Wer schon mal Tierfilme über die Serengeti gesehen hat, weiß, dass dort riesige Tierherden leben, die auch auf Wanderschaft gehen. Vor allem sind es Gnus, Zebras und Antilopen, die es durch die Savanne treibt.
Um die Tiere auf ihrer Reise zu beobachten, wurden bisher Datentransmitter angebracht, die allerdings recht kostenintensiv, nicht immer zuverlässig und vor allem relativ schwer sind. So konnten nur Tiere mit einem Eigengewicht von maximal 240 Gramm beobachtet werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Dreiviertel aller wandernden Tiere nicht beobachtet werden können, weil sie schlicht zu klein sind. Natürlich gibt es auch leichtere Gerätschaften, die allerdings nur wenige Daten übertragen und die Tiere müssen wieder gefunden werden, um die gesammelten Daten auswerten zu können.
Die ICARUS (International Cooperation for Animal Research Using Space) Initiative hat nun Datentransmitter entwickelt die ganz klein sind und leicht genug, um an fast allen Tieren angebracht zu werden – z.B. kleineren Vögeln oder Fledermäusen.
Der Clou daran ist, dass die Daten direkt über einen Datenreceiver, der über eine russische Transportrakete an der Internationalen Raumstation ISS angebracht wird, gesendet werden. Diese sollen daraufhin auf einer öffentlich-zugänglichen Plattform zur Verfügung gestellt werden. 40 bis 50 internationale Wissenschaftlerteams werden die Daten durch die Satelliten so nutzen können.
Ziel des Ganzen sind natürlich einerseits die Erforschung des Wanderverhaltens von Schwärmen kleinerer Tiere, andererseits aber auch der bessere Schutz gefährdeter Arten und nicht zuletzt die Kontrolle der Ausbreitung von Krankheiten. Die Rede ist beispielsweise von Vogelschwärmen, die die Vogelgrippe übertragen könnten, oder Fledermäusen, die Ebola übertragen. Auch könnten Naturkatastrophen und der Klimawandel besser vorhergesagt werden.
Gefördert wird ICARUS vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Max-Planck-Institut.
Wer sich dafür interessiert, wie die Großen der Serengeti wandern, dem sei der HerdTracker empfohlen, der hin und wieder die wandernden Tiere filmt: