795 Millionen Menschen hungern weltweit. Die große Mehrheit der Hungernden, etwa 98 Prozent, lebt in Entwicklungsländern. Dabei ist Hunger das weltweit größte Gesundheitsrisiko, alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Unterernährung. All diese Zahlen zeigen: Der Welthunger ist nach wie vor eines der größten Probleme unserer Zeit. Aber ein lösbares, denn es gibt ausreichend Ressourcen und auch das Wissen, um den Hunger in der Welt zu besiegen.
Die Gründer der Smartphone-App ShareTheMeal haben sich nicht weniger als das vorgenommen: den globalen Hunger zu beenden. Über die App werden Spenden eingesammelt, mit denen vor allem notleidenden Kindern in Entwicklungsländern geholfen werden soll. Dabei reicht die für uns geringe Summe von 40 Cent am Tag im Schnitt aus, um ein hungerndes Kind mit Nahrung zu versorgen. Wer die App nutzt, kann also mit einem Klick 40 Cent (oder auch mehr) spenden und damit sozusagen seine Mahlzeit „teilen“. Das World Food Programme (WFP) der UN erhält die Spenden und verteilt sie weiter.
Aktuell unterstützt ShareTheMeal 1.500 Flüchtlingskinder unter zwölf Jahren in Bar Elias, in der libanesischen Bekaa-Ebene. Für ein Jahr sollen deren Eltern Gutscheine erhalten, um Lebensmittel in örtlichen Geschäften einzukaufen. Über die App lässt sich zudem nachverfolgen, wo und wie ShareTheMeal-Spenden bereits zum Einsatz gekommen sind. So sammelte die Initiative im November und Dezember 2015 ausreichend Mittel, um 20.000 syrische Flüchtlingskinder in Jordanien für ein Jahr mit Schulmahlzeiten zu versorgen. Im Sommer und Herbst 2015 wurden über die App 1,8 Millionen Mahlzeiten mit Schulkindern in Lesotho „geteilt“.
Die früheren Unternehmensberater Sebastian Stricker und Bernhard Kowatsch haben ShareTheMeal 2014 in Berlin gegründet, inzwischen ist die Initiative Teil des UN World Food Programme. Die humanitäre Organisation der Vereinten Nationen finanziert sich nach eigenen Angaben vollständig aus freiwilligen Spenden, nur zehn Prozent davon fließen in die Verwaltungskosten. 90 Prozent aller Spendengelder werden also für die Bekämpfung des Hungers eingesetzt.
ShareTheMeal zeigt, dass tatsächlich jede Spende zählt – und jeder etwas bewirken kann, auch mit einem kleinen Beitrag.
