Neue UN-Studie zur Nachhaltigen Entwicklung geht besonders auf Urbanisierung ein

Urbanisierung in Asien

Die UN hat gerade in einer Studie festgestellt, dass sich bei der derzeitigen Entwicklung die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu einer Basisversorgung an Hygiene, Strom und Gesundheitsdiensten haben, bis zum Jahr 2050 verdreifachen wird - von einer Milliarde im Moment zu drei Milliarden in 37 Jahren.

Autor*in Jean-Marie Dhur, 10.07.13

In der Studie „World Economic and Social Survey 2013 – Sustainable Development Challenges“ die am 03. Juli vom UN-Ministerium für Ökonomische und Soziale Angelegenheiten (DESA) in Genf vorgestellt wurde, werden Nachhaltige Entwicklung und Soziale Gerechtigkeit nebeneinander gestellt. Laut Studie wurden die unterschiedlichen von der UN gesetzen Ziele, wie zB das Vorantreiben von  wirtschaftlichem und sozialem Wohlbefinden, aber auch die Verstärkung des Umweltschutzes, nicht in ausreichendem Umfang erreicht.

Ursache für das Scheitern seien verschiedene Faktoren wie steigende soziale Ungerechtigkeit, Diskrepanzen und Defizite in der Entwicklungszusammenarbeit, Klimawandel, Umweltzerstörung und rapider Bevölkerungswachstum. Um die Ziele dennoch erreichen zu können, müssten nun andere Strategien entwickelt werden. Bei den momentanen Anstrengungen wäre es zum Beispiel unmöglich, die acht Armutbekämpfungs-Ziele (die Milleniums-Entwicklungs-Ziele) bis zur Deadline 2015 zu erreichen.

In der Studie wird auf drei Hauptherausforderungen eingegangen: Nachhaltige Städte, Nahrungsmittel- und Ernährungs-Sicherheit und Energieveränderung. Diese waren auch die Hauptpunkte, die 2012 auf der Rio+20 Nachhaltigkeits-Konferenz behandelt wurden. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sieht die Studie als Leitfaden dafür, wie die Ergebnisse der Rio+20 Konferenz in die Tat umgesetzt werden können.

Als Anweisungen, um die nachhaltige Entwicklung in den Städten, das größte Problemkind in der Studie, voranzutreiben, werden genannt: Integration, Koordination, Investitionen um das Bebauungsproblem zu lösen, Nahrungsmittel-Sicherheit, Schaffen von Arbeitsplätzen, Entwicklung von verkehrs-Infrastruktur, Biodiversität erhalten, Schutz des Wassers, Fokus auf erneuerbare Energien, Management von Abfall und Recycling und die Sicherung und Bereitstellung von Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum.

„Die größte Herausforderung ist es aber, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern und dabei gleichzeitig die Belastung für die Umwelt zu minimieren und die natürlichen Rohstoffe effizient und nachhaltig zu benutzen.“ Es müsse eine Abkehrung von besonders ressourcen-intensiven landwirtschaftlichen Aspekten wie Viehzucht und Milchgeschäft erfolgen, weil diese den Druck auf Land-, Wasser- und Biodiversitäts-Ressourcen verstärke.

Zusammen mit der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit legt die Studie besonderes Augenmerk auf die Notwendigkeit, kreative Mechanismen und Aktionen zu entwickeln, um nachhaltige Energie voranzutreiben, wie zum Beispiel die „Nachhaltige Energie Für Alle“-Initiative von Ki-Moon. Diese beabsichtigt, drei globale Ziele bis 2030 zu erreichen: universalen Zugang zu modernen Energiediensten; die Verdopplung der Energie-Effizienz und die Verdopplung des Anteils an erneuerbaren Energien im globalen Energie-Mix.

Die ganze Studie kann hier gedownloaded werden.

Via OurWorld 2.0.

Megacities – entscheidet sich hier unsere Zukunft?

Laut einer Vorhersage von UN-Habitat werden 2030 beinahe zwei Drittel aller Menschen in den Städten dieser Erde leben. Nicht zuletzt wegen ihrer Bevölkerungsdichte sind sie schon jetzt Dreh- und Angelpunkte der Entwicklung der Menschheit.

milleniumgoals
© UN Photo
Die Millenniums-Entwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDG)

Im Jahr 2000 verabschiedeten 189 Länder die Millenniumserklärung. Zur Umsetzung dieser Erklärung wurde eine Liste mit acht konkreten Zielen, den sog. Millenniums-Entwicklungszielen, abgeleitet. Diese Ziele - unter anderem die Halbierung der weltweiten Armut und die Eindämmung von HIV/AIDS – wollen die Staaten bis zum Jahr 2015 erreichen.

Wenn Armut krank macht

Gesundheit ist für viele Menschen ein teures Gut. Circa 1,2 Milliarden Menschen unserer Welt leben in extremer Armut. Sie wohnen in Slums und haben weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung. Armut führt zu schlechter Gesundheit, weil sie Menschen dazu bringt, unter Bedingungen zu leben, die sie krank machen.