Smarte Wasserfilter für Bangladesch – powered by the sun

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© Watersprint

Ein Projekt von Watersprint und Yunus Centre will smarte, solarbetriebene Wasserfilter in Regionen installieren, wo es kaum Zugang zu sauberem Wasser gibt.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 25.02.16

Geschätzte 750 Million Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es gibt viele Projekte und Initiativen, die in diesem Bereich aktiv sind. Sie bauen Brunnen und andere Infrastruktur, um Trinkwasserquellen bereit zu stellen. Doch der Bau und die Erhaltung ist oft schwierig und es wird geschätzt, dass z.B. in Afrika ca. 50 000 dieser Wasserquellen nicht mehr funktionsfähig sind. Für einen wirklich nachhaltigen Impact sollten Wasseraufbereitungsprojekte auch den langfristigen Betrieb mit bedenken und, in Gebieten mit keinem oder einem unregelmäßigen Zugang zu Strom, nicht auf eine externe Stromversorgung angewiesen sein.

Eine Antwort darauf ist das Filtersystem von Watersprint. Das sogenannte Micro Production Centre (MPC) nutzt UV-LED Technologie, um Wasser von Keimen zu befreien. Dabei sind die MPCs sehr effizient: Sie wiegen gerade mal 16 Kilo, jedes Gerät kann 600 Liter Wasser pro Stunde reinigen. Sie brauchen so wenig Strom, dass ein kleines Solarpanel ausreicht und gleichzeitig noch eine Batterie geladen werden kann, so dass rund um die Uhr sauberes Wasser zur Verfügung steht. Die Geräte sind mit einer Software ausgestattet, die deren Zustand registriert und über WiFi eine Warnung via SMS sendet, wenn eine Fehlfunktion am Filtersystem auftritt.

Professor Muhammad Yunus, Pioneer der Mikrokredite und Friedensnobelpreisträger, hatte die Technik entdeckt. In Schweden wurde sie eingesetzt, um Wasser zu desinfizieren und von Legionellen zu befreien. Nach einem Gespräch mit Yunus entwickelte Watersprint einen Filtersystem, das sich auch für stark verschmutztes Wasser eignet. Ende 2015 brachten Watersprint und das Yunus Centre 10 tragbare Wasserreinigungssysteme im Rahmen eines Pilotprojekts nach Bangladesch.

Teil der langfristigen Ziele des Projekts ist es, junge Menschen vor Ort in der Pflege und Wartung der MPCs zu schulen. Diese können dann das saubere Trinkwasser für eine kleine Summe weiterverkaufen. So soll Besitz und Pflege der Filter in den Händen der jeweiligen Community liegen, anstatt von externen Teams abhängig zu sein.

Vor kurzem hat das Unternehmen einen Vertrag mit der UN geschlossen der vorsieht, 500 weitere MPCs in Bangladesch zu installieren. Das Team hinter der Initiative will das Projekt bis 2030 auf weitere Länder ausdehnen. Mehr Infos über das Projekt findest du in dem Video oder auf der Webseite von Watersprint.

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