vertraut zu machen. In Las Lajas haben wir z.B. einen öffentlichen Naturlehrpfad eröffnet, der durch den artenreichen Mischwald in einem der ältesten Aufforstungsprojekte führt.
Mit Investments in Wälder macht ForestFinance vor, wie nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis aussieht. Wir sprachen mit Gründer Harry Assenmacher über Innovationen in der Forstwirtschaft und die soziale Verantwortung von ForestFinance." 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Die Wälder beheimaten viele Tier- und Pflanzenarten und bieten gleichzeitig Nahrung, Schutz vor Fluten und andere Möglichkeiten, von welchen die Bevölkerung direkt oder indirekt profitiert. Leider werden diese Wälder vermehrt illegal gerodet. Wie dem mit Satellitenbildern entgegengewirkt wird, haben wir in unserem RESET-Spezial Drones and Satellites for Good Andrea Hess gefragt, die an genau so einem Projekt arbeitet.In den letzten Jahren nahm die Abholzung in den Regenwäldern Myanmars (auch Burma oder Birma genannt) rasant zu. Darunter leiden nicht zuletzt geschützte Säugetiere wie Tiger oder der Asiatische Elefant. Mit einer Kooperation zwischen der burmesischen NGO Ecodev, der Forschungseinrichung Smithsonian Institution und dem American Museum of Natural History, wird nun die Abholzung in Myanmar mithilfe von Satellitenbildern ausgewertet. Um einen direkten Einblick in das Projekt zu erhalten, sprachen wir mit Andrea Hess, einer Nachwuchswissenschaftlerin, die an dem Projekt mitgearbeitet hat:Was sind die Vorteile von Satellitenbildern gegenüber einfacher Luftaufnahmen?Ein ganz großer Vorteil von Satellitenbildern ist, dass ein Satellit quasi einmal in den Orbit geschickt wird und man dann regelmäßig Bilder gesendet bekommt. Auf die Art kann man gerade was Landbedeckung angeht, sehr praktisch vergleichen, wie sich diese in den letzten Jahren verändert hat. Einfache Luftbilder bekommt man nur, wenn man eine Gegend eben gezielt abfliegt und Bilder schießt. Außerdem kann man mit Satellitenbildern viel größere Flächen abdecken. Wenn man ein realativ großes Gebiet betrachten möchte, sind einfache Luftbilder nicht praktikabel. Im Prinzip ist es nur durch Satellitenbilder überhaupt machbar, Analysen auf Länder- oder Kontinentalebene durchzuführen. In unserem Projekt betrachten wir die Entwicklung der Waldbedeckung in ganz Myanmar. Das wäre ohne Satellitenbilder um einiges aufwändiger.Inwieweit werden die Satellitenbilder automatisiert ausgewertet – braucht es schlussendlich immer nochmal das menschliche Auge?Es gibt auf jeden Fall Algorithmen, anhand derer man Satellitenbilder komplett automatisch auswerten kann. Was aber sehr beliebt ist, sind sogenannte überwachte automatische Klassifikationen. Das ist quasi eine halb-automatisierte Auswertung, bei der am Anfang immer jemand die Satellitenbilder ansieht und manuell sogenannte Trainingsdaten erstellt. Somit zeigt jemand dem Programm Gegenden, in denen zum Beispiel natürlicher Wald oder Plantagen vorkommen. Diese Information wird dann durch einen Algorithmus auf das gesamte Bild angewendet. Es ist zwar arbeitsaufwendiger, wenn man für jedes Bild Trainingsgebiete festlegen muss, aber das Ergebnis einer solchen Klassifikation ist am Ende einfach besser.Wir sehen denn die vorläufigen Ergebnisse eurer Waldkartierung aus?Unser Ergebnis zieht ziemlich traurig aus. Wir sehen extrem viel Abholzung in drei bestimmten Gebieten in Myanmar. Insgesamt ist die jährliche Abholzungsrate hier über dem globalen Durchschnitt, und in den drei Fokusgegenden ist sie dementsprechend nochmal um einiges höher. Mitunter am stärksten betroffen sind die Grenzregionen zu China und Thailand. Auf unseren Karten sieht man deutlich, wie die Abholzung zunimmt, je weiter man sich diesen beiden Grenzen nähert. Die Abholzung sieht allerdings in den verschiedenen Gebieten unterschiedlich aus. An der Grenze zu Thailand werden große Flächen abgeholzt und in Plantagen (vorwiegend Palmöl) umgewandelt. An der Grenze zu China sind dagegen weniger kahle Flächen zu sehen. Hier beobachten wir eher eine stetige Zunahme der Walddegradierung. Das liegt daran, dass hier keine Plantagen errichtet werden, sondern dass in den Wäldern gezielt Hartholz geschlagen