„Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.“ – und jetzt auch mein Handy. Denn das Ara-Smartphone funktioniert nach dem Baukasten-Prinzip. Jedes Modul kann hier einzeln hinzugekauft oder erweitert werden. Geht eines kaputt, muss nicht gleich das ganze Gerät ausgetauscht, sondern nur das einzelne Modul gewechselt werden. Damit wäre auch ein großer Schritt in Richtung weniger e-waste getan.
Die Ursprungsidee zum modularen Smartphone lieferte das niederländische Projekt Phonebloks (RESET berichtete). Lange wurde über Kooperationen nur spekuliert, nun aber ist es offiziell: das modulare Smartphone soll ab Januar 2015 erhältlich sein.
Fair geht´s auch
Damals noch ein Projekt von Motorola, gehört Projekt Ara mittlerweile zu Google und verspricht viel positives. So auch den offenen Zugang zum Entwickler-Kit. Praktisch jeder kann damit neue Module herstellen und mittels 3D Drucker sogar drucken. Das eröffnet auch den Markt für Hersteller von nachhaltig und fair produzierten Modulen.
Das Einstiegsmodell soll bereits ab 50 US-Dollar zu haben sein. Dafür gibt es allerdings nur die Basisaustattung mit Akku, Display, Prozessor und WLAN. Wer möchte kann sein Ara-Phone dann bis hin zum High-End-Gerät upgraden. Wie ein solches aussehen könnte, zeigt dieser Film:
Nur zu kaufen, was man wirklich nutzt, scheint eine tolle Idee zu sein. Vielleicht setzt das Ara-Phone sogar ein Zeichen für weniger statt mehr. Allerdings landen mit dem neuen Trend wahrscheinlich wieder tausende funktionsfähiger Smartphones in der Tonne und am Ende bleibt abzuwarten, wie erfolgreich sich die Hersteller von fair produzierten Modulen durchsetzen können.
Dass in der Elektronik-Branche wirkliche Nachhaltigkeit oft mehr Schein als Sein ist, zeigt unser RESET-Artikel Wie fair ist dein Telefon?