Am meisten Energie und Ressourcen entstehen bei der An- und Abreise, beim Essen und Trinken und der Energie. Hier setzen unsere Tipps an. Nicht vergessen: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Die Wahl der Location und Anreise
- Ein klimafreundliches Fest fängt schon bei der Wahl der Location an. Ein mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbarer Ort vermeidet Umweltbelastungen durch lange Anreisewege mit Auto oder Flugzeug.
- Warum in die Ferne schweifen? Vor allem für Hochzeiten werden gerne exklusive Orte wie das Landgut in der Toskana gewählt – doch wie wär es stattdessen mit einem Bauernhof oder Weingut in der Nähe?
- Und sonst: Suche Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln heraus, bilde für deine Gäste Fahrgemeinschaften und rege Zugfahrten an mit einem Shuttle-Service vom nächsten Bahnhof.
- Im allerbesten Fall bezieht der Ort der Wahl auch noch Ökostrom – fragen kann nicht schaden und schafft zudem noch Bewusstsein!
Everyone’s invited: Einladungen und Dekoration
- Reduziere den Papierverbrauch auf ein Minimum! Einladungen können auch per E-Mail versendet werden. Wenn es Karten sein müssen: Verwende Recycling-Papier, drucken geht mittlerweile sogar mit Soja- oder Gemüsetinte. Außerdem gibt es auch viele Druckereien, die individuelle Karten umweltbewusst drucken.
- Als Alternative zu Platzkarten können Namen auch auf Steine, Blätter und anderes geschrieben werden. Für die Tischdeko: echte Blumen, Blätter und Gräser.
- Für Girlanden, Luftballons und sonstiger Wegwerfdeko gilt: Weniger ist mehr. Vielleicht findest du ja noch schöne Stoffe und Gegenstände aus deiner Wohnung wie Lampenschirme, Kissen, Teppiche…. Konfetti gibt es aus biologisch abbaubaren Seiden-und Reispapier, und wenn’s richtig bunt werden soll: Mach dich bunt stellt Holi-Farben aus Reismehl und Lebensmittelfarben her.
Beleuchtung und Musikanlage
- Zum Abend: Kerzen. Allerdings ist Kerze auch nicht gleich Kerze: Paraffinkerzen, die den größten Verkaufsanteil haben, sind ein verarbeitetes Erdölprodukt, billig, aber nicht umweltschonend produziert und enthalten oft Giftstoffe. Besser sind Kerzen aus Stearin- oder Bienenwachs.
- Für Lichterketten, Lichtschläuche etc. sind LED-Lichter empfehlenswert, da diese wesentlich energiesparender sind.
- Wähle die Anlage nicht größer und leistungsstärker als nötig – mehr Power bedeutet auch mehr Stromverbrauch!
Regional gewinnt
Essen, Lichter, Geschirr, Musikanlage – am besten finden sich für alles, was du ausleihst oder dir bringen lässt, Dienstleister aus dem Ort oder der Region. Damit wird die lokale Wirtschaft unterstützt und lange Anfahrtswege werden vermieden.
An die Töpfe, fertig, los: Bio-Essen
- Wir empfehlen: Fingerfood. Spart Abspülwasser und Nerven. Am besten, alle bringen etwas mit. Ansonsten: Viele Gastwirte und Caterer bieten Bio-Produkte an.
- Allgemein gilt: Achte auf biologische, saisonale und lokal produzierte Lebensmittel, damit die Speisen nicht um die halbe Welt zu deinem Fest gelangen. Der Kauf von fair gehandeltem Kaffee und Tee oder ökologisch angebautem Wein ist mittlerweile überall möglich.
- Außerdem verbessert der Verzicht auf Fleisch oder ein klein gehaltenes Fleischangebot deine Öko-Bilanz enorm.
- Verzichte auf Wegwerfgeschirr. Besser für die Umwelt sind biologisch abbaubare Produkte, z.B. Teller aus Blättern oder die essbare Variante aus Stärke, Zucker oder Zellulose. Oder wie wär’s mit Strohalmen aus Naturstroh? Wo du das bekommst, erfährst du hier: bewussteinkaufen.info. Noch besser: Für kleinere Feste bitte doch deine Freunde, etwas Geschirr mitzubringen, für größere Feste lohnt es sich, das Geschirr auszuleihen. Fast überall gibt es einen Leihservice für Gastrobedarf – meist mit bequemem Liefer-und Abholservice.
- Für die Resteverwertung bitte Töpfe und Dosen mitbringen anstatt Alufolie. Von dem übrig gebliebenen Festmahl können du und deine Gäste oft noch Tage zehren.
Anstoßen mit Bio-Getränken
- Bier, Wein, Saft und Schnaps- alle Getränke sind mit Biosiegel und aus der Region erhältlich.
- Die Getränke direkt aus der kleinen Flasche anzubieten spart Geschirr und Abwasch, wie z.B. Bier, Bio-Limonade, Saft usw.
- Wenn doch Gläser oder Becher nötig sind: Beschrifte sie mit einem Permanentmarker – der ist mit Alkohol auch wieder abwischbar.
- Nicht nur für den Rücken am gesündesten ist Wasser immer noch aus dem Hahn. Vielleicht kannst du es ja in Karaffen mit einer Scheibe Zitrone oder ein paar Minzblättern anbieten, das sieht gut aus und schmeckt lecker!
- Klimafreundlich kühl bleiben die Getränke in der altbewährten Badewanne.
Immer sauber bleiben
- Statte die Toiletten mit Recycling-Papier und ökologisch abbauberer Handseife aus.
- Zur Reinigung nach der Party gibt es biologisch abbaubare Reiniger. Weitere Tipps findest du hier.
- Nicht vergessen: Mülltrennung kann nur funktionieren, wenn du ausreichend Behälter gut sichtbar aufstellst.
Lang lebe der Sommer: Festivals
Auch wenn du wo anders feiern gehst, kannst du auf ein paar Dinge achten:
- Anreise: Informiere dich über Mitfahrgelegenheiten, entweder auf der Festival-Seite selbst oder z.B. bei Blablacar.com. Oft wird auch von den Veranstaltern ein Shuttle vom Bahnhof angeboten, wie z.B. bei dem Fusion-Festival. Oder mach aus dem Festival eine kleine Landpartie und reise mit dem Fahrrad an, den ganzen Weg oder vom nächstgelegenen Bahnhof – damit bist du auf jeden Fall flexibel und staufrei!
- Sammle deinen Müll ein und versuche, erst gar nicht so viel entstehen lassen – indem du unnötige Verpackungen zu Hause lässt, mit auffüllbaren Aluflaschen, den altbewährten Tupperdosen und Co. Auch dein Zelt solltest du mit Haut und Hering abbauen – vermeidet Stolperfallen für Mensch und Tier!
- Unabhängig von Batterien und Lichtquellen bist du mit einer Taschenlampe mit Kurbel- oder Schütteltechnik.
- Denk an kleine Kinder und die Umwelt – schmeiß deine Kippen nicht einfach auf die Wiese. Besorg dir einen Taschenascher oder einen kleinen Sammelbehälter, wie z.B. eine Streichholzschachtel.
- Ein vorbildliches Müllkonzept hat das Burning-Man-Festival in der Black Rock Desert – hier findest du mehr darüber: burningman.com