Müllmaschine Restaurant. Wie wollen wir in Zukunft essen gehen?

Der Müll eines ganzen Jahres des Sandwich Me In

30 Liter Müll. Pro Stunde. So viel produziert ein Durchschnittsrestaurant an Abfall. Das macht an einem Wochenendtag schon mal 240 Liter. Servietten, Verpackungen, Menükarten und vor allem Essenreste. Ganz zu schweigen von Fast-Food-Restaurants, in denen alles in handlichen Boxen mit nach Hause genommen werden kann. Wie lässt sich dieses Müllproblem angehen?

Autor*in Laura Holzäpfel, 13.05.14

Wer das Mirai Resu in Japan betritt, betritt nicht nur ein Restaurant, sondern auch einen großen Technikspielplatz. Klassische Speisekarten sucht man hier vergebens, stattdessen wird per iPad oder Smartphone bestellt. Auf der interaktiven Speisekarten kann man sich gleich auch noch ansehen, was die Facebook-Freunde zum Mittag hatten und wie sie das Essen fanden. Wer lieber mit der Kellnerin „sprechen“ möchte, hebt einfach den Arm und sie erscheint auf einem Bildschirm an der Decke. Ist das etwa das Restaurant der Zukunft? Als Erlebnis vielleicht schon, viel Müll vermieden wird allerdings nicht. Was maximal noch an Papier und Druckertinte eingespart werden kann, dürfte wohl gering sein, gegen den Elektroschrott, der hier produziert wird.

Das Zero Waste Restaurant

Ganz anders macht es ein Restaurant-Besitzer in Chicago. Das Credo von Anfang an: null Müll. Sandwich Me In Betreiber Justin Vrany ist dafür zum Extrem-Recycler geworden. Essensreste werden zu Hause kompostiert, Plastikverpackungen für Öl und anderes werden permanent wiederverwendet. Die Energie für den Sandwich-Laden kommt aus erneuerbaren Quellen und die Produkte aus der Umgebung.

„Als ich diese Sache angefangen habe, dachte ich: Ich will das nicht nur halb machen, ich ziehe das ganz durch.“ Und es ist ihm gelungen. Innerhalb eines Jahren hat Vrany gerade einmal einen kleinen Sack Müll produziert und ein paar zurückgelassene To-Go-Becher aufgesammelt. Das dürfte wohl dem entsprechen, was ein Kleinfamilien-Haushalt pro Tag produziert. Den Sack Müll hat übrigens ein Künstler mitgenommen und so gilt das Sandwich Me In jetzt offiziell als müllfreie Zone. Eine kleine Restaurantführung gibt der stolze Chef natürlich persönlich:

Man darf sicherlich nicht vergessen, dass ein solcher Erfolg eher das Werk eines Idealisten ist. Nicht jedes Restaurant hat solch umweltbewusste und engagierte Besitzer wie Vrany. Dennoch schafft dieses Projekt Aufmerksamkeit für zweierlei: Zum einen, für das immer drastischer werdende Müllproblem unserer Erde und zum anderen, zeigt es die Möglichkeiten auf, die in Recycling und Upcycling stecken.

Via andersdenken

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Upcycling und Downcycling: Müll oder nicht Müll, das ist die Frage!

Noch immer wird in unserer Gesellschaft unbrauchbar gewordenes fast immer zu Müll. Dieser muss dann aufwändig entsorgt werden, eine weitere Verwendung findet nicht statt - abgesehen von Recycling-Papier und Co. Unser so genanntes „Recycling” ist damit auch eher ein „Downcycling”, das heißt, ein Produkt wird zu einem qualitativ schlechteren umgewandelt.

Produkt-Recycling kontra Wegwerfgesellschaft

Industriezeitalter, Computerzeitalter, Informationszeitalter, all diese Namen wurden unserer Zeit schon gegeben; am treffendsten dürfte aber "Wegwerfgesellschaft" sein. Viele Waren kosten heute kaum mehr etwas. Computer, Telefone, Fernseher: hochkomplexe Gebilde aus verschiedensten Materialien, für wenig Geld erworben und nur für kürzeste Zeit in Nutzung, bis ein neueres Modell angesagt ist. Geht es vielleicht auch anders?