Indonesien: SMS-Service schützt Mutter und Kind

SMSBunda hilft indonesischen Frauen durch die Schwangerschaft

Immer noch sterben auf der Welt viele Mütter und Neugeborene an den Folgen schwangerschaftsbedingter Komplikationen. In Indonesien ist diese Rate besonders hoch. Ein SMS-Informationssystem will genau das jetzt verhindern.

Autor*in Laura Holzäpfel, 27.10.14

Laut WHO und UNICEF ist die Müttersterblichkeitsrate im asiatisch-pazifischen Raum in Indonesien am höchsten. Rund 9600 Frauen sterben hier während der Schwangerschaft oder an den Folgen einer Geburt. Dabei wären viele tödliche Komplikationen vermeidbar. Oft mangelt es den Frauen jedoch an Wissen. Das SMS-System SMSBunda setzt dort an und verschickt wichtige Informationen per SMS.

Der Dienst versendet vor allem Informationen über verschiedene typische prä- und postnatale Symptome. Sollten diese Auftreten, rät SMSBunda den Frauen ein Krankenhaus oder einen Arzt aufzusuchen. Dies kann im Ernstfall Leben retten. Und auch für Hebammen ist dieser Service eine Bereicherung: „SMSBunda hilft den Hebammen, die schwangeren Frauen davon zu überzeugen, einen Arzt aufzusuchen. Unser Ziel ist, dass jede dieser Frauen ihr Kind in einer ärztlichen Einrichtung zur Welt bringt“, meint Safida Irianti, die die Koordination der Hebammen leitet.

Mit SMSBunda entwickelte Organisation Jhpiego mit der Unterstützung der GE Foundation ein System, dass gleich zwei Vorteile verbindet: Zum einen ist es kostengünstig und zum anderen erreicht es die jungen Mütter direkt an Ort und Stelle. Nach einer einfachen Registrierung bekommen die Frauen regelmäßig ihrer Schwangerschaftswoche entsprechend Informationen kostenlos zugesandt.  SMSBunda arbeitet dafür mit dem Gesundheitsministerium und verschiedenen Gesundheitsstationen vor Ort zusammen.

Aktuell hat SMSBunda bereits ca. 2000 Frauen in den drei Pilot-Bezirken Indonesiens erreichen können. Seit April sind dabei über 30.000 Textnachrichten verschickt worden. Alle Beteiligten arbeiten an einer Erweiterung des Services.

Müttersterblichkeit per SMS bekämpfen

An keinem Ort in Indien sterben mehr Mütter als im Bundesstaat Assam. Dort wird ihnen systematisch der Zugang zu Ärzten und Krankenhäuser verwehrt. Diskriminiert werden vor allem die Frauen der Adivasi, die dadurch die meisten Todesopfer zu beklagen haben. Über dieses Problem wird weder berichtet, noch wird etwas dagegen getan. Bis jetzt! Das Projekt End Maternal Mortality Now will per SMS den Frauen helfen!

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© UN Photo
Die Millenniums-Entwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDG)

Im Jahr 2000 verabschiedeten 189 Länder die Millenniumserklärung. Zur Umsetzung dieser Erklärung wurde eine Liste mit acht konkreten Zielen, den sog. Millenniums-Entwicklungszielen, abgeleitet. Diese Ziele - unter anderem die Halbierung der weltweiten Armut und die Eindämmung von HIV/AIDS – wollen die Staaten bis zum Jahr 2015 erreichen.