Die Klimakrise ist eine Herkulesaufgabe, deren Bewältigung unmittelbare und radikale Veränderungen weltweit erfordert, wie auch der jüngste Bericht des IPPC bestätigt. Ein entschlossenes politisches Handeln, bei dem möglichst viele Länder an einem Strang ziehen, steht ohne Frage an erster Stelle, wenn wir noch in die Nähe der Klimaziele kommen wollen. Gleichzeitig müssen die Maßnahmen lokal angemessen sein und von einem Verständnis für die Vorteile des Handelns – und die Folgen des Nichthandelns! – geleitet werden.
Doch wie kommen wir dahin? Wie können Bürger*innen und Zivilgesellschaft Politik und Wirtschaft in die Verantwortung nehmen, Veränderungen einfordern, auf Missstände hinweisen und Maßnahmen überprüfen? Und wie können möglichst viele Menschen Teil der Prozesse werden, sich daran beteiligen, bei Entscheidungen mitgenommen und selbst aktiv werden?
Unterstützung kommt dabei von neuen, digitalen Tools, die unter dem Begriff Civic Tech oder auch Public Interest Tech zusammengefasst werden und die sich das neue Gold unserer Zeit – die immensen Datensätze, die die zunehmende Digitalisierung mit sich bringen – zunutze machen. Zum Beispiel, indem Stadtbewohner*innen Sensoren auf ihren Balkonen installieren und so nicht nur erfahren, welche Schadstoffe sie mit der Luft an ihrem Wohnort einatmen, sondern auch Karten über die Luftqualität in ihrer Stadt erstellen. Oder indem Freiwillige auf Satellitenbildern Tierbestände erfassen oder Methanemissionen und illegale Rodungen ausfindig machen und so eine wichtige Datenbasis für Politik und Zivilgesellschaft schaffen, um wirksame Maßnahmen einzufordern.
In unserem neusten Dossier „Civic Tech – Wege aus der Klimakrise mit digitalem bürgerschaftlichen Engagement“ nehmen wir Civic-Tech- und Public-Interest Tech-Anwendungen in den Blick, die das Engagement und die Beteiligung von Bürger*innen am Umwelt- und Klimaschutz ermöglichen und fördern. Und wir unterhalten uns mit Menschen, die die Entwicklungen im Bereich Civic Tech verfolgen, um die Chancen und Herausforderungen des digitalen bürgerschaftlichen Engagements auszuloten.
Civic what?!
Aber was verbirgt sich genau hinter dem Begriff Civic Tech? Das erklären wir hier: Was ist Civic Tech?
Der Artikel ist Teil des Dosssiers „Civic Tech – Wege aus der Klimakrise mit digitalem bürgerschaftlichen Engagement“. Alle Artikel des Dossiers findest du hier: Dossier Civic Tech
Das Dossier ist Teil der Projekt-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in deren Rahmen wir vier Dossiers über zwei Jahre zum Thema „Chancen und Potenziale der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung“ erstellen. Mehr Informationen hier.