Plastik ohne Öl? Das geht!

Was wäre, wenn Plastik ökologisch abbaubar wäre? Ein Plastik soll genau das können - und die Macher dahinter haben jüngst ein Crowdfounding gestartet. 

Autor*in Richard Diesing, 20.11.17

Plastik ist überall. Entweder bestehen Produkte oder Teile eines Produktes aus Plastik oder sie sind in darin verpackt. Um den Plastikverbrauch zu verringern, versucht man normalerweise, weniger Produkte aus Plastik zu kaufen. Was aber, wenn Plastik nicht aus Öl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen wäre und man es kompostieren könnte?

Bioplastik, der genau das kann, hat das „crafting plastics! studio“ (kurz: cp!) entwickelt. Seit 2014 hat cp! daran gerarbeitet, solch einen Plastik herzustellen – und war damit scheinbar sehr erfolgreich. Nun kann man das erste aus Bioplastik hergestellte Produkt kaufen. Vor kurzem startete cp! die Kickstarter-Kampagne, in der sie Geld für eine Brille aus dem eigens entwickelten Plastik sammeln. Und obwohl es noch über 20 Tage bis zum Ende der Kampagne sind, hat cp! jetzt schon sein Funding-Ziel von 10.000 Euro erreicht. 

Aber aus was besteht Bioplastik? Die Zusammensetzung besteht, so beschreibt es cp! in ihrer Kickstarter-Kampagne, aus Polymilchsäure, die aus Getreidestärke gewonnen wird, und Parabenen, die ebenfalls aus natürlichen Ressourcen gewonnen werden. Außerdem werden gesundheitlich unbedenkliche Weichmacher verwendet, wie sie auch in der Lebensmittelindustrie verwendet werden.

Auch andere haben sich auf gemacht, Materialien zu entwickeln, die in ihren Eigenschaften Plastik ähnlich sind, aber aus natürlichen Zutaten betsehen. Z.B. Sulapac, deren Plastikalternative auf Holz basiert, oder die University of California San Diego, die Flip-Flops aus Algen herstellt.

Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer

Täglich produzieren wir gewaltige Mengen an Müll, ein großer Teil davon besteht aus Plastik. Dieses sehr langlebige Material landet in unseren Meeren und sammelt sich dort zu Plastikinseln von enormen Ausmaßen.

Ecoalf verwandelt Müll aus dem Meer in nachhaltige Mode

Ein spanisches Modeunternehmen produziert hochwertige Upcycling-Kleidung aus alten und ausgemusterten Plastikflaschen, Fischernetzen und sogar Reifen.

Photokatalyse: Die Lösung für den Kampf gegen Mikroplastik?

Forscher des Königlichen Instituts für Technologie (KTH) haben ein Verfahren entwickelt, mit einem Halbleiter und Sonnenlicht kleine Plastikteilchen zu zersetzen.

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Sulapac – Holz und natürliche Verbundstoffe statt Plastik

Kreislaufwirtschaft geht ohne Abfall, indem Ressourcen verwendet werden, die recycel- und kompostierbar sind. Plastik braucht da ein Update.

Biologisch abbaubar – die Flip-Flops mit der Sohle aus Algen

Flip-Flops bestehen zum größten Teil aus Kunststoff und sind weltweit das Schuhmodell Nummer eins. Wäre doch gut, wenn die nicht zu Plastikmüll werden.

Giftige Abfälle werden zu Bioplastik

Wer sich mit dem Thema Recycling beschäftigt, wird schon oft festgestellt haben, dass Abfall mit neuen Verfahren und Technologien neues Leben eingehaucht werden kann. Australische Forscher haben genau das mal wieder unter Beweis gestellt und gefährlichen Abfall in biologisch abbaubaren Kunststoff umgewandelt.

Cora Ball – ein Plastikball gegen Mikroplastik

Bei jeder Wäsche gelangen über gelöste Fasern Giftstoffe und mikroskopische Synthetikteilchen in den Wasserkreislauf. Ein per Crowdfunding realisierter Waschball des Rozalia Projects soll Abhilfe schaffen.

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© Liter of Lights
Ein Liter Licht: Plastikflaschen werden zu Solarlampen

Die philippinische MyShelter Foundation bringt Licht in Gegenden ohne Strom. Die Technologie ist Open Source, die benötigten Materialien gibt es überall und der Nachbau ist sehr leicht.

Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiktüten verbraucht, davon allein in Deutschland etwa sechs Milliarden. Nicht nur Tüten, auch PET-Flaschen, Plastikverpackungen und andere Einweg-Plastikprodukte lassen den Plastikmüll an Land und in den Meeren anwachsen. Doch dagegen läst sich etwas tun!