Mehr als 10 Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Selbst wenn man das alles einsammeln würde – was passiert dann mit den riesigen Müllbergen? Der Sportartikelhersteller Adidas beantwortet diese Frage mit einer neuen Produktionsphilosophie: Einfach mal das benutzen, was schon da ist, anstatt neuen Kunststoff klimaschädlich herzustellen. Gemeinsam mit der Organisation Parley for the Oceans, die sich für die Säuberung der Meere einsetzt, hat Adidas jetzt einen Laufschuh designt, der zu großen Teilen aus recyceltem Ozeanplastik besteht.
Der UltraBOOST Uncaged Parley-Sneaker
Das Obermaterial des neuen Sneakers besteht laut Herstellerangaben zu 95% aus von Parley vor den Malediven eingesammeltem und recyceltem Plastik. Etwa elf Plastikflaschen stecken in einem Schuh. Die restlichen 5 Prozent bestehen aus ebenfalls recyceltem Polyester. Trotz verschiedener Experimente von Adidas und Parley aus den letzten Jahren, eine Schuhsohle per 3D-Druck aus Ozeanplastik zu kreieren, besteht die Sole des UtraBoost nicht aus recyceltem Material, da der Hersteller die Funktionalität und Bequemlichkeit des Schuhs nicht kompromittieren wollte, um den Schuh auch für Kunden attraktiv zu machen.
In der vergangenen Woche wurden 7.000 Stück der Parley-Sneaker verkauft. In 2017 plant Adidas eine Auflage von einer Million Schuhe aus Meeresplastik. Eric Liedtke, adidas Group Vorstandsmitglied für Global Brands, erklärt dazu: „Unser erklärtes Ziel ist es, reine Kunststoffe vollständig aus unseren Lieferketten zu entfernen.”
Adidas weitet Ozean-Plastik Linie auf Sportkleidung aus
Tatsächlich gibt es bereits weitere Projekte mit dem recycelten Kunststoff: Auch die neuen Adidas-Trikots für Real Madrid und Bayern München bestehen vollständig aus Parley-Plastik. Für die Sportshirts wurde das Plastik zu Garn recycelt und dann weiter verarbeitet. Am kommenden Samstag, dem 26. November, können die Trikots auf dem Rücken der Spieler von Real Madrid bewundert werden.
„An diesem Punkt geht es nicht mehr nur darum, Bewusstsein zu schaffen. Es geht darum, in Aktion zu treten und Strategien einzuführen, die den Kreislauf der Umweltverschmutzung durch Plastik zu beenden”, fasst Cyrill Gutch von Parley for the Oceans die Kooperation zusammen.
