Die Kryptowährung SolarCoin wurde 2014 eingeführt, um den Ausbau der Solarenergie weiter voranzutreiben. Ins Leben gerufen wurde die Währung von einer kleinen Gruppe, heute wird der „Sonnentaler“ von der offenen Community SolarCoin Foundation mit global wachsenden Mitgliederzahlen verwaltet.
Vom Sonnenstrahl zur SolarCoin
SolarCoin ermöglicht den Produzenten von Solarenergie mit ihrem Strom sogenannte SolarCoins zu generieren. Angesprochen sind Privatpersonen genauso wie kommerzielle Solarstromanbieter. Um von dem digitalen Bonusprogramm profitieren zu können, müssen die Nutzer lediglich ihre PV-Anlage registrieren und über eine spezielle „Brieftasche“, das sogenannte „Wallet“, verfügen, auf die man sich die SolarCoins überweisen lassen kann. Dies kann entweder eine ausgedruckte Wallet (Paper Wallet) oder eine digitale Wallet (auf Handy oder Computer) sein; beides kann kostenfrei auf der Webseite von SolarCoin heruntergeladen werden. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Solarstromerzeuger für jede MWh PV-Strom einen SolarCoin.
Die SolarCoin Foundation prüft und bestätigt die Transaktionen und kümmert sich um die Verteilung der SolarCoins zu Solarenergiegeneratoren. Außerdem werden in einer allgemein zugänglichen Übersicht alle an Solarstromproduzenten ausgezahlten SolarCoins sichtbar gemacht.
SolarCoin: Eine Blockchain-Währung
Grundlage der Transaktionen von SolarCoins ist die Blockchain-Technologie, die Transparenz und Sicherheit gewährleistet. In der Blockchain werden alle Transaktionen lückenlos und auf tausenden Rechnern verteilt aufgezeichnet. Aufgrund der gegen Null tendierenden Transaktionskosten und der sofortigen Durchführung wird die Blockchain aller Voraussicht nach an Bedeutung gewinnen, sei es bei aktuell sehr lange dauernden und kostenintensiven Bezahlungen von Lieferungen bzw. Überweisungen in Drittländer oder der Abschluss von jeglicher Art von Verträgen. Bekannt geworden ist die Technologie im Zusammenhang mit der Kryptowährung Bitcoin.
SolarCoin ist keine Alternative zu seinem populären Vertreter, aber ergänzt diese durch die ausschließliche Ausrichtung an Solarstromproduzenten. Neue Bitcoins werden „geschürft“. Dazu müssen allerdings äußerst komplexe Rechenoperationen ausgeführt werden, ein Algorithmus passt die Schwierigkeit laufend der eingesetzten Rechenleistung an. Riesige Serverfarmen sind notwendig, um neue Bitcoins zu generieren. SolarCoin nutzt ein anderes „Schürfverfahren“ und ist daher wesentlich energieeffizienter als der Bitcoin.
Der Wert von Bitcoins und SolarCoins basiert auf der Netzwerktheorie. Je mehr Menschen und Organisationen die Währung nutzen und je mehr sie getauscht wird, desto größer wird ihr Wert. Das bedeutet für den SolarCoin: Je höher der SolarCoin-Preis, desto lukrativer werden PV-Anlagen.
Aktuell sind über 34 Millionen SolarCoins im Umlauf, wöchentlich kommen etwa 5040 Coins dazu. Die SolarCoin-Währung wird non-stop auf den Märkten gehandelt und kann gegen Bitcoins oder konventionelle Währungen eingetauscht werden.
SolarCoin ist wie Flugmeilen für Solarstromproduzenten
SolarCoin funktioniert ähnlich wie Bonusprogramme für Konsumenten, mit dem Unterschied, dass die Coins nicht für Konsumgüter, sondern für die Herstellung einer kostbaren Ressource vergeben werden. „SolarCoin ist wie Flugmeilen für Solarstromproduzenten weltweit,“ erklärt Joesph Zitoli von der SolarCoin Foundation.
Der Sonnentaler belohnt die Anbieter von Solarstrom für ihren Beitrag zum weltweiten Umstieg auf die erneuerbare Energiequelle. Gleichzeitig werden aber auch potenzielle Solarstromproduzenten dazu angeregt nachzuziehen, da mit den SolarCoins Investitionen in Solaranlagen schneller ausgeglichen werden können.
SolarCoins gibt es in 32 Ländern und die Anzahl der auszugebenden SolarCoins wurde auf die erwartete PV-Produktion für die nächsten 40 Jahre beschränkt. Dabei werden voraussichtlich 97,5 Billionen SolarCoins für 97,500 TerraWatt-Stunden Solarstrom vergeben.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung und erschien im Original auf unserer englischsprachigen Seite.