und dann nach China transportiert wird. Es werden also keine großen Flächen gerodet, dafür aber im großen Stil einzelne Bäume abgeholzt. Ein weiterer Faktor sind die vielen Gold- und Jade-Minen, die in den letzten 10 Jahren stark expandiert sind. Hier wurde natürlich auch zuerst der Wald entfernt, bevor man mit dem Abbau beginnen konnte.Wie wird mit den Ergebnissen umgegangen? Also wer bekommt die Ergebnisse und was passiert, wenn illegale Rodungen aufgespürt werden?Unsere Ergebnisse werden öffentlich zugänglich sein. Ein Problem hier in Myanmar ist, dass die Regierung, genauer gesagt das Forstamt, zwar überraschend genaue Daten zu Waldbestand und Abholzungsraten hat, diese aber nur ungerne mit der Öffentlichkeit teilt. Sämtliche Umweltorganisationen, die hier in Myanmar arbeiten, haben das Problem, dass sie nur schwer an eben solche Daten rankommen. Wir wollen also, dass unsere Karten für jeden zugänglich sind und damit auch die Arbeit anderer Organisationen vereinfachen. Das ist aber nur ein Aspekt. Die Organisation, für die ich arbeite, EcoDev, ist eine Nichtregierungsorganisation, deren Fokus auf der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft liegt. Uns ist es also wichtig, dass Leute, die in den betroffenen Gebieten leben, über das Ausmaß der Abholzung in ihrer Kommune informiert werden. Oft wird eben in Kommunen ohne deren Wissen oder Einverständnis abgeholzt. Und wenn dann auf diese Art Gegenden gefunden werden, in denen abgeholzt wird, ohne dass überhapt jemand eine Konzession hat, muss sich die Regierung endlich dafür rechtfertigen. Auf lange Sicht führt das hoffentlich dazu, dass es zu Themen wie Landgrabbing, also illegale Landnahme und zu illegaler Abholzung bald eine bessere Gesetzgebung gibt, und dass diese Gesetze dann auch durchgesetzt werden.Sind Gebiete mit großem illegalen Holzeinschlag oftmals Gegenden, in denen die Bevölkerung im Durchschnitt ein geringes Einkommen hat? Oder ist die Bevölkerungsdichte entscheidender?Es ist natürlich zu beobachten, dass in wenig besiedelten Gebieten auch weniger abgeholzt wird. Viele Gegenden sind auch so abgelegen und so schwer zu erreichen, dass eine Abholzung im großen Stil quasi nicht vorkommt. Was wir in solchen Gebieten sehen, ist das regelmäßige Abholzen von kleinen Flächen im Rahmen von Wanderfeldbau. Das trägt natürlich auch kontinuierlich zu Walddegradierung bei, ist aber auf dem Level, auf dem es betrieben wird, verkraftbar. Wenn man aber wirklich von illegalem Holzeinschlag im großen Stil redet, sind andere Faktoren als Bevölkerungsdichte und Einkommen der lokalen Bevölkerung viel wichtiger. Vor allem ist die Tatsache, dass in vielen Gebieten ethnische Konflikte herrschen. Oft hat das illegale Abholzen hier direkt oder indirekt mit bewaffneten ethnischen Gruppen zu tun, die sich durch das Abholzen von edlem Hartholz finanzieren.Gibt es zusätzlich den Druck durch den Verkauf von Konzessionen zum Waldschlag unter der Hand an die „Big Player“ ?Es gibt andere Faktoren, die wichtiger sind. Ein Problem, das sich im Zusammenhang mit Konzessionen und „Big Players“ ergibt und leider nicht wirklich den Titel „illegales Abholzen“ verdient, ist die Tatsache, dass oft Konzessionen für das Errichten von Plantagen missbraucht werden. Internationale Firmen bekommen eine Konzession, um in einer bestimmten Gegend eine Plantage zu errichten. Dazu wird dann die Fläche erst einmal gerodet und das Holz darf dann als sogenanntes „conversion timber“ verkauft werden. Das Problem ist, dass auf manchen Flächen dann nie eine Plantage errichtet wird, sondern dass die Flächen dann einfach brach liegen gelassen werden, weil sich der Verkauf von diesem conversion timber mehr lohnt als die eigentliche Plantage.Da ihr Karten von 2002/2003 und 2013/2014 vergleicht: Gibt es die Möglichkeit, dass Waldflächen kurz nach 2003 gefällt wurden und 2013 bereits Primärwald vorhanden ist, sodass der Holzeinschlag verschleiert ist?Das ist im Prinzip das, was es uns so schwer macht, die Gegenden zu kartieren, in denen Wanderfeldbau betrieben wird. Die Idee ist ja, dass man ein Gebiet rodet und es nach der Nutzung dann liegen lässt, bis sich der Wald wieder regeneriert hat. Aber da geht es um einen wesentlich längeren Zeitraum als nur 10 Jahre. Und auch nach dem traditionellen „Myanmar selection system“, nach dem sich hier die Forstwirtschaft richtet, wird jede Fläche maximal alle 30 Jahre gerodet. Wenn das der Fall ist, also wenn ein Feld vor 30 Jahren gerodet wurde, fällt es uns schwer, anhand der Satellitenbilder zwischen Primärwald und Sekundärwald zu unterscheiden. Eine vor 10 Jahren gerodete Fläche würde in unserer Analyse auf jeden Fall noch als ziemlich junger und degradierter Wald erscheinen.Was ist dein persönlicher Wunsch, wie der Impact des Projektes aussehen könnte?Ich persönlich wünsche mir, dass die Freigabe unserer Daten dazu führt, dass das Forstamt aus der Reserve gelockt wird und endlich auch seine Daten leichter zugänglich macht. Um effizient gegen illegale Abholzung vorzugehen, scheint Transparenz hier gerade wirklich ein Knackpunkt zu sein. Nur so ist es möglich, dass sich die Zivilbevölkerung in der ganzen Diskussion mit der Regierung überhaupt erst auf gleicher Ebene bewegen kann.Wie sieht die Zukunft des Projekts aus? Wie wird daran weitergearbeitet werden?Eine große Idee, die gerade im Raum steht, ist, Drohnen einzusetzen, um in bestimmten Fokusregionen genauer kartieren zu können. Mit den Satellitenbildern, die wir gerade verwenden, können wir kleine Gebiete von unter 100 m² nur schlecht kartieren. Mit Erlaubnis vom Bergbauministerium werden wir also selber Drohnen bauen und Minen kartieren, die wir bisher nicht erfassen konnten. Dies wollen wir machen, weil manche Firmen eine „small scale mining“ Konzession bekommen und dann das Abbaugebiet unerlaubt erweitern. Mit unseren Drohnen wollen wir dann einzelne Minen abfliegen und die tatsächliche Größe von Abbaugebieten erfassen.TATENDRANG ist das Interviewformat von RESET. Wir wollen wissen, wie unsere Interviewpartner zu ihren spannenden, innovativen und einzigartigen Projekten und Ideen aus den Bereichen Umwelt und globale Gerechtigkeit kamen, warum sie sich für genau das Thema einsetzen und wie schwer oder einfach sich das Projekt durchführen ließ. Damit wollen wir Ideen streuen, Projekte präsentieren und zu Aktionen anregen. Wir denken: Die Welt verändern kann jeder! Alle Interviews findest du hier: TATENDRANGDieser Artikel ist Teil der Serie unseres RESET-Spezial Drones and Satellites for Good – Wie Drohnen und Satelliten die Welt retten.Vom Weltmeer bis zum Weltall – die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen und Satelliten sind schier unbegrenzt. Unbemannte Luftfahrzeuge werden längst nicht mehr nur in Kriegsgebieten von der Rüstungsindustrie eingesetzt. Mit modernster Technik ausgestattet, können sie auch wertvolle Helfer im Kampf gegen Umweltverschmutzung und soziale Ungerechtigkeit sein. 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Genaue und aktuelle Informationen darüber, welche Art von Land es gibt - zum Beispiel, ob es mit Gras, Bäumen oder Wasser bedeckt ist - und wie es genutzt wird, sind eine wichtige Basis für den effektiven Umwelt- und Naturschutz. Daher stellten sich 2015 verschiedene Expert*innen auf einem Seminar in São Paulo die Frage, wie detailliertere Karten über Brasiliens Landnutzung und Bodenbedeckung erstellt werden könnten. Mit den damals zur Verfügung stehenden, sehr langsamen Methoden war die genaue Kartierung aller 8,5 Millionen Quadratkilometer des fünftgrößten Landes der Welt keine leichte Aufgabe. Auf der Suche nach einer einfacheren, schnelleren und günstigeren Möglichkeit entstand das Brazilian Annual Land Use and Land Cover Mapping Project - oder kurz MapBiomas.
Brasilien ist berühmt für seine Regenwälder und die außergewöhnlich hohe Artenvielfalt - aber auch für deren traurigen Rückgang durch die massive Abholzung. Aktivistinnen auf der ganzen Welt waren entsetzt, als der Klimawandelleugner Jair Bolsonaro 2019 zum Präsidenten des Landes gewählt wurde, denn seine Politik ist eine Katastrophe für die wertvollen Amazonas-Regenwälder, die oft als "Lungen des Planeten" bezeichnet werden. Trotzdem kämpfen Wissenschaftlerinnen und Umweltverbände im ganzen Land hart dafür, die Abholzungen und die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf Brasilien auszubremsen - wie auch MapBiomas.
