Die Rock Islands von Palau ragen wir Pilze aus dem Ozean, in den klaren Gewässern finden sich Dugongs, Riesenmuscheln, Salzwasserkrokodile und andere Raritäten, nicht zuletzt die geheimnisvollen, bisher kaum erforschten Manta-Rochen. Doch wie überall litt auch hier das Ökosystem durch die intensive Fischerei.
Ein kleines Paradies mit Zukunft
Während der UN Meeres-Konferenz im Februar 2014 erklärte der Paulas Präsident Tommy Remengesau das 200 Meilen Gebiet um Palau zu einem 100% Meeresschutzgebiet, in dem die kommerzielle Fischerei verboten ist.
„Wir haben keine Wahl – das Meer ist unser Leben. Es ist unsere Existenz, unsere Kultur, unsere Ökonomie. Ich sage immer: Die Ökonomie ist unsere Umwelt und unsere Umwelt ist unsere Ökonomie,” so der Präsident zur Entscheidung des Staates. „Falls Sie sich Fragen, warum wir diesen Schritt gehen: Es ist die einzige Entscheidung die Sinn macht, für unsere Nachhaltigkeit als Menschen, als Inselstaat und als Gemeinschaft.“
Lieber einen lebendigen Fisch vor der Taucherbrille als einen toten auf dem Teller
Mit der neuen Schutzzone sollen die laufenden Fischereiverträge mit Japan, Taiwan und einigen Privatfirmen nun auslaufen. Auch wenn Einwohner von Palau und Touristen weiterhin fischen dürfen wird damit der kommerziellen Fischerei Einhalt geboten. In Zukunft will Palau verstärkt auf den Tourismus setzen, Tauch- und Schnorchelangebote sollen als Alternative zur Fischerei angekurbelt werden.
Doch ein Schutzgebiet braucht auch Schutz – und um diesen zu gewährleisten funktionierende Kontrollen. Doch wie das bewältigen, wenn nur ein einziges motorisiertes Boot zur Verfügung steht? Palau hat einen Weg gefunden und eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne gestartet, die innerhalb weniger Wochen den erforderlichen Betrag einspielte.
Stand With Palau from Kindea Labs on Vimeo.
Stand with Palau! Crowdfunding für ein Schutzgebiet
In der gut gemachten Crowdfunding-Kampagne „Stand with Palau“ auf Indiegogo sind über 100 000 USD zusammengekommen. Hoffentlich genug Geld, um einen umfassenden Schutz Palaus aufzubauen und die Schönheit dieses einzigartigen marinen Ökosystems zu erhalten.
Insgesamt ist „Stand with Palau“ eine mutige Crowdfunding-Aktion die beweist, dass die gebündelten Kräfte vieler Menschen sehr wohl einiges bewegen können. Und Palau zeigt damit einen Weg auf, wie jenseits klassischer Fördermaßnahmen Geld akquiriert und gleichzeitig öffentliche Aufmerksamkeit für ein Thema geschaffen werden kann. Doch klar sollte sein: Gesichert ist damit nicht die kontinuierliche Förderung des Schutzgebiets. Langfristig bedarf es einer soliden Finanzierung.
Schon einmal war Palau Vorreiter, nämlich 2009, als das Land das weltweit erste Schutzgebiet für Haie ausrief. Seitdem sind 10 Länder diesem Beispiel gefolgt. Großartig, wenn der kleine Inselstaat Palau auch diesmal wieder einen Impuls für globale Veränderungen gibt.
Mehr zu Palau: palauoceans.org