An vier Wochenenden geht’s um Bürgerinitiativen, Nachhaltigkeit, Diskussionen, Networking und Filmkunst. In dem Dokumetarfilmessay von Daniel Kunle und Holger Lauinger „Wir können auch anders“ aus der Filmreihe „In Transition“ geht es um Begegnungen jenseits des Wachstums, Regionen und Gesellschaft im Umbruch. Menschen, die Zukunft gestalten wollen. Kleine Aufbrüche, die Großes bewirken wollen. Eine Reise entlang von Grenzlinien eines sozialökologischen Gesellschaftsumbaus.
„Wir könnten auch anders“ ist ein vielstimmiges Mosaik über Lebenswirklichkeiten, Zivilengagement, Selbstorganisation, Möglichkeiten der Teilhabe und alternative Ideen der Lebensgestaltung. Kann immerwährendes Wachstum tatsächlich ein „gutes Leben“ garantieren? Können sich in schrumpfenden Gesellschaften auch wirkliche Chancen eröffnen? Und wo soll die Reise hingehen? Fragen, deren Antworten noch gefunden werden müssen. Engagierte Akteure präsentieren Ideen und Projekte, die der politischen Phantasie Flügel verleihen könnten. Ein Dokumentarfilm als suchendes Plädoyer für eine neue „Politik des Kleinen“.
„Energized“ – aber nachhaltig!
Atomkatastrophen, Kriege um Öl und Gas, Klimawandel und ein stetig wachsender Energiebedarf: Wir sind an einem Scheidepunkt angelangt. „Weiter wie bisher“ ist keine Option. Doch wie können wir unseren Energiebedarf decken, ohne uns dabei selbst zu ruinieren? Gibt es sauberen Strom und effiziente Technik – und wenn ja, warum verwenden wir sie dann nicht?
Der Dokumentarfilm „Energized“ (deutscher Titel „Macht Energie“) von Hubert Canaval nimmt den Zuseher mit auf eine Reise durch den Wahnsinn Energie. Aus dem Blickwinkel von Anrainern, Pionieren und Kritikern erzählt, zeigt der Film die verzweifelten Versuche, der Erde die letzten Öl- und Gasreserven zu entlocken und die Risiken der Atomenergie zu verschleiern. Er lenkt den Blick auf die Auswirkungen von gigantischen Wasser- und Sonnenkraftwerksprojekten, die den Mythos der erneuerbaren Energien entzaubern; und zeigt Lösungen auf, die aber nicht umgesetzt werden können. Am Ende geht es nicht darum, was die Menschen brauchen, sondern um Energiekonzepte, an denen jemand verdienen kann.
Mega – Events und dann?
Ein immer wieder kontrovers diskutiertes Thema, zuletzt bei der Fußball WM in Brasilien, sind die Folgen von Mega-Events auf ihre Austragungsorte. Bis vor kurzem war Brasilien einer der Shooting Sars der BRIC Staaten. Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft und drei Jahre vor den Olympischen Spielen gab es dann aber eine große Explosion. Als die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel im Juni 2013 angehoben wurden, begann die größte Massenbewegung der letzten Jahre. Seit diesem Aufstand verbreiten sich soziale Kämpfe wie ein Lauffeuer.
„We don´t like Samba“ (CIS Berlin) beleuchtet die Gründe für die letzte Streikwelle in Brasilien, die vor dem Beginn der Weltmeisterschaft ausbrach. Nachdem es den streikenden Müllarbeitern gelungen war, nach einem intensiven Kampf eine große Lohnerhöhung durchzusetzen, inspirierte das viele andere Arbeiter dazu, für eine Verbesserung ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Auch reset.org befasste sich intensiv im Spotlight Brasilien mit den Hintergründen der Fußball-WM.
Kurzfilme und Workshops
Neben diesen Beiträgen, werden viele andere ambitionierte Filme gezeigt, wie z.B. Kurzfilme der Filmschule filmArche und Arbeiten des jungen Kultregisseurs Veit Helmer. Im Rahmen das Festivals leitet Helmer auch einen Workshop, in dem ein Kurzfilm produziert wird. In einem anderen Workshop zeigt Achmed Khammas, Autor von „Buch der Synergie“, wie man aus Müll eine Solaranlage herstellen kann.
Parallel Crossings endet gebührend am 28.09.2014 mit einer Closing Party (27.09.2014). Diese erste Ausgabe des Filmfestivals ist allen Filmemachern gewidmet, die ihre Zeit und Leidenschaft einem Thema gewidmet haben, das dem öffentlichen Interesse dient – so die Organisatoren des Filmfestivals.