„Map of Life“ ist richtig schlau konzipiert: Sie erlaubt es Arten zu erkennen, die Umgebung auf Tier- oder Pflanzenarten zu überprüfen sowie eigene Beobachtungen zu dokumentieren und zu teilen. Und das alles kostenlos. Entwickelt wurde die Anwendung von Wissenschaftlern des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt gemeinsam mit Kollegen von der Yale-Universität und weiteren Institutionen.
„Mit der neu erschienenen App kann man sich die Tiere in seiner unmittelbaren Umgebung anzeigen und erläutern lassen – und das weltweit“, erklärt Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt und ergänzt: „Ein Eichhörnchen erkennt wahrscheinlich jeder, die Unterscheidung von einer Wald- und einer Feldspitzmaus ist aber schon schwieriger“.
Erst Wissen sammeln, dann schützen.
Obwohl bereits über 31.000 Arten in der App dokumentiert sind, so gäbe es aber nach wie vor große „weiße Flecken“ auf der Weltkarte, so die Macher der App. Langfristig wollen sie Informationen über die Verbreitung aller bekannten Tier- und Pflanzenarten bündeln und visualisieren. „Das wird uns zeigen, wie viel oder wie wenig wir über ihr Vorkommen überhaupt schon wissen“, so Böhning-Gaese.
In der Zukunft könnte die App also wirklich Großes leisten. „Die Welt verändert sich schnell und Arten verschwinden, bevor wir überhaupt wussten, wo es sie gab, welche Rolle sie spielten und wie wir sie hätten schützen können. Unser Wissen ist auf zu wenige Gebiete und Arten beschränkt. Weltweit Arten zu erkennen und zu dokumentieren birgt ein großes Potential für eine geographisch und taxonomisch vollständige Erfassung der Artenvielfalt“, fasst Dr. Walter Jetz, Professor an der Universität Yale und Leiter des Map of Life -Teams zusammen.
Die Wissenschaftler hoffen, mithilfe der Map of Life zukünftig die Bedrohung von Arten besser zu identifizieren und einzugrenzen, um dann im Naturschutz leichter abschätzen zu können, wo der Hebel angesetzt werden muss.