Mehr Schutz für Elefant und Nashorn, keiner für den Eisbär: Das Ende der 16. Washingtoner Artenschutzkonferenz (CITES)

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Gestern ging nach knapp 2 Wochen die 16. Washingtoner Artenschutzkonferenz (CITES) zu Ende. Ironischer Weise fand die Konferenz in Thailand  statt - einem Land, dass nicht grade für seinen Artenschutz bekannt ist. Für ein paar Arten wurden dennoch Erfolge erzielt: Elefanten, Nashörner und Haie sollen besser geschützt werden, Eisbären nicht - davon gibt es wohl noch genügend.

Autor*in Hanadi Siering, 15.03.13

Gestern ging nach knapp 2 Wochen die 16. Washingtoner Artenschutzkonferenz (CITES) zu Ende. Ironischer Weise fand die Konferenz in Thailand  statt – einem Land, dass nicht grade für seinen Artenschutz bekannt ist. Für ein paar Arten wurden dennoch Erfolge erzielt: Elefanten, Nashörner und Haie sollen besser geschützt werden, Eisbären nicht – davon gibt es wohl noch genügend. Hier sind noch mal alle wichtigen Ergebnisse der diesjährigen CITES zusammengefasst.

Der Handel mit Elfenbein gilt ab sofort nicht mehr als vergehen sondern als Straftat und soll so auch verfolgt werden. 26 afrikanische Staaten stimmten für ein Handelsverbot. Tansania und Sambia nicht, denn diese beantragten noch den Verkauf von insgesamt 111 Tonnen Elfenbein. Außerdem bleiben Elefanten in Anhang II der CITES-Anhänge. Das bedeutet dass der Handel mit Arten dieser Arten strengen Auflagen unterliegt. Die Art darf dadurch nicht weiter gefährdet werden. Die meisten der gelisteten Arten stehen in diesem Anhang.

Ähnlich gut sieht es für fünf Haiarten und zwei Mantaarten aus. Es handelt sich um  den Weißspitzen-Hochseehai, 3 Hammerhaiarten und Heringshai sowie den Riff- und Riesenmanta. Diese Arten dürfen nur noch unter strengen Auflagen gehandelt werden. Haiflossenhändler brauchen Fanglizenzen und der Handel ist nur zugelassen, wenn die Bestände nicht bedroht werden. Alle 7 Arten werde künftig im Anhang II gelistet. Für die Haie scheint dies ein Erfolg zu sein. Denn jährlich fallen bis zu 100 Millionen Tiere Haiflossenhändlern zum Opfer. Allerdings gibt es insgesamt 73 bedrohte Haiarten (von ca. 1000) die eigentlich auch gelistet werden müssten.

Von Wildtierkriminalität sind auch Na​shörner schwer betroffen. Ihre Hörner sind sehr wertvoll und werden in Vietnam zu teuren Heilmittel verarbeitet. Der Handel der Nashorn-Hörner ist wie der Elfenbeinhandel ab sofort strafbar und die betroffenen Länder müssen den Nashorn-Hornschmuggel stärker bekämpfen. Vietnam und Mosambik spielen unrühmliche Rollen im Horn-Handel. Die Hörner kommen meist aus Südafrika und wird aus Mosambik nach Vietnam geschleust – dem größten Abnehmer der Hörner. 

In Zukunft wird der Handel verschiedener Tropenhölzer unter Aufsicht gestellt. Palisander, Rosenholz und Ebenholz aus Südostasien, Lateinamerika und Madagaskar dürfen nur noch mit Lizenzen verkauft werden – aber nur, wenn die Bestände nicht gefährdet sind. Importländer müssen sich vergewissern, dass geliefertes Holz aus nachhaltigen Beständen stammt. 

Hier die Verlierer der CITES: Die Eisbären werden nicht stärker geschützt und der internationale Handel wird nicht eingedämmt. Sie dürfen weiterhin kommerziell gejagt werden. Der Antrag sollte Eisbären auf Anhang I listen, was zu einem effektiven Schutz des Schneebewohners geführt hätte. Kanada, Norwegen und andere Vertragsstaaten lehnten den Antrag ab. USA und Russland stimmten dafür. Die EU enthielt sich. 

Der Eisbär sei ein Symbol für den Klimawandel und durch diesen viel stärker bedroht als durch die Eisbärjagd, sagen viele Befürworter des Beschlusses. Außerdem sei nicht klar, wie groß die Eisbärpopulation tatsächlich noch sind, wodurch sie nicht automatisch zu den stark gefährdeten Tierarten gezählt werden können.

Weiterhin wird der Handel mit vielen weiteren Arten erstmals unter Beobachtung gestellt. Dazu gehören unter anderen Seekühe, Schildkröten, Frösche und Geckos.

In das Abkommen sind bislang mehr als 5.000 Tier- und rund 29.000 Pflanzenarten aufgenommen worden. 

Man kann nur hoffen, dass die Resolutionen ernsthaft umgesetzt werden und mehr Tiere und Arten in Zukunft geschützt werden. Wilderei ist ein großes Problem für die Tier- und Pflanzenwelt und viele verdienen sich eine goldene Nase daran. Dies wird sicher auch wieder Thema der nächsten Washingtoner Artenschutzkonferenz im Jahr 2016 gehen.  

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Handel mit Exoten

Vom Aussterben bedrohten Tierarten schwindet nicht nur der Lebensraum, sondern sie sind auch noch vom internationalen Handel gefährdet. Ob sie lebend als zukünftige Haustiere transportiert, zu Souvenirs verarbeitet werden oder als Tauschware für Waffen fungieren – über 120 Millionen Tiere werden jährlich gehandelt. Wildtierhandel ist eine ökologische Katastrophe und Europa spielt dabei eine wesentliche Rolle.