Unter Wasser ist es niemals wirklich ruhig – Stürme peitschen das Meer auf und auch entfernte Erdbeben sind zu hören. Doch die menschliche Geräuschkulisse übertrifft dieses Rauschen an vielen Stellen. Wie laut es dabei wird, erforschen Natur- und Sozialwissenschaftler unter anderem in dem Projekt Sheba für die Ostsee. Ganz einfach ist die Frage nicht zu klären – schließlich wird es an unterschiedlichen Stellen in unterschiedlichen Tiefen auch unterschiedlich laut. In manchen Gegenden werden beispielsweise Schallwellen genutzt, um Rohstoffe im Meeresboden zu entdecken. Schiffe sind ebenfalls laut – doch ihr Lärm wird nicht nur von der Art des Motors, sondern auch von ihrer Geschwindigkeit und sogar der Art des Treibstoffs beeinflusst. Grundsätzlich ist der Antrieb eines Schiffes umso ineffektiver, je lauter er ist – schließlich sind Kopfgeräusche und Wärmeentwicklung bei Motoren stets ein Anzeichen für eine ineffektive Verbrennung.
Fahren Schiffe langsamer, sind sie wesentlich leiser. Jedoch bräuchte es dann mehr Schiffe, um die gleiche Menge an Gütern in der gleichen Zeit zu transportieren. Mit einer größeren Anzahl an Schiffen würden jedoch wieder die Schadstoffemission – in die Luft und in das Wasser – ansteigen. Die Forscher von Sheba suchen auch hier gute Kompromisse und Empfehlungen für die Politik und Gesellschaft.
Richtig laut wird es auch, wenn Offshore-Windräder errichtet werden. Abhilfe bieten da Blasenschleier, die bereits in vielen Projekten angewendet werden. Dabei werden Luftblasen erzeugt, welche die Baustelle ringförmig umschließen. Ganz leise wird es durch die Blubberblasen jedoch nicht. Verschiedene Umweltverbände fordern daher den Einsatz von Schwerkraftfundamenten oder schwimmenden Fundamenten. Diese würden das Rammen ersparen und den Bau von Windparks leiser machen. Dann wäre die Offshore-Windkraft nicht nur von der Stromproduktion, sondern auch vom Bau her grün.