Neuer Atlas der Globalisierung: Postwachstum – weniger wird mehr

Der neue Atlas der Globalisierung, erschienen am 28. Juli 2015, widmet sich einem globalen und wichtigen Thema unserer Zukunft: Postwachstum. Unbegrenztes Wachstum hat sich vor allem auf unseren Planeten negativ ausgewirkt. Wenn wir die Erde erhalten wollen, muss sich etwas ändern. Das Buch von Le Monde diplomatique sucht nach Antworten.

Autor*in RESET , 29.07.15

Die Erde verbraucht ihre Ressourcen jedes Jahr schneller als im Vorjahr und lebt für den Rest des Jahres auf Pump. Letztes Jahr war der sogenannte „World Overshoot Day“ am 19. August, dieses Jahr wird er auf den 13. August berechnet. Denn auf einem begrenzten Planeten kann es kein unbegrenztes Wachstum geben. Wir ahnen schon lange, dass es so nicht weitergehen kann. Der Postwachstumsatlas verdeutlicht dies und zeigt Alternativen auf.

Für diese Alternativen sind die Erkenntnisse der letzten 20 Jahre von großem Nutzen. Sie deuten zunehmend darauf hin, dass nicht die begrenzten Vorkommen fossiler Ressourcen, sondern ihre ungebremste Nutzung die größte Bedrohung für den Wohlstand, die globale Armutsbekämpfung sowie das Klima darstellen.

Nach der Wachstumsökonomie kommt die Postwachstumsgesellschaft

In dem Atlas analysieren namhafte Wissenschaftlerinnen und Journalisten die verheerenden Auswirkungen der Wachstumsökonomie und machen Vorschläge für die Postwachstumsgesellschaft der Zukunft: Ulrike Herrmann warnt vor den selbstzerstörerischen Kräften des Kapitalismus; Stephan Lessenich blickt auf die goldenen Jahre des Wachstumsstaats zurück; Hilal Sezgin beschreibt, was die industrielle Produktion von Fleisch, Milch und Eiern für Kühe, Schweine und Hühner bedeutet; Kiran Pereira erklärt, warum ausgerechnet Sand eine knappe Ressource ist; Jürgen Reuß entlarvt die Strategien der Geplanten Obsoleszenz, und Hans Diefenbacher stellt alternative Wohlstandsindikatoren vor.

Zusätzlich veranschaulichen aktuelle Infografiken und Karten im Buch die komplexen Sachverhalte – von den Risiken des Klimawandels und dem Nutzen der Kreislaufwirtschaft bis hin zur globalen Gerechtigkeit und dem Fall Griechenland.

Mit dieser Ausgabe hat die Berliner Redaktion von Le Monde diplomatique in Zusammenarbeit mit dem Kolleg Postwachstumsgesellschaften der Universität Jena zum ersten Mal einen eigenen Atlas der Globalisierung veröffentlicht, der nicht auf einer französischen Vorlage beruht.

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Infografik: Klimawandel – Was können wir tun?

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