Tag des Lärms: der Auspuff-Mafia wird der Kampf angesagt

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Lärm ist das Umweltgift Nummer 1 – sagt das Umweltbundesamt. Lärm ist für Stress und für viele Herzinfarkte und auch Todesfälle verantwortlich. Und obwohl Jahr für Jahr Millionen Euro in Lärmschutzmaßnahmen investiert werden, gibt es einige Bereiche, in denen das mutwillige Verursachen von Lärm durch eine unklare Gesetzgebung weiter gefördert wird.

Autor*in Jean-Marie Dhur, 23.04.13

Auf einen solchen Skandal verweisen die Vereinigten Arbeitskreise gegen Motorradlärm (VAGM), die zusammen mit dem Arbeitskreis Motorradlärm des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Informationsseite www.motorradlaerm.de im Internet betreiben.

Der BUND, die Polizei und das Umweltbundesamt haben als Hauptursache des Motorradlärms die speziellen Zubehörauspuffe identifiziert. Diese im Handel erhältlichen Bauteile verfügen zwar über eine Allgemeine Betriebserlaubnis aus einem anderen EU-Land (EU-ABE) – sind aber in den weitaus meisten Fällen weitaus lauter als es die EU-Grenzwerte und die Zulassung für den deutschen Straßenverkehr erlauben. Holger Siegel, Sprecher des BUND Arbeitskreises Motorradlärm: „Diese Auspuffe bekommen irgendwo in der EU ein Prüfzeichen und sind dann mehr oder weniger unwiderruflich im Verkehr. Eine Auspuff-Mafia nutzt ungeniert die Lücken der Gesetzgebung – und die Tatsache, dass solche Prüfzeichen-Vergehen so gut wie nicht verfolgt werden.“

Zum Tag des Lärms rufen der BUND und die VAGM dazu auf, „den Sumpf der lauten Tröten auszutrocknen“: „Es kann nicht sein, dass Lärmschutz das Gebot des Tages ist, aber gleichzeitig Anwohner beliebter Motorradstrecken in den Naherholungsgebieten und Naturparks Lärmterror erfahren, der nervzehrender sein kann als Lkw- und Autobahnverkehr: weil lauter, modulierend – und am falschen Ort.“

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