Windkraft für Kamerun
Pilotprojekt in Kamerun: In unserem Pilotpotjektdorf M’muock haben die 7.000 Einwohner keinen Zugang zur nationalen Stromversorgung. M’muock liegt im Bergland der Südwestprovinz Kameruns. Einige wenige Dorfbewohner können sich den Betrieb von Benzingeneratoren leisten, allerdings muss um Benzin zu holen eine 2-stündige Autofahrt in Kauf genommen werden und die Benzinpreise sind relativ am Einkommen gemessen wesentlich höher als in Europa.
Ziel des Projekts: Dezentrale Stromversorgung
Ziel des Projektes ist es durch Schulung in Erneuerbarer Energie-Technologie eine dezentrale Stromversorgung zu ermöglichen. Der durchschnittliche Bedarf einer lokalen Familie für Stromverbraucher liegt bei 2 Glühbirnen, 1 Ladegerät für ein Handy, 1 Radio und/oder Fernseher. Kleine Anlagen, die lokal hergestellt werden können, eignen sich daher hervorragend für den Einsatz in diesem Gebiet. Topographisch bieten sich kleine Wind- und Wasserkraftanlagen zur Energiegewinnung an, daher wird diese Technik vermittelt.
Umweltprobleme vermeiden
Der Einsatz von Einwegbatterien, Autobatterien und Plastik hat zu Umweltverschmutzung und Trinkwasserverschmutzung durch Entsorgung der Altbatterien und anderem Müll in Wasserläufen geführt. Das Ziel von GREEN STEP e.V. ist es, in Kooperation mit Nkong Hilltop, Kamerun durch Umweltbildungsmaßnahmen, Batteriepfandsysteme und gesicherte Müllhalden hier die Belastung zu vermindern.
Geplante Projektmaßnahmen in M’muock
Elektrifizierung der Grundschule mit einem Windrad in M’muock
Ausbildung der lokalen Bevölkerung im Bau von kleinen technisch einfach herzustellenden Wind- und Wasserkraftanlagen aus lokalen Materialien
Schulung im Herstellen von Solarladegeräten hergestellt aus Solarzellenbruch
Ausbildung im Kleinunternehmertum um aus erlernter Technik ein kleines Unternehmen aufbauen zu können, unterstützt durch Mikrokredite
Workshops/ öffentlichkeitswirksame Maßnahmen um Gefahr von Umweltverschmutzung zu verdeutlichen
Diese Maßnahmen will GREEN STEP e.V. gemeinsam mit seinen Partnern Nkong Hilltop, eine kamerunsche Nichtregierungsorganisation mit 10-jähriger Erfahrung für ländliche Entwicklungsarbeit und Ph.D. Julius Tangka, Professor für Agrartechnik in Kamerun, umsetzen.
Geplanter Projektstart in Kamerun ist August 2008, dann soll mit Hilfe von Sensibilisierungsmaßnahmen das Interesse an der Ausbildung zum Bau von Windkraftanlagen geweckt werden und einige Wochen später sollen die Schulungen mit Hilfe einer mobilen Werkstatt beginnen. Die Projektinitiatoren Johannes Hertlein und Cornelia Ehlers werden dann selbst vor Ort sein und das Projekt leiten.
Hintergrund zum Verein GREEN STEP e.V.
GREEN STEP e.V. ist aus der Initiative von Cornelia Ehlers, Wolfratshausen und Johannes Hertlein, Schwemmelsbach entstanden. Das junge Paar hatte bei gemeinsamen (Arbeits-) Aufenthalten in Indien und Kamerun die Probleme der Menschen in ländlichen Gebieten erlebt und hier vor allem die Probleme der Energiearmut gesehen.
Vor diesem persönlichen Hintergrund wurde der Verein im September/Oktober 2007 gemeinsam mit Freunden und Familie als Unterstützer gegründet und dient laut Bescheinigung vom Finanzamt Miesbach ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken.
Vereinszweck
Zweck des Vereins ist es mit Hilfe umweltfreundlicher Technologie den Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung in Entwicklungsländern zu verbessern.
Ein essentieller Bestandteil der Vereinstätigkeit ist dabei die Kooperation mit der lokalen Bevölkerung und mit Partnerorganisationen vor Ort.
Gerade die ländliche Bevölkerung ist in Entwicklungsländern von der Elektrizität und von der Entwicklung abgeschnitten, daher liegt hier der Fokus der Vereinstätigkeit.
Erneuerbare Energien
Zu umweltfreundlicher Technologie zählt vor allem die Nutzung erneuerbarer Energie als Möglichkeit der dezentralen Energieversorgung. Die Technik soll so einfach wie möglich sein, damit sie lokal vor Ort durch ansässige Handwerker produziert und gewartet werden kann. Damit verbleibt die Wertschöpfung fast ausschließlich vor Ort. Zum Einsatz kommen derzeit, je nach den Gegebenheiten vor Ort, kleine Windkraftanlagen, kleine Wasserkraftanlagen und Ladegeräte aus Solarzellenbruch. Je nach Einsatzgebiet kann das Engagement aber auch z.B. Biogasanlagen beinhalten – das ganze Repertoire der Erneuerbaren ist möglich, solange die Technik lokal hergestellt werden kann. Denn so werden die Handwerker vor Ort ausgebildet und können die erlernte Technik zur eigenen Einkommensgewinnung nutzen. Sie können die Anlagen selbst herstellen, warten und weiter vertreiben. Daher erhalten die in der Technik Ausgebildeten auch eine Schulung in Klein-Unternehmertum.
Umweltbildung und Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
Zum nachhaltigen Konzept des Vereins gehören auch Umweltbildungsmaßnahmen im Projektgebiet, zum Erhalt bzw. Wiederaufbau des ökologischen Gleichgewichts und zur Schulung von nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen. Informationen über Müllvermeidung oder Batterieentsorgung sind dabei geplant.
Da in ländlichen Gebieten meist mit Holz auf ineffizienten Kochstellen gekocht wird, ist auch der Einsatz von verbesserten Lehmkochern geplant, die den Holzverbrauch um ein Vielfaches verringern und die Rauchbelastung im Haus mindern.
Zusätzlich dienen Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft die weitestgehend auf Pestizide und Düngemittel verzichtet und die nährstoffreichen Böden erhält, dem Erhalt von kostbaren Ressourcen.
Umsetzung der Ziele
Die Vereinsziele werden derzeit im Pilotprojekt in Kamerun umgesetzt, wobei hier der Fokus zunächst auf kleinen Windkraft- und Wasserkraftanlagen liegt. Beim Pilotprojekt soll es nach Vorstellung der beiden Initiatoren aber nicht bleiben. Sollte das Projekt ein Erfolg werden, sind weitere Projekte geplant. Zunächst in Kamerun und dann auch in anderen Ländern.
www.green-step.org