PFANDGEBEN – Flaschenpfand per App an Bedürftige spenden

Mit der App PFANDGEBEN wird Leergut als Ressource bedürftigen Menschen direkt zugänglich gemacht.

Autor*in Luisa Ilse, 03.06.24

Übersetzung Kezia Rice:

Jede:r kennt es: Die Flaschenberge in der Küche stapeln sich, weil man erst genug Pfandflaschen zusammen bekommen möchte, damit sich die Rückgabe lohnt. Hat man es dann mal mit vollen Taschen zum Einkaufsladen geschafft, reiht man sich in die lange Schlange der wartenden Menschen vor dem Rückgabeautomaten ein. Dabei besteht das Leergut in Deutschland zu rund 58 Prozent aus Einweg-Getränkeverpackungen und zu etwa 42 Prozent aus Mehrweg-Getränkeverpackungen.

Für viele Menschen ist das Pfandsystem zwar sinnvoll, aber in der Praxis nicht besonders gut zu handhaben. Das soziale Projekt PFANDGEBEN möchte mit seiner Plattform sowohl Pfandspendende als auch Pfandsammelnde zusammenbringen und ihren Alltag erleichtern.

So funktioniert PFANDGEBEN

PFANDGEBEN ist eine deutschlandweite Plattform, über die jede:r Leergut per App oder telefonisch an Pfandsammelnde in der Umgebung spenden kann. Nach dem Download der App und dem Erstellen eines Accounts kann man wählen, ob einen Telefonkontakt oder ein Angebot erstellen möchte. Für das Inserat gibt man einfach die Menge, den Standort und die gewünschte Abholzeit an. Die App findet im Durchschnitt innerhalb von 38 Minuten eine Person, die das bereitstehende Pfand abholt. Für Pfandsammelnde ohne Smartphone gibt es außerdem eine kostenlose SMS-Funktion.

https://unsplash.com/de/fotos/luftaufnahmen-von-schwarzen-flaschen-KztCdfHjvKQ

Übrigens: Einweg-Pfandflaschen aus Kunststoff bringen zwar deutlich mehr bei ihrer Rückgabe, benötigen aber auch wesentlich mehr Ressourcen und hinterlassen mehr Abfall sowie größere Folgen für das Klima. Darum beim Einkauf besser zu Mehrweg-Pfandflaschen greifen.

Initiiert und vorangetrieben wurde die PFANDGEBEN Webseite als Studierendenprojekt an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin seit dem Jahr 2011. Seit 2016 beteiligen sich zudem einige soziale Vereine wie die Sozialhelden e.V. am Betrieb und der Weiterentwicklung der Plattform. Getragen wird das Projekt von haupt- sowie ehrenamtlich Mitarbeitenden.

Warum sich PFANDGEBEN lohnt

Das soziale Projekt PFANDGEBEN hat ein klares Ziel: Es verbindet Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und steht für humane Bedingungen beim Pfandsammeln. Beim nächsten Flaschenberg zu Hause also ruhig zum Handy greifen, die PFANDGEBEN App downloaden und den Pfand Bedürftigen in der Umgebung zur Verfügung stellen!

Ähnliches gilt für leere Pfandflaschen nach einem Picknick im Park oder einem anderen Outdoor-Event. Die Initiative „Pfand gehört daneben“ setzt sich für das Danebenstellen von Pfandflaschen an Mülleimern zur einfacheren Zugänglichkeit für Flaschensammler:innen ein.

Beide Projekte könnten zukünftig die bisher noch rund 180 Millionen Euro, die durch falsche Entsorgung von Pfandflaschen im Müll verlorengehen, bedürftigen Menschen zukommen lassen. Gleichzeitig werden die Pfandflaschen dem Kreislaufsystem zugeführt. Das schont Umwelt, Klima und Ressourcen gleichermaßen.

Trinkwasser: Aus der Leitung statt aus der Flasche

Unser Konsum an Wasser aus der Flasche hinterlässt Spuren. Nein, gesünder werden wir dadurch nicht. Aber wir belasten unsere Umwelt und verschwenden Unmengen an Energie. Dabei bekommen wir Wasser aus dem heimischen Hahn in sehr guter Qualität frei Haus. Hier erfährst Du, was es mit dem Wasser aus der Flasche auf sich hat und warum Leitungswasser eine gute Wahl ist.

Die Micro-Smart-Factory bereitet Wasser netzunabhängig auf

"Wasser, Wasser überall, aber kein Tropfen zu trinken" - Wasserknappheit bedeutet nicht immer einen Mangel an Wasser. Manchmal muss es nur gereinigt werden.

Forschende entwickeln ein Bio-Glas, das in nur zwei Tagen abgebaut werden kann

Wissenschaftler*innen in China haben ein biologisch abbaubares Glas entwickelt, das die Menge an Glasabfällen auf den Mülldeponien verringern und gleichzeitig den Bedarf an energieintensiven Recyclingverfahren reduzieren soll.

Können Nanomembranen günstiges, sicheres Trinkwasser ohne Elektrizität liefern?

Große Teile der Welt sind von Wasserknappheit betroffen. Eine neue Hightech-Nanotechnik könnte Salzwasser zu einer Trinkwasserquelle machen.

Anschluss zur digitalen Welt nicht verpassen: Wie die Good Things Foundation soziale Ungleichheit lösen will

Millionen Menschen sind von der digitalen Ausgrenzung betroffen! Ihnen fehlt es an digitalen Fähigkeiten und einem Internetzugang. Die Good Things Foundation arbeitet daran, diese Kluft zu überbrücken.

© The Ocean Cleanup
The Ocean Cleanup: Lassen sich unsere Ozeane für 7,5 Milliarden Euro von Plastikmüll befreien?

In unseren Meeren treibt immer mehr Plastikmüll. Das Projekt The Ocean Cleanup will das Problem angehen – aber wie wirksam ist es wirklich? Und wie steht es um andere Technologien? Spoiler: Die Lösungen liegen woanders.

Symbolbild Klimawende
© RESET/ Benjamin Lucks
Interview: “Mission Klimaneutralität” – Diese Wege führen zum Ziel

Welche Rolle kommt der Digitalisierung auf dem Weg in ein klimaneutrales Deutschland zu? Die Microsite "Mission Klimaneutralität" gibt einen Überblick. Im Interview teilt die RESET-Redaktion wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt.

Eine Person, die ein iPad nutzt, auf dem Klix³ ausgeführt wird
© Pixabay / sakurayim
CO2-Fußabdruck berechnen und verringern: Klix³-Toolbox motiviert per Gamification zum Klimaschutz

Wie viel CO2 verursacht mein Lebensstil im Jahr – und wie kann ich meinen Fußabdruck verringern? Mit einer Toolbox will das Projekt Klix³ Klimaschutz-Maßnahmen spielerisch vermitteln!