Bildung kann nur so gut sein, wie das Lehrmaterial derer sie sich bedient. Dies ist vereinfacht gesagt die Gründungsidee der von Rebecca McDonalds gegründeten NGO „Library For All“ (LAF) oder zu Deutsch „Bibliothek Für Alle“. Die LAF funktioniert als eine digitale Literatur-Datenbank und richtet sich in erster Linie an Schulen in Entwicklungsländern. Über die Datenbank sollen Kinder und junge Erwachsene vor Ort mit interessensspezifischer Literatur und Schulbüchern versorgt werden, indem sie über Smart-Phones oder Tablets auf die Datenbank zugreifen können. So soll den Kindern ein einfacher Zugang zu Bildung, Lesen und Schreiben ermöglichst werden, um ihnen aus der Armutsspirale zu helfen.
Tablets statt Bücher oder: E-Books statt Papiergewichte
Die Idee zur „Library For All“ kam McDonalds 2010 in Haiti, wo sie beim Wiederaufbau nach den verheerenden Erdbeben half und beobachtete, dass viele Schulen nach der Zerstörung Schwierigkeiten hatten, gutes Lehr- und Lernmaterial wiederzuerlangen. Mitunter hüteten die Schulen ihre wenigen verbleibenden Schulbücher wie Schätze, die nach dem Unterricht sicher vor den SchülerInnen weggeschlossen wurden. McDonalds stellte fest, dass auf der einen Seite gute und lehrreiche Bücher entweder gar nicht oder nur in der falschen Sprache verfügbar waren:
„Egal wo ich war, gab es keine Bücher. Und wenn es welche gab, dann waren sie auf englisch obwohl die Menschen hier entweder kreolisch oder französisch sprachen. Als Papiergewichte waren sie gut, aber das war es dann auch“
Auf der anderen Seite verfügten die meisten Kinder über Zugang zum Internet, Smartphones, Tablets oder einen Computer. In Zeiten, in denen viele Werke direkt als E-Book erscheinen, schien die Lösung klar: Eine Online Literatur-Plattform musste her, mithilfe derer Bücher über Smart-Phones, Tablets oder Computer abgerufen werden konnten! Die Library For All war geboren.
Die LAF beschränkt sich in ihrer Literaturauswahl jedoch nicht nur auf Schulbücher. Auch andere Sachbücher, Kinderbücher, Romane oder sonstiges Lesematerial können in der Datenbank abgerufen werden. Die E-Books erhält die NGO als Spenden von internationalen und lokalen Verlagen, anderen NGOs, Regierungen oder sonstigen Förderern. Bis dato hat die NGO Partnerschaften mit Schulen in Haiti, Ruanda, der demokratischen Republik Kongo und Kambodscha initiiert. Berater aus den jeweiligen Ländern kuratieren den Literaturkontent der den Schulen vor Ort zur Verfügung steht, um möglichst bedarfsgerechte Bücher zur Verfügung zu stellen.
Spenden für die Verbreitung des Projekts
Um weiteren Schulen den Zugang zur „Bibliothek Für Alle“ zu ermöglichen, ist die NGO auf Spenden angewiesen. Wer direkt Spenden will oder Gelder für den Zweck sammeln möchte, findet Anleitungen auf der Webseite der Organisation.