Nepal: FightVAW bekämpft mit IKT Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen ist in Nepal - wie auch in vielen anderen Ländern - ein ernstes Problem. Viele Frauen und Mädchen sind verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt. Häusliche Gewalt, sexuelle Ausbeutung, Vergewaltigungen und auch Zwangsarbeit gehören leider für viele zum Alltag und wird nicht angezeigt. Das soll sich mit FightVAW nun ändern.

Autor*in Hanadi Siering, 29.09.15

Gewalt und Belästigungen gegen Frauen scheint in Nepal für viele zur Tagesordnung zu gehören. Schon allein der Weg zu Arbeit kann für manche Frauen zur Tortur werden, wenn sie selbst im Bus nicht vor Grapschereien sicher sind. Viele Fälle sexueller Gewalt werden erst gar nicht gemeldet oder rechtlich verfolgt.

Fight Violence Against Women (FightVAW) ist eine Plattform, die es ihren UserInnen ermöglicht, ihre Fälle per Anruf und SMS oder online zu berichten. Hilfseinrichtungen können so ihre Arbeit besser koordinieren, Hilfe anbieten und die Fälle an die entsprechenden Rechts- oder Rehabilitationsstellen weiterleiten. Laut der Nepal Telecommunication Authority beträgt die Verbreitung von Mobiltelefonen im Land etwa 80 Prozent, worauf die Arbeit von FightVAW basiert.

Eine App für den Notfall

Die Notruf-App hilft in akuten bedrohlichen Situationen. Frauen und Mädchen müssen einfach den Powerknopf ihres Handys drei mal drücken, um die App zu aktivieren und automatisch einen Hilferuf mit Aufenthaltsort (GPS) an fünf gespeicherte Nummern zu schicken. Eine ähnliche Notruf-App gibt es auch in Neu-Delhi seit einiger Zeit. Auf der Plattform werden auch Geschichten von Frauen erzählt, die sich nach ihren schrecklichen Erlebnissen wieder erholt haben. Das soll den Frauen, die FightVAW nutzen neuen Mut geben.

Entstanden ist die Idee für FightVAW 2013 auf Nepals erstem Hackathon, der sich dem Thema Gewalt gegen Frauen widmete. Hier gibt es ein paar Eindrücke vom Violence Against Women Hackathon 2013:

Mehr Infos über FightVAW

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