Internationale Lieferketten werden immer länger. Menschenrechts- und Umweltverstöße sind damit auch schwerer erkennbar. Sustainabill schafft Anreize für Transparenz.
In der heutigen globalisierten Welt haben multinationale Konzerne staatsähnliche Befugnisse erlangt. Ein eklatantes Problem dabei ist, dass private Akteure nicht immer verpflichtet werden können, Menschenrechte und Umwelt zu respektieren: Sie sind oft durch Haftungsbeschränkungen geschützt.
Wenn ein Unternehmen sein Möglichstes tut, um verantwortungsbewusst zu handeln, steht es vor der gewaltigen Aufgabe, eine verworrene Lieferkette zu überwachen. Lieferketten bestehen aus Tausenden von Zulieferer*innen und erstrecken sich über Landesgrenzen hinweg. Das ist nicht nur ein Alptraum für jede Regulierungsbehörde, sondern auch für die Unternehmen selbst. Hier kommt Sustainabill, eine in Deutschland ansässige Cloud-Plattform, ins Spiel.
Die Software von Sustainabill unterstützt Unternehmen bei der Durchführung der dringend benötigten Due-Diligence-Prüfungen und sorgt für Transparenz gegenüber Kundinnen und Investorinnen. Unternehmen haben damit noch weniger Ausreden, um Probleme in ihren Lieferketten zu vernachlässigen.
Die Sustainabill-Plattform stellt die komplizierte Lieferketten von Unternehmen übersichtlich dar und visualisiert die verworrenen Daten. Dabei kann die Technologie Lieferketten beliebiger Größe handhaben und gliedert sie in eine übersichtliche Darstellung von Ebenen, Anlagen und Inhaltsstoffen.
Die Verlagerung der Verantwortung
Die Europäische Kommission erörtert derzeit Rechtsvorschriften über eine obligatorische Nachhaltigkeitsprüfung für Unternehmen. Das wäre eine Abkehr vom „freiwilligen“ Ansatz, der lange Zeit den Wandel behindert hat. Vielen Unternehmen gab das die Möglichkeit, mit aufmerksamkeitsheischenden Kampagnen soziale Verantwortung vorzugeben – doch oft genug sind die CSR-Strategien eher „Greenwashing“ und ignorieren gleichzeitig gravierende Probleme in ihren Lieferketten.
Doch immer mehr Investor*innen fordern eine nachhaltige Produktion und das Reputationsrisiko wächst. Viele Unternehmen wollen natürlich öffentliche Skandale durch die Vernachlässigung von Menschenrechten und Umwelt vermeiden.
Mit Sustainabill können Unternehmen leichter mit ihren Lieferantinnen in Kontakt treten und Unterlieferantinnen identifizieren. Mit Hilfe von Vorlagen und benutzerdefinierten Umfragen ist es möglich, einfach Daten von verschiedenen Ebenen der Lieferkette zu sammeln und abzufragen. Natürlich sind nicht alle Lieferant*innen bereit, ihre Daten herauszugeben – allein das sollte ein Warnsignal sein. Mit Sustainabill lassen sich genau diese Wissenslücken und potenziellen Problembereiche leichter identifizieren.
Die Cloud-Plattform unterstützt Unternehmen auch beim Klimaschutz. Sustainabill hilft, sowohl CO2-Hotspots in den Lieferkette zu identifizieren und sich entsprechend anzupassen, als auch eine Risikobewertung durch die Bereitstellung von Wärmebildern und Risikostatistiken zu erstellen.
Insgesamt können Unternehmen über die Plattform also ihre Lieferketten besser kennenlernen – etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, es aber nicht ist. Zusätzlich bietet Sustainabill regelmäßig Webinare zur Einhaltung sozialer Standards an und erstellt Merkblätter zu relevanten rechtlichen Anforderungen.
Die Plattform konzentriert sich derzeit auf vier Schlüsselindustrien – Automobil, Chemie, Lebensmittel und Einzelhandel. Zu den Kund*innen zählen bereits namenhafte Unternehmen wie Volkswagen und Tecnocap.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Sarah-Indra Jungblut und erschien im Original zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.