Zwar setzt Biogas bei seiner Verbrennung auch CO2 frei, allerdings nur genau die Menge, die seine Ausgangsstoffe der Atmosphäre zuvor entzogen haben. Der CO2-Kreislauf ist damit geschlossen und die Klimabilanz neutral. Die Möglichkeit, Biogas dem konventionellen Erdgas beizumischen, ist technisch seit 2007 möglich. Seitdem gibt es eine wachsende Anzahl von Energieunternehmen, die Ökogas anbieten. Mitllerweile können Verbraucher zwischen einigen überregionalen und einer Vielzahl an regionalen Anbietern wählen.
Hinter den Namen Biogas / Ökogas verbergen sich unterschiedliche Herangehensweisen der Gas-Anbieter, mit ihrem Produkt einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bevor du dich für einen Anbieter entscheidest, solltest du dir einen Überblick über die möglichen ökologischen Vorteile der jeweiligen Tarife und Anbieter verschaffen. Hierzu sei die Seite www.verivox.de empfohlen – einfach bei den Kriterien nach Biogas und Klimatarifen sortieren. Außer auf die Preise sollte man auch auf angekündigte Preiserhöhungen, einberechnete einmalige Bonuszahlungen, eine möglichst kurze Vertragsdauer und Kündigungsfristen achten.
Anbieter von Biogas
Gastarife mit 100% Biogas:
- Bei dem Ökonergieversorger Polarstern gibt es 100% Biogas aus Abfällen und 100% Ökostrom aus Wasserkraft an – aber nicht nur das! Jeder Haushalt in Deutschland, der Kunde bei Polarstern ist, hilft einer Familie in Kambodscha, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Lies nach, wie das funktioniert: Polarstern – Wir haben genug Energie für alle.
- Klimakönner bietet zwei Beimischungsgrade und ein 100%iges Biogas. Dabei wird das Biogas aus organischen Reststoffen gewonnen und regional erzeugt.
- Naturstrom bietet einen Gastarif mit 100% Biogas an – und das sogar bundesweit. Wahlweise kann der Kunde auch den günstigeren Tarif mit 10 oder 20 Prozent Biogas-Anteil wählen. Naturstrom garantiert, dass das Biogas weder aus Massentierhaltung stammt, noch Gen-Pflanzen zur Erzeugung von Ökogas verwendet werden. Zertifiziert mit dem Grünes Gras-Siegel!
Gas mit Biogas-Anteil:
- Lichtblick ist der größte Ökostromanbieter in Deutschland und bietet auch Ökogas an. Mit dem Tarif LichtBlick-Gas garantiert der Anbieter, dass im Durchschnitt mindestens 5 Prozent der Gasmenge aus Biogasanlagen stammen.
- Sauber Gas mit einem wählbaren Biogas-Anteil von 10 bis 100 Porzent.
- Goldgas bietet einen Gastarif mit Biogas-Anteil an, hier sind es immerhin 10 Prozent.
Gastarife mit Ausgleichszahlungen
Einige Gasanbieter haben Ökogas-Tarife im Programm, bei denen die CO2-Neutralität des gelieferten Erdgases garantiert wird. Dabei wird der Kunde mit herkömmlichem Gas beliefert und bekommt kein ökologisch hergestelltes Biogas. Das CO2, welches durch die Verbrennung des Erdgases entsteht, wird bei den Ökogas-Tarifen jedoch mit anderen Projekten ausgeglichen. Der Preis für den Verbraucher liegt dabei natürlich etwas höher als bei herkömmlichen Gastarifen.
Einige Gasanbieter kaufen für den CO2-Ausgleich Emissionszertifikate ein. Andere Anbieter unterstützen mit dem Mehrpreis Klimaprojekte in anderen Ländern. Beispielsweise wird der Aufpreis des Ökogas-Tarifs dazu verwendet, regenerative Energieerzeugung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu finanzieren.
Gasversorger mit derartigen Angeboten sind beispielsweise Energie SaarLorLux, Mainova, Sauber Gas und Ohra Hörselgas. Der Gasanbieter Entega unterstützt mit dem Mehrpreis Aufforstungsprojekte, um die CO2-Emissionen durch den Gasverbrauch wieder auszugleichen. Auch E wie Einfach unterstützt mit dem MeinKlimaTarif Gas Klimaschutzprojekte.
Kritik am Biogas
Vor allem in der Anfangszeit des Biogases wurden nur Gülle und Mist für die Herstellung verwendet. Dies führte zu der Kritik von Tierschützern, dass diese aus Betrieben mit Massentierhaltung stammt. Heutzutage reichen die Mengen an organischem Abfall meist nicht mehr aus, um die Gasanlagen zu versorgen. Deswegen werden sie zunehmend mit Rohstoffen wie Mais und Getreide betrieben. Das geht auf Kosten der Umwelt, da Mais-Monokulturen kein artenfreundlicher Lebensraum und langfristig schädlich für den Boden sind. Zudem können sich daraus Preissteigerungen für Nahrungsmittel ergeben, unter denen der Globale Süden wiederum am meisten zu leiden hat.
Gütesiegel für umweltverträgliches Biogas eingeführt
Um dem Verbraucher größtmögliche Transparenz zu bieten und Unternehmen auszuzeichnen, die auf die Probleme beim Biogas reagieren, wurde Mitte 2013 das Grünes Gas Label für umweltverträgliches Biogas eingeführt.
Die zertifizierten Betreiber dürfen im Anbau keine Gentechnik oder Totalherbizide verwenden und müssen auf eine ausgewogene Fruchtfolge sowie die Verhinderung von Erosion achten. Ausgezeichnet werden zudem Unternehmen, die nach wie vor hauptsächlich biologische Abfälle benutzen.
Hier geht´s zum Gastarif-Rechner von Tarifvergleich.de oder Verivox
Weiterführende Links:
- Infos und Tipps zu Biogas
- Infografik: So wird Biogas hergestellt
- Nachhaltigkeit mit Nebenwirkungen: Biogas und Biogasanlagen auf dem Prüfstand
- Tipps für den Wechsel zu Ökostrom