MapBiomas ist ein gemeinsames Projekt von Biom-, Landnutzungs- und Fernerkundungsexpertinnen und Informatikerinnen. Für ihre Karten nutzen sie die Google-Earth-Engine-Plattform, die Satelliten- und Luftbilder unterschiedlicher Auflösung mit Geodaten überlagern und auf einem digitalen Höhenmodell der Erde anzeigen kann.
Bislang sind im Rahmen des Projekts Karten von 1985 bis heute entstanden, die jährlich aktualisiert werden sollen. Diese Informationen ermöglichen es Forschenden, Themen wie Entwaldung, Landverbrennung und landwirtschaftliche Ausdehnung besser zu verstehen - was wiederum Informationen für die Umweltpolitik, die Nahrungsmittelproduktion und die Raumplanung liefern kann. Sie könnten zum Beispiel auch bei der Planung und Durchführung groß angelegter Baumpflanzungsprojekte eingesetzt werden. Die detaillierten Karten der Initiative sind kostenlos und frei zugänglich.
Wir leben in einem Zeitalter der Daten; Satelliten, Sensoren und Flugzeuge sammeln permanent Informationen über unseren Planeten. Und wir verfügen über extrem leistungsfähige Möglichkeiten, um diese riesigen Datenmengen zu analysieren. MapBiomas hofft, dass uns die Informationen auf den detaillierten Karten helfen, bessere Entscheidungen über die Welt zu treffen. Die gesammelten Daten zeigen zum Beispiel, wie sich die Landnutzung auf Niederschlagsmuster, Treibhausgasemissionen oder die Landschaft auswirkt, wie viel Wald in Weideland umgewandelt wurde oder wo Mangroven abgeholzt wurden, um Platz für die sich immer weiter ausdehnenden Städte zu schaffen und geben damit Ansatzpunkte für Schutzmaßnahmen. Auf den ersten Karten des Projekts werden die Auswirkungen von Bränden in Brasilien deutlich: Seit 1985 ist in Brasilien jedes Jahr eine Fläche abgebrannt, die größer ist als die Fläche Englands. Das bedeutet, dass ein Fünftel Brasiliens in den letzten 36 Jahren von Bränden heimgesucht wurde.
Vor kurzem hat MapBiomas Informationen veröffentlicht, die die Entwicklung des industriellen Bergbaus und der Bergbaugebiete von den 1980er Jahren bis heute darstellen. Aufgrund des Erfolgs ist geplant, die MapBiomas-Algorithmen auch auf andere Länder anzuwenden. Zusammen mit Forschenden aus Argentinien und Paraguay wurde bereits die vollständigste Serie jährlicher Landbedeckungs- und Landnutzungskarten des Mata Atlântica, einer tropischen Vegetationsform, die sich an der Ostküste Brasiliens bis nach Argentinien und Paraguay erstreckt, erstellt - mit der traurigen Erkenntnis, dass das Biotop in 20 Jahren fünf Prozent der einheimischer Vegetation verloren hat.
MapBiomas arbeitet mit zahlreichen Partnern in Brasilien und auf der ganzen Welt zusammen, unter anderem mit dem World Wildlife Fund (WWF). Zu den Geldgebern gehören das Instituto Arapyaú, die Gordon and Betty Moore Foundation und die Internationale Klima- und Waldinitiative Norwegens.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Sahra-Indra Jungblut und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.
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Bei der Herstellung von Kaffee entstehen große Mengen Produktionsreste. Die sogenannte Pulpe könnte aber bei der Renaturierung von Regenwäldern helfen.
Einem Forschungsteam des MIT ist es gelungen, Pflanzengewebe im Labor herzustellen. Der nächste Schritt könnte die Produktion von Holz und sogar von ganzen Möbelstücken sein – ohne dass hierfür ein Baum gefällt werden müsste.
Mit den satellitenbasierten Karten von Global Forest Watch können Nutzer*innen auf Daten über Wälder weltweit zugreifen. Damit sind die Karten ein wichtiges Werkzeug, um gegen Abholzung und Brände vorzugehen.
Der Erhalt des Regenwaldes ist seit den verheerenden Bränden im Amazonas wieder stärker in den Fokus gerückt. Um illegale Waldrodungen zu erkennen und zu verhindern, können neue Technologien helfen: selbstlernende Algorithmen, Satelliten- und Drohnenaufnahmen sowie Blockchain-basierte Smart Contracts.
Eine brasilianische Organisation unterstützt eine kohlenstoffarme Wirtschaft im Amazonasgebiet und sensibilisiert gleichzeitig für indigene Gemeinschaften und ihre Geschichte – das alles mit Hilfe einer grünen Zertifizierung und eines QR-Codes.
Alle zwei Sekunden wird ein Waldgebiet von der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt – ein großer Teil davon ist Regenwald und wird illegal gerodet. Ein System aus Solarpanelen und alten Handys soll hier helfen.
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