Mobile Fischfarmen statt „Aqua-Unkultur“

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Das Problem ist klar: wir fischen zu viel Fisch aus dem Meer. Eine Alternative zum "wilden" Fisch sind Züchtungen aus Aquakulturen. Wirklich nachhaltig soll das Prinzip mit mobilen Fischfarmen aus dem Hause Ocean Farm Technologies werden, die GPS-gesteuert durch unsere Ozeane treiben.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 23.10.13

Fisch aus Aquakulturen als Antwort auf die weltweite Überfischung gibt es schon eine Weile. Leider belasten die aktuellen Fischfarmen Ozeane und Umwelt, da hier tausende Fische eng eingepfercht in Käfigbatterien vor den Küsten gehalten werden und Unmengen an kleineren Fischen benötigt werden, um die Zuchtfische zu füttern.

Die Idee von Ocean Farm Technologies: futuristische Kugelkäfige, die aus einem Plastikgerüst bestehen, das als Schutz vor Räuberfischen mit einem Gitter aus einer Kupfer-Nickel-Legierung umhüllt ist. Zwar sind die Kugelkäfige von Ocean Farm Technologies in Korea, Panama, Mexiko und den USA schon im Einsatz, allerdings fest verankert am Meeresboden. In Zukunft sollen die sich die Käfige frei treibend durch den Ozean bewegen können und mit GPS überwacht werden. Die Vorteile der mobilen Variante sind, dass die Fische ständig frisches Wasser haben und unter nahezu artgerechten Bedingungen leben.

Das „Time Magazine“ kürte die Idee zu einer der besten Innovationen des Jahres 2012. Und auch wenn es noch einige Probleme zu lösen gilt, ist Aquapod-Pionier Clifford Goudey optimistisch: „Wir können Roboter ferngesteuert über den Mars fahren lassen. Mobile Fischfarmen zu steuern ist im Vergleich dazu trivial.

Den ausführlichen Artikel findest du in der Technology Review: Revolution im Meer

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