Durch den Klimawandel sind die Temperaturen in Kenia in den letzten Jahren gestiegen – damit sind auch die Lebensbedingungen für Moskitos günstiger geworden. In Kenia sterben jährlich bis zu 35 000 Menschen an der von den Steckmücken übertragenen Tropenkrankheit Malaria. Besonders Menschen in Armut sind von dem Tropenfieber betroffen. Jetzt haben niederländische und kenianische Forscher im Rahmen des Projektes SolarMal erfolgreich SMoTS entwickelt: eine Solar-betriebene Duftstoff-Moskitofalle (solar-powered odour-baited mosquito trapping systems).
In einer Studie stellen Forscher der niederländischen Universität Wageningen, des Kenyan International Centre of Insect Physiology and Ecology (ICIPE) und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (TPH) eine Falle vor, die den menschlichen Duft nachahmt und so die Krankheitsüberträger anlockt. Die Moskitos werden durch einen Ventilator, der durch Solarenergie elektrisch betrieben wird und einen Luftstrom erzeugt, in die Falle gesaugt. Ist der Moskito erst einmal im Inneren der Falle, kommt er nicht mehr aus ihr heraus. Auf den Einsatz von Insektiziden, gegen die die Moskitos inzwischen weitestgehend resistent sind, wird vollständig verzichtet.
30 Prozent weniger Malaria-Infektionen
Getestet wurde die Falle auf der Insel Rusinga im Viktoriasee. Insgesamt haben die Forscher 4500 Fallen auf Rusinga verteilt, sie wurden auf Haus- oder Hüttendächern einfach installiert. Das Ergebnis: Bisher sind 70 Prozent der Moskitopopulation verschwunden und Malariainfektionen um 30 Prozent zurückgegangen.
Für die Bewohner Rusingas gibt es noch einen weiteren Vorteil der Moskitofalle: die kleine Solarstation speichert in einer Batterie Strom, sodass Licht, Ladegeräte oder auch der Fernseher am Abend benutzt werden können.
Malaria soll es laut WHO und der Bill & Melinda Gates Foundation bis 2050 nicht mehr geben. Das Projekt SolarMal kann dabei nur auf lokaler Ebene helfen. Nur Kombinationen aus verschiedensten Methoden, die an die lokalen Klima und sozio-ökonomische Situationen angepasst sein müssen, haben eine Chance, Malaria irgendwann wirksam im großen Stil zu eliminieren.