RESET-Spezial: Geflüchtetenhilfe 2.0 – Refunite bringt geflüchtete Familien wieder zusammen

Finde deinen Nächsten: Refunite hat bereits über 400.000 User

Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) sind aktuell 51 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Sie sind Geflüchtete, Asylsuchende oder Binnenvertriebene. Und durch die Krisenherde in der Welt werden es täglich mehr. Wir stellen die Frage: Wie kann Geflüchtetenhilfe im digitalen Zeitalter aussehen? Das RESET-Spezial „Flüchtlingshilfe 2.0“ stellt in den nächsten Tagen Projekte vor, die digitale Tools für die Geflüchtetenarbeit nutzen. Heute: Diese Apps unterstützen die Geflüchtetenarbeit!

Autor*in RESET , 10.04.15

Bei Naturkatastrophen oder humanitären Krisen werden Familien und Freunde manchmal innerhalb eines Wimpernschlags voneinander getrennt. Egal, ob ein Mensch im eigenen Land verloren geht oder eine internationale Grenze auf der Suche nach Asyl überquert: Die Suche nach den Vermissten gleicht oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Doch die globale digitale Vernetzung und mobile Technologien eröffnen neue Wege. Refunite, eine Organisation aus Dänemark, nutzt digitale Medien, um die Suche nach geliebten Menschen zu erleichtern.

Die Geschichte dahinter

2005 halfen die Mikkelsen-Brüder einem jungen Mann aus Afghanistan seinen Bruder wiederzufinden. Die beiden wurden auf der Flucht aus Kabul vor den Taliban getrennt. Frustriert von der mangelnden Dokumentation der Wege von geflüchteten Familien und dem minimalen Info-Fluss zwischen Behörden und über Grenzen hinweg, kam den beiden Brüdern die Idee, eine kollaborative Onlinepattform ins Leben zu rufen. 2008 launchten die Mikkelsens Refugees United (REFUNITE). Die NGO verbindet Menschen online mit lebensrettenden Services und ermöglicht die Suche nach Vermissten. Seit seinem Launch hat sich Refunite zur weltweit größten Datenbank entwickelt, die geflüchtete Familien wieder zueinander bringt.

Wie funktioniert Refunite?

Auf der Plattform können sich alle Menschen kostenfrei eintragen und auf verschiedenen Wegen nach Angehörigen suchen: über das Versenden einer SMS an eine bestimmte Nummer kann die Datenbank mit einem mobilen Gerät durchsucht werden; über einen Anruf bei einem Callcenter, das in verschiedenen Sprachen wie Somalisch, Französisch, Swahili, Englisch oder arabisch operiert; via Unstructured Supplementary Service Data (USSD) oder online, indem persönliche Daten einer Person eingegeben werden und die Plattform refunite.org durchsucht wird.

Jeder hat das Recht zu wissen, wo seine Familie ist. Mobile Technologien haben das Potential, Famielensuchprozesse global zu beschleunigen,” so Christopher Mikkelsen, Co-Founder und Co-CEO von Refugees United.

Das Video zeigt, wie der Service Estelle geholfen hat, ihre Schwester via Refunite wiederzufinden:

Mehr als 400 000 User sind aktuell registriert. Letzten Monat hat Refunite zusammen mit Ericsson, dem International Rescue Committee und der Zain Group ein Pilotprojekt im Südsudan gestartet, um 1,4 Million durch die Konflikte vertriebenen Menschen zu helfen, mittels mobiler Technologien ihre Familien wieder zu finden. Das Projekt soll auch in anderen Geflüchtetengebieten gestartet werden.

Eine ähnliche Plattform, RapidFTR, wurde von internationalen Behörden wie dem United Nations Children’s Fund (UNICEF) gestartet, um Informationen über elternlose Kinder zu sammeln und so die Chance zu erhöhen, dass die Kinder wieder zu ihren Familien finden. Wenn eine Kind in einem Flüchtlingscamp ankommt, können Mitarbeiter mit ihrem Mobiletelefon die Daten sammeln, ein Bild machen und diese Informationen in ihrem Netzwerk teilen.

Die beiden Beispiele zeigen, dass mobile Technologien, werden sie gezielt und sinnvoll eingesetzt, das Leben von vielen Menschen in Not verbessern können.

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RESET-Spezial: Flüchtlingshilfe 2.0 – Wie kann Flüchtlingshilfe im digitalen Zeitalter aussehen?